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Neue Westfälische 07 - Gütersloh (Altkreis) , 12.08.2011 :

Brandanschlag auf Haus der linken Szene / Staatsschutz hält Tat Rechtsgesinnter für möglich

Gütersloh (hko). Auf ein Aktivisten der linken Szene zuzuordnendes Mehrparteienhaus am Nordring / Ecke Bismarckstraße ist in der Nacht zu Mittwoch ein Brandanschlag verübt worden. Bisher unbekannte Täter haben eine Glasflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit in den Innenhof des Gebäudes geworfen. Bei der Tat wurde niemand verletzt. "Es ist nicht auszuschließen, dass es aus der rechten Szene kommt", sagte Ulrich Buchalla, stellvertretender Leiter beim in ermittelnden Staatsschutz in Bielefeld. "Einen konkreten Tatverdacht gibt es aber noch nicht."

Zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens muss der Brandsatz geworfen worden sein. Eine Zeugin hatte gegen 3.30 Uhr einen Knall gehört, der zu dem Vorfall passen könnte, sagte Buchalla. Die Flasche sei im Innenhof zerplatzt und habe eine Abdeckfolie aus Kunststoff entflammt, die über einen Motorroller gespannt war. Der Roller selbst blieb unbeschädigt. Später sei das Feuer von selbst erloschen. Von den Bewohnern selbst hatte in der Nacht niemand etwas von dem geworfenen Brandsatz mitbekommen. Der Besitzer des Motorrollers hatte sich wegen der Brandspuren am nächsten Morgen bei der Gütersloher Polizei gemeldet. Da die Beamten das Haus entsprechend zuordnen konnten, wurde sogleich der Staatsschutz eingeschaltet.

Glücklicherweise habe sich während des Wurfs des brennenden so genannten Molotow-Cocktails keine Person in dem Innenhof aufgehalten, betonte Staatsschützer Buchalla. Da der betroffene Bereich durch einem Holzzaun nicht einsehbar sei, "hätte es auch ganz anders ausgehen können".

"Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Buchalla. Eine Auseinandersetzung innerhalb der linken Szene hält er für unwahrscheinlich. Möglicherweise sei die Tat eine Antwort auf Aktionen aus dem linken Spektrum. Vor etwa vier Wochen sei bei einem Haus, das bekanntermaßen von Rechtsgesinnten bewohnt werde, Fenster eingeworfen worden, so Buchalla. Außerdem seien Personen gegenüber ihrer Nachbarschaft per Flugblatt als Rechte geoutet worden.


lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

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