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Nachrichten , 11.08.2011 :

Tages-Chronologie von Donnerstag, 11. August 2011

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Donnerstag, 11. August 2011


Am 18. September 2011 veranstalten der Kreisverband Minden im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) "und die Landsmannschaften" in Minden den "Tag der Heimat".

Heute berichtet das Mindener Tageblatt über regionale neonazistische Internetseiten, bei denen das Design von einer "durchaus renommierten" Bad Oeynhausener Firma geliefert wird.

"Kürzlich" wurde in der Innenstadt von Vlotho das Pamphlet "Rettet die Kinder" der extrem rechten Partei "Christliche Mitte" verteilt.

In der Nacht zum 10. August wurden an der Fassade des Hallenbades in Löhne auf etwa 80 Metern neonazistische Symbole und Parolen auf die Wände gesprüht.

Für Heiligabend hat Marcus Winter aus Minden, Führungskader des nach dem alten Gau der NSDAP benannten neonazistischen Netzwerkes "Westfalen-Nord", eine Demonstration in Bielefeld angemeldet.

In der Nacht zum 10. August 2011 fand ein - mutmaßlich neonazistisch motivierter - Brandanschlag mittels einer "Glasflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit" auf ein Wohnhaus in Gütersloh statt.

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Kreis Minden-Lübbecke: Mit revanchistischer Tradition nie gebrochen - "Tag der Heimat"

Am 18. September 2011 veranstalten der Kreisverband Minden im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) "und die Landsmannschaften" in Minden den "Tag der Heimat". Darüber berichtet heute, am 11. August 2011, das Mindener Tageblatt.

Demnach wird die revanchistische Veranstaltung vom Kreis Minden-Lübbecke und dem Westfälischen Heimatbund mitgetragen.

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Bad Oeynhausen: "Renommierte" Firma liefert Design für neonazistische Internetseiten

Heute, am 11. August 2011, berichtet das Mindener Tageblatt über regionale neonazistische Internetseiten, bei denen das Design von einer "durchaus renommierten" Bad Oeynhausener Firma geliefert wird.

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Vlotho: Extrem rechte Propaganda verteilt

"Kürzlich" wurde in der Innenstadt von Vlotho das Pamphlet "Rettet die Kinder" der extrem rechten Partei "Christliche Mitte" verteilt. Darüber berichtet heute, am 11. August 2011, der Vlothoer Anzeiger.

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Löhne: Neonazistische Schmierereien

In der Nacht zum 10. August wurden an der Fassade des Hallenbades in Löhne auf etwa 80 Metern neonazistische Symbole und Parolen auf die Wände gesprüht. Darüber berichtet heute, am 11. August 2011, das Westfalen-Blatt.

Demnach wurden in der Vergangenheit "immer mal wieder" einzelne Symbole an den Wänden des Frei- oder Hallenbades gefunden - aber nicht in diesem Ausmaß.

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Bielefeld: Neonazi Marcus Winter meldet Demonstration für Heiligabend an

Für den 24. Dezember 2011, Heiligabend, hat Marcus Winter aus Minden, Führungskader des nach dem alten Gau der NSDAP benannten neonazistischen Netzwerkes "Westfalen-Nord", eine Demonstration im Zeitraum von 12.30 bis 18.30 Uhr in Bielefeld angemeldet. Darüber berichten heute, am 11. August 2011, die Online-Ausgabe der Neuen Westfälischen, Radio Bielefeld und Radio Westfalica.

Demnach lautet das Motto der Demonstration "Der Repression entgegentreten - AJZ dicht machen", für die Winter 200 erwartete Teilnehmende gegenüber der Versammlungsbehörde angegeben hat und die vom Ost- zum Hauptbahnhof am AJZ vorbeiführen soll. Bündnis 90 / Die Grünen, die SPD und der DGB haben eine demonstrative Aktion angemeldet.

Am 6. August 2011 verhinderten über 800 Menschen in Bielefeld eine ebenfalls von Winter angemeldete Demonstration unter dem Motto "Straftätern die Räume nehmen - AJZ dichtmachen": Sie blockierten die Zusammenrottung, so dass die rund 150 Neonazis nur bis zur Radstation des Bahnhofs kamen.

Die Polizei hatte es als zu gefährlich angesehen, die Blockade aufzulösen oder die Neonazis daran vorbeizuführen. Stattdessen bot sie Marcus Winter an, die Kundgebung am Hauptbahnhof abzuhalten. Darauf ging dieser nicht ein und sagte die Kundgebung ab. Stattdessen kündigte er an, eine neue Demonstration in Bielefeld für den 24. Dezember anzumelden.

Auf dem Weg zurück zu den Gleisen griffen Neonazis innerhalb des Bielefelder Bahnhofs Polizistinnen und Polizisten, unter anderem mit Flaschenwürfen, an.

Im Jahre 2006 hatte das Bundesverfassungsgericht eine Demonstration von Marcus Winter an Heiligabend in Minden auf den Zeitraum zwischen 11.00 Uhr und 13.30 Uhr begrenzt. Zuvor hatten das Oberverwaltungsgericht Münster und das Verwaltungsgericht Minden die Demonstration mit Blick auf die geschützte Sonn- und Feiertagsruhe verboten.

Straftätern die Räume nehmen

Marcus Winter ist neben Volksverhetzung unter anderem auch wegen der folgenden Straftatbestände rechtskräftig verurteilt worden: Verletzung der Vertraulichkeit, Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, Beleidigung, Betrug, Urkundenfälschung, Diebstahl, Hausfriedensbruch, räuberischer Erpressung, (gemeinschaftliche) gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Freiheitsberaubung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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Gütersloh: Staatsschutz ermittelt: Brandanschlag auf Wohnhaus

In der Nacht zum 10. August 2011 fand ein - mutmaßlich neonazistisch motivierter - Brandanschlag mittels einer "Glasflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit" auf ein Wohnhaus in Gütersloh statt. Darüber berichten heute, am 11. August 2011, die Kreispolizeibehörde Gütersloh und Radio Gütersloh.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Mindener Tageblatt, 11.08.2011:
"Der Schlüssel zur Verständigung" / Vertriebene und Landsmannschaften begehen den Tag der Heimat

Mindener Tageblatt, 11.08.2011:
Braune Botschaften aus der Nachbarschaft / Rechtsradikale Internetpropaganda nimmt Umweg über Gastcomputer in den USA / Für Strafverfolger oft unerreichbar

Vlothoer Anzeiger, 11.08.2011:
Rechte Propaganda in der Stadt / Simon Niemann erhält Flugblätter mit extremem Gedankengut / AKE lüftet Deckmantel

Löhner Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.08.2011:
Hallenbad großflächig beschmiert / Unbekannte sprühen rechtsradikale Symbole und Parolen an die Fassade

Radio Westfalica, 11.08.2011:
Rechtsextremist will mobil machen

Radio Bielefeld, 11.08.2011:
Nazis melden Demonstration für Heiligabend an

Neue Westfälische Online, 11.08.2011:
Neonazis melden Demo für Heiligabend an / Ob der Marsch wirklich stattfindet, wird noch geprüft

Radio Gütersloh, 11.08.2011:
Staatsschutz ermittelt: Brandanschlag auf Wohnhaus

Kreispolizeibehörde Gütersloh, 11.08.2011:
Vorsätzliche Brandlegung misslingt

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Mindener Tageblatt, 11.08.2011:

"Der Schlüssel zur Verständigung" / Vertriebene und Landsmannschaften begehen den Tag der Heimat

Minden (mt/cpt). Unter dem Motto "Wahrheit und Dialog - Schlüssel zur Verständigung" steht der Tag der Heimat. Veranstalter sind der Bund der Vertriebenen und die Landsmannschaften.

Der Tag der Heimat wird vom Kreis Minden-Lübbecke und dem Westfälischen Heimatbund mitgetragen. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 18. September, ab 14.30 Uhr im Victoria-Hotel am Markt statt.

Der Tag der Heimat soll Menschen den Wert der Heimat ins Gedächtnis rufen. Gleichzeitig wird zur Zusammenarbeit mit den jetzt in den früheren deutschen Gebieten lebenden Menschen aufgerufen. Die Festansprache hält Dieter Lonchant, Museumsdirektor im Ostdeutschen Heimatmuseum Nienburg. Umrahmt wird die Feierstunde durch den Männergesangverein "Liedertafel Concordia" und Klavierbegleitung durch die Geschwister Althoff.

Im Anschluss an den offiziellen Teil findet ein geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen statt. Außerdem zeigt die Riesengebirgs-Trachtengruppe Haddenhausen Volkstänze. Durch das Programm führt Rüdiger Eichhorn.

Eintrittskarten sind ab sofort bei den Vorsitzenden der BdV-Ortsgemeinschaften und Landsmannschaften sowie dienstags von 10 bis 12 Uhr in der BdV-Geschäftsstelle an der Lübbecker Straße 211, Telefon (0571) 22844, erhältlich. Die Geschäftsstelle ist am Dienstag, 16. August, sowie am 6. September geschlossen.

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Mindener Tageblatt, 11.08.2011:

Braune Botschaften aus der Nachbarschaft / Rechtsradikale Internetpropaganda nimmt Umweg über Gastcomputer in den USA / Für Strafverfolger oft unerreichbar

Minden/Bad Oeynhausen (mt/sk). Der Gastcomputer steht in den USA, die Urheber wohnen um die Ecke: Rechtsradikale aus Minden und Umgebung melden sich verstärkt im Internet. Nach Ermittlungen des AKE-Bildungswerkes in Vlotho reicht die braune Netz-Szene schon bis in die Bad Oeynhausener Geschäftswelt. Deutsche Ermittlungsbehörden zeigten sich bislang machtlos.

Mittlerweile drei Seiten rechtsradikaler Bewusstseinsbildner stammen aus der Region. Für den heimatlichen Wiedererkennungswert sind das Hermanns- und Kaiser-Wilhelm-Denkmal eingearbeitet. Es wird eine Zuständigkeit für die Region Weserbergland und Ostwestfalen suggeriert. Alte Germanenstämme geben den Namen für die Internetadresse. Und über neue Darstellungsformen melden sich Holocaustleugner, Volksverhetzer und Verschwörungstheoretiker zu Wort. Zuletzt hatten die Netz-Nazis noch für die Teilnahme am so genannten Trauermarsch in Bad Nenndorf geworben, der am vergangenen Wochenende die Polizeikräfte bis nach Bielefeld in Beschlag nahm.

"Die extreme Rechte nutzt das Internet unter anderem als Informations- und Kontaktforum sowie für Propagandazwecke und zur Selbstdarstellung", sagt Dr. Karsten Wilke, Referent des AKE-Bildungswerkes in Vlotho - einer Beratungsstelle im Rahmen der Landeskoordinierung gegen Rechtsextremismus in NRW. Laut Wilke hätten Rechtsradikale vor allem das Ziel, unter Jugendlichen Interesse zu wecken.

Schon lange sind nicht nur - zum Teil gerichtsbekannte - Rechtsradikale aus Minden als Mitarbeiter der Internetseiten ausgemacht. Auch Helfer von durchaus renommierten Bad Oeynhausener Geschäftsadressen stehen in Verdacht, bei der Netzpropaganda mitzumischen. Der Betrieb von Internetseiten bedürfe einer Logistik, erklärt Wilke. Seiten müssten entworfen, programmiert und gepflegt werden. Erforderlich sei eine dauerhafte Bereitstellung von Speicherkapazitäten auf einem Server. "Neonazis nutzen hierfür in der Regel Möglichkeiten im Ausland, um sich der Strafverfolgung zu entziehen."

Nach Recherchen des AKE-Bildungsinstitutes sind heimische Rechtsradikale mit ihren Seiten auf Computern in den USA zu Gast. Von dort aus gelangen die braunen Botschaften dann in umgekehrter Richtung zurück in die Region. Ein Abgleich der individuellen Kennnummern der daran beteiligten Rechner habe ergeben, dass mehrere Seiten gleicher Herkunft seien, sagt Wilke. "Das Design liefert hier laut Impressum eine Bad Oeynhausener Firma." Diese wiederum stelle sich als Teil eines weiteren Unternehmens der Kurstadt dar. Auf Anfragen habe sich die Geschäftsführung bislang nicht geäußert.

Auch MT war Ziel diverser Delikte

Im Fall einer anderen Seite der Netz-Nazis hatte sich das Mindener Tageblatt im März an die Bielefelder Staatsanwaltschaft gewandt. Zuvor war das MT Ziel diverser Delikte von Rechtsradikalen im Internet geworden. Neben dem Verstoß gegen das Urheberrechtsschutzgesetz ging es um Anstiftung zu Körperverletzung und Sachbeschädigung sowie Bedrohung und Beleidigung. Aber schon wenige Wochen später war das Verfahren wieder eingestellt worden.

Ein Täter habe nicht ermittelt werden können, teilte die Staatsanwaltschaft im April mit. Auskünfte zu den verantwortlichen Betreibern der Seite seien erfahrungsgemäß weder von der amerikanischen Firma noch über ein Rechtshilfeersuchen an die amerikanischen Behörden zu erwarten, erklärte die Strafverfolgungsbehörde. Weitere Nachforschungen versprächen zurzeit keinen Erfolg.

Bildunterschrift: Zur Fuß, wie bei Kundgebungen in Bad Nenndorf (Foto), und im Internet sind Rechtsradikale in der Region verstärkt präsent.

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Vlothoer Anzeiger, 11.08.2011:

Rechte Propaganda in der Stadt / Simon Niemann erhält Flugblätter mit extremem Gedankengut / AKE lüftet Deckmantel

Von Michaela Podschun

Vlotho (va). "Rettet die Kinder" ist die "Broschüre" betitelt, die Simon Niemann kürzlich von einem älteren Herren in der Innenstadt in die Hand gedrückt bekam. Der Exteraner wurde sofort stutzig und hakte nach.

Obskure Bilder, die angeblich einen abgetriebenen Fötus zeigen sollen, gefolgt von einem islamfeindlichen Text und der Hinweis auf die Partei "Christliche Mitte" als Kontaktadresse machten ihn skeptisch und ärgerlich. Die Vermutung liegt nah, dass es sich bei der Broschüre um radikales Gedankengut handelt.

Simon Niemann ging mit den als Broschüre gefalteten Flugblättern zum AKE-Bildungswerk. Karsten Wilke von der "Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus" stuft die Flyer als rechte Propaganda ein. Die Broschüre einer "Vereinigung zum Schutze schwacher und hilfloser Menschen" mit Sitz in Lippstadt nahm er unter die Lupe. Ein erster Blick mache klar, dass es sich um eine Schrift so genannter "Lebensschützer", also radikaler Abtreibungsgegner, handele. Kontaktadresse sowie eine eingelegte Flugschrift verweisen auf die Partei "Christliche Mitte" (CM). "Die CM wurde im Jahre 1988 gegründet, das Handbuch Deutscher Rechtsextremismus bezeichnet sie als christlich-fundamental. Ihre Hauptanliegen sind danach ein vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, der Kampf gegen Homosexualität und der Kampf gegen Muslime", sagt Karsten Wilke.

Entsprechend werbe die Flugschrift für eine Dokumentation mit dem Titel "Muslime erobern Deutschland". Darin werde Allah als "falscher Gott" bezeichnet. Der Islam strebe nach der Weltherrschaft. Als "Strategie der Eroberung", so die Flugschrift, nähmen Muslime vermehrt die deutsche Staatsbürgerschaft an. Nur zum Schein würden sie sich zu Demokratie und Toleranz bekennen. Stattdessen seien "wahre Muslime" grundsätzlich bereit zur Gewalt.

Karsten Wilke erklärt, das Flugblatt unterstelle, schon heute seien "Spannungen zwischen Muslimen und deutschen Bürgern zu beobachten, die in Einzelfällen bürgerkriegsähnliche Charakter" aufwiesen. "Die Flugschrift der Christlichen Mitte bedient das Muster eines vergleichsweise neuen und in Deutschland bisher noch wenig beachteten Phänomens: Es handelt sich um Islamfeindlichkeit als politisches Programm. Das Beispiel der Niederlande zeigt die große Gefahr, die von dieser politischen Strömung ausgeht." Dort sei die "Partei für die Freiheit" des Rechtspopulisten Geert Wilders an der Regierung beteiligt. Die in Deutschland prominenteste Vereinigung ist die Partei "pro NRW", die vor allem durch ihre Proteste gegen den Bau von Moscheen und durch ihre Versuche, in Köln "Anti-Islam-Kongresse" durchzuführen, aufgefallen ist.

"Intolerant und menschenverachtend"

Die "Vereinigung zum Schutz schwacher und hilfloser Menschen" erscheine als Ableger der Partei "Christliche Mitte", so Karsten Wilke. Ihr so genannter "Lebensschutz" beruhe laut Parteiprogramm auf einem "gottgewollten Naturrecht". "Doch statt christliche Toleranz vorzuleben, diffamiert sie Menschen muslimischen Glaubens. In ihrem Verständnis gilt Homosexualität als Sünde, und Schwangerschaftsabbrüche werden als "größtes Verbrechen unserer Zeit" dargestellt", erläutert der AKE-Mitarbeiter.

Ihm ist es wichtig, auf den intoleranten und sogar menschenverachtenden Kern dieses vorgeblich christlichen "Lebensschutzes" hinzuweisen. Das sieht Simon Niemann genauso: "Unter dem Deckmantel von Religion und Wissenschaft wird rechte Propaganda verbreitet und dabei auf die Unwissenheit der Bürger spekuliert. Manch einer setzt sich nicht damit auseinander." Es könne nicht sein, so Simon, dass die Öffentlichkeit wegschaue. "Solch extremes Gedankengut wird eben auch in einer Kleinstadt wie Vlotho verteilt. Gerade angesichts des verbotenen Collegium Humanum müssen wir alle aufmerksam sein."

Der Exteraner informierte sich auch bei der Stadt Vlotho, ob Flugblätter generell in der Stadt verteilt werden dürfen. Laut Auskunft von Gerhard Geier, Teamleiter des Geschäftsbereich Allgemeine Dienste, erlaubt das Gesetz die Verbreitung von Informationen. Vorausgesetzt: Der Inhalt ist nicht grob anstößig oder kriminell. "Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Rechtsgut", so Geier. Im Gegensatz zu einem Info-Stand bedarf es für die Verteilung von Flugblättern ganz allgemein keiner Genehmigung.

Auf Ratschlag von Gerhard Geier ist Simon Niemann auch zur Polizei gegangen, um die Beamten über die Verteilung dieser Flugblätter zu informieren. Er selbst will auf jeden Fall weiterrecherchieren.

Bildunterschrift: Karsten Wilke vom AKE.

Bildunterschrift: Simon Niemann erhielt in der Innenstadt eine Broschüre mit zweifelhaftem Inhalt. Dass rechte Propaganda verbreitet wird, macht ihn ärgerlich.

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Löhner Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.08.2011:

Hallenbad großflächig beschmiert / Unbekannte sprühen rechtsradikale Symbole und Parolen an die Fassade

Von Oliver Budde

Löhne (LZ). Bademeister Thomas Bobe kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn er seine Runde durch das Löhner Freibad macht und dabei auf das Hallenbad blickt. In der Nacht zu Mittwoch haben Unbekannte die Fassade großflächig mit rechtsradikalen Parolen beschmiert.

"Es waren mit Sicherheit mehrere Leute, die dies gemacht haben. Einer schafft es kaum allein, diese Fläche zu beschmieren", vermutet der Bademeister im Gespräch mit der Löhner Zeitung. Als um 22 Uhr die letzten Mitarbeiter der Bäderbetriebe das Freibad verlassen haben, sei noch alles in Ordnung gewesen. Als seine Kollegen um 5.30 Uhr zur Frühschicht erschienen sind, hätte sie beinahe der Schlag getroffen. In der Nacht müssen die unbekannten Täter über den Zaun des Freibades geklettert sein und sich über mehrere Stunden an der Wand zum Hallenbad zu schaffen gemacht haben. Auf etwa 80 Metern haben die Graffiti-Sprayer rechtsradikale Symbole und Parolen auf die Wände gesprüht.

"Die Sprayer haben auch vor den frisch renovierten Flächen keinen Halt gemacht", ärgert sich der Geschäftsführer des SC Aquarius Löhne, Burkhard Schröder. Schließlich habe sein Verein, der der Träger des Hallenbades ist, den Treppenaufgang vom Freibad zur Schwimmhalle erst vor der Sommersaison frisch gestrichen.

Mehr als drei Stunden lang hatten Bademeister Thomas Bobe und seine Kollegen in den Morgenstunden bereits versucht, mit Hochdruckreinigern und scharfen Chemikalien die Farbe von den Wänden zu bekommen - allerdings ohne Erfolg. Lediglich an den Stufen und an der Tür habe sich das Graffiti ein wenig gelöst. Somit bleibt dem Verein eine kostspielige Entfernung der Schmierereien nicht erspart. Die Versicherung habe bereits angeregt, Profis zur Graffiti-Entfernung zu engagieren. "Wer die Kosten anschließend übernimmt ist allerdings eine andere Frage", erklärt Burkhard Schröder. Auf jeden Fall steht für den Geschäftsführer fest, dass die betroffenen Wände zeitnah übergestrichen werden müssen. "Da können wir nicht lange warten. Das muss ganz schnell wieder weg."

Das Problem in der dunklen Ecke an der Albert-Schweitzer-Straße sei allerdings nicht ganz neu. In der Vergangenheit habe man immer mal wieder einzelne Symbole an den Wänden des Frei- oder Hallenbades gefunden, doch dieses Ausmaß setzt allem die Krone auf. "Ich wüsste nicht, dass es eine so große beschmierte Fläche in Löhne schon einmal gegeben hätte", sagte Schröder.

Bildunterschrift: Bademeister Thomas Bobe zeigt auf einen Teil der großflächigen Schmierereien am Löhner Hallenbad. Auf der 80 Meter langen Fassade stehen die rechtsradikalen Symbole und Parolen.

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Radio Westfalica, 11.08.2011:

Rechtsextremist will mobil machen

Ein bekannter Rechtsextremist aus Minden hat für Heiligabend eine Demonstration in Bielefeld angemeldet. Damit macht er seine Drohung nach einem missglückten Neonazi-Aufmarsch am vergangenen Samstag wahr. Da waren die Rechtsextremen von Gegendemonstranten gleich am Bielefelder Bahnhof gestoppt worden. Bielefelds Polizeisprecher Martin Schulz bezeichnete die Anmeldung als reine Schikane. Ob der Aufmarsch wirklich stattfinde sei offen. Vor einigen Jahren mussten an Heiligabend in Minden Hundertschaften der Polizei anrücken, weil Neonazis eine Demo angemeldet hatten.

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Radio Bielefeld, 11.08.2011:

Nazis melden Demonstration für Heiligabend an

Nach dem gescheiterten Nazi-Aufmarsch am vergangenen Samstag, hat der Organisator der Veranstaltung jetzt eine zweite Demonstration in Bielefeld angemeldet. Das bestätigt die Bielefelder Polizei. Die Demo soll, wie bereits angekündigt, am 24.12. zwischen 12 Uhr 30 und 18 Uhr 30 stattfinden. Ob und wie der angemeldete Marsch zum AJZ an der Heeper Straße tatsächlich stattfindet, muss jetzt von der Polizei geprüft werden, hieß es.

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Neue Westfälische Online, 11.08.2011:

Neonazis melden Demo für Heiligabend an / Ob der Marsch wirklich stattfindet, wird noch geprüft

Bielefeld (jr). Der polizeibekannte Anführer der OWL-Rechtsextremen, Marcus Winter aus Minden, hat - wie nach dem missglückten Neonazi-Auftritt am Samstag angekündigt - eine zweite Demonstration für den 24. Dezember in Bielefeld angemeldet. Das bestätigte jetzt Polizeisprecher Martin Schultz.

Ob und wie der Marsch an Heiligabend (angemeldet von 12.30 bis 18.30 Uhr) unter dem Motto "Der Repression entgegentreten - AJZ dicht machen" tatsächlich ablaufe, müsse nun geprüft werden, so Schultz.

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Radio Gütersloh, 11.08.2011:

Staatsschutz ermittelt: Brandanschlag auf Wohnhaus

In Gütersloh ist ein Brandanschlag auf ein Wohnhaus misslungen. Die Polizei hat den Bielefelder Staatsschutz eingeschaltet, da eine politisch motivierte Tat nicht auszuschließen sei. Mitten in der Nacht warfen die Täter von außen einen Molotow-Cocktail in den Innenhof des Mehrfamilienhauses. Eine Plastikplane, die einen Motorroller abdeckte, fing Feuer. Zum Glück entstand kein weiterer Sachschaden. Das Wohnhaus steht am Nordring / Ecke Bismarckstraße. Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die in der Nacht zu Mittwoch etwas Verdächtiges gesehen haben.

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Kreispolizeibehörde Gütersloh, 11.08.2011:

Vorsätzliche Brandlegung misslingt

11.08.2011 - 12.07 Uhr

Gütersloh (ots) - (HW). Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Mittwoch (10.08.11) - vermutlich in der Zeit zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr morgens - eine Glasflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit über ein Tor in den nicht einsehbaren Innenhof eines Mehrparteienwohnhauses Nordring / Ecke Bismarckstraße geworfen. Eine Plastikplane, die einen Motorroller abdeckte, fing dabei Feuer und verkohlte zum Teil. Der Roller selbst wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Es entstand kein weiterer Sachschaden.

Da eine politische motivierte Straftat nicht ausgeschlossen werden kann, wurde der polizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Bielefeld verständigt und in die Ermittlungen einbezogen.

Die Polizei sucht Zeugen, die zur fraglichen Zeit im Bereich Nordring / Ecke Bismarckstraße verdächtige Personen gesehen haben. Zeugen und Hinweisgeber melden sich bitte bei der Polizei in Bielefeld unter Tel.: 0521 - 545-0 oder in Gütersloh unter Tel.: 05241 / 869-0.

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