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Der Patriot - Lippstädter Zeitung , 05.11.2008 :

Modell dient als Mahnmal / Jüdische Synagoge brannte vor 70 Jahren ab / Miniatur soll an Versammlungshaus erinnern

Lippstadt. Sieben Jahrzehnte nachdem die Synagoge in Lippstadt in der Pogromnacht den Flammen zum Opfer fiel, erinnert nun ein Modell in der Stiftstraße an das zerstörte Versammlungshaus der jüdischen Gemeinde. In der Nacht auf den 9. November 1938 brannten im damaligen Deutschen Reich die Synagogen. So auch in Lippstadt. "Trauer und Beschämung sollte deshalb heute angebracht sein", urteilte der Ehrenvorsitzende des Heimatbundes, Hans-Christoph Fennenkötter, in seiner Rede zur Einweihung des Modells. Zuvor hatte Bürgermeister Christof Sommer den Metallnachbau enthüllt. In seiner Ansprache begrüßte Sommer auch die Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Paderborn, Tanja Rubens.

1988 wurden die Überreste - nur die Außenmauern hielten dem Feuer stand - der ehemaligen Synagoge auf Antrag des Heimatbundes unter Denkmalschutz gestellt. Als Erinnerung an die jüdische Geschichte in Lippstadt, aber auch als Mahnmal, soll nun das Modell des ehemaligen Synagogen-Gebäudes dienen. Möglich wurde die Miniatur durch die Unterstützung der Brüder Dr. Michael und Christof Laumanns sowie Peter Brannekemper, der das Modell angefertigt hat. Grundlage für das Modell war ein Holzgebilde aus dem Jahr 1988, das Christof Laumanns mit seinen Schülern an der Kopernikus Schule entworfen hatte.

Am 30. Juli 1852 wurde die Lippstädter Synagoge eingeweiht. 200 jüdische Einwohner hatten "mit Regimentsmusik die Fertigstellung gefeiert", wie es in Aufzeichnungen von damals heißt. Das Gebäude diente als Gottesdienstraum, Versammlungsort und Studienplatz.

Versehen mit einer Gedenktafel ist das nun eingeweihte Synagogen-Modell auch ein Bestandteil des Lippstädter Altstadtrundganges.

Bildunterschrift: Ein Modell und eine Gedenktafel erinnern seit gestern an die ehemalige Lippstädter Synagoge.


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