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Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt , 12.08.2011 :

Unbekannter wirft Brandsatz / Staatsschutz ermittelt

Gütersloh (rec). Der Wurf eines Molotow-Cocktails in den Innenhof eines Hauses an der Bismarckstraße / Alter Nordring ruft den Staatsschutz auf den Plan. Die Behörde geht bei dieser Tat von einem politischen Hintergrund aus.

Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter haben Polizeiangaben zufolge in der Nacht zu Mittwoch eine Glasflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit über ein Tor in den nicht einsehbaren Innenhof des Mehrparteienwohnhauses geworfen. Eine Plastikplane, die einen Motorroller abdeckte, fing dabei Feuer und verkohlte zum Teil. Der Roller selbst wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Menschen wurden nicht verletzt. Dennoch behandelt der Staatsschutz Bielefeld diesen Fall nicht als einen Schülerstreich. Staatsschutz-Leiter Ulrich Buchalla: "Der oder die Täter konnten nicht sehen, ob sich jemand hinter dem Tor aufhält. Sie nahmen die Verletzung von Menschen also in Kauf." Die Adresse des Mehrparteien-Wohnhauses werde in linken Publikationen häufig als Verlagssitz angegeben. Der Staatsschutz vermutet darum einen politischen Hintergrund für diese Tat. Beamte haben seit Mittwoch Anwohner und Nachbarn verhört. Einen Tatverdächtigen gebe es noch nicht. Ulrich Buchalla schließt einen Zusammenhang mit dem Wurf zweier Pflastersteine Anfang Juli in der Straße "Im Dauenkamp" nicht aus. Dort sind am 7. Juli um ein Uhr morgens zwei Pflastersteine durch ein Küchenfenster geschleudert worden. Die Steine trafen einen Laptop; ein daran arbeitender 22 Jahre alter Bewohner wurde durch Splitter an der Schläfe verletzt. Wenig später wurde er in Flugblättern, die Briefkästen an der Straße auftauchten, als "Anti-Deutscher" und "Linksradikaler" bezeichnet.


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