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Mindener Tageblatt , 12.11.2007 :

Bahnhof verkaufen oder versteigern / Erbengemeinschaft in Gesprächen mit der Stadt / Auch Angebote von privaten Käufern

Vlotho (va). Wenn auch noch auf kleiner Flamme: Vlothos Bahnhof bleibt ein Dauerbrenner. "Wir sind in Gesprächen", sagte Michael Fißmer aus der Stabsstelle Stadtentwicklung gestern. Zwei Optionen werden dabei diskutiert: Verkauf oder Versteigerung.

Von Michaela Berbalk und Oliver Plöger

Die Gespräche finden derzeit wieder mit Bernhard Heim statt, der die Immobilien seines verstorbenen Vaters verwaltet und im November vorigen Jahres mit seinen Helfern eine "Grundsicherung" des Gebäudes vorgenommen hatte. Lange war beim Bahnhof Vlotho vom Verkauf die Rede, jetzt geht es - laut Fißmer als "zweiten Weg" - um die Versteigerung.

Dabei bestehen aber in der Bevölkerung erste Befürchtungen, dass es dazu kommen könnte, dass Rechsradikale auch diese Immobilie einkaufen oder - wie in Melle gerade geschehen - dass die NPD ein Schulungszentrum plant. Eine Gefahr, die Fißmer nicht ganz ausräumen kann und hier ebenfalls ein Risiko sieht: "Wer bietet, der bietet", meinte er gestern auf VA-Anfrage. Inwieweit die Stadt Vlotho möglicherweise kaufen (oder ersteigern) könnte, war nicht zu erfahren: "Wir haben keinen Stand, der mitteilungsreif ist."

Bernhard Heim wollte zwar gestern auf VA-Anfrage auch keine konkreten Informationen aus den Gesprächen mit der Stadt mitteilen, erläuterte allerdings, dass er voraussichtlich Ende des Monats wieder in Vlotho sein würde, um noch einmal mit der Stadt zu diskutieren. Die Möglichkeit, dass Vlotho den Bahnhof kauft, sei offen. Abstimmungen müssten erfolgen.

Er berichtete, dass es für die Immobilie, die sein Vater Alois Heim vor Jahren gekauft hatte, einige regionale private Interessenten gebe.

Keine Hinweise auf die rechte Szene

Wie noch vor einigen Monaten von Heim angekündigt, ist das Gebäude in den Sommermonaten allerdings aus Zeitgründen nicht in verschiedenen Zeitungen zum Kauf angeboten worden. Hinweise, dass womöglich ein Käufer aus der rechten Szene auftauchen könnte, habe der Sprecher der Erbengemeinschaft derzeit nicht.

"Von einer Gastronomie über ein Fitnessstudio bis hin zum Museum kann ich mir eine Nutzung vorstellen. Aber das hängt vom jeweiligen Käufer ab", erläuterte Heim, der zudem aufs Baurecht verwies. Eine Nutzungsänderung muss erfolgen.

Die Sicherung unter anderem mit Eisengittern, Vorhängeschlössern und Beschilderung soll derzeit verhindern, dass der Bahnhof von Unbefugten betreten wird.


mt@mt-online.de

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