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Veranstaltungen / Nachrichten - Bielefeld: Straftätern erfolgreich die Räume genommen , 06.08.2011 :

Tages-Chronologie von Samstag, 6. August 2011

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Veranstaltungskalender:


- Samstag, 6. August 2001 um 10.30 Uhr -


Demonstration: Bunt statt Braun! - Den Nazis entgegentreten!

- www.bad-nenndorf-ist-bunt.com
- www.badnenndorf.blogsport.de

- Ermittlungsausschuss: (0521) 5600690


Auftaktkundgebung:

Bornstraße
31542 Bad Nenndorf


Kundgebung um 12.00 Uhr:

Am Thermalbad
31542 Bad Nenndorf


Am 6. August 2011 wollen Neonazis vor dem Wincklerbad in Bad Nenndorf wieder einen "Trauermarsch" veranstalten. Mit dröhnenden Landsknechtstrommeln und menschenverachtenden Reden verwandeln sie den niedersächsischen Kurort seit 2006 einmal jährlich in ein Sperrgebiet. Sie geben vor, der misshandelten Gefangenen eines von 1945 bis 1947 dort untergebrachten britischen Vernehmungslagers gedenken zu wollen, und haben ihre jährlichen Aufmärsche schon jetzt bis zum Jahr 2030 angemeldet.

Aber nicht nur die Landsknechtstrommeln, sondern auch dort gehaltene antisemitische Reden zeigen: Es geht ihnen nicht um Trauer oder Mitgefühl, sondern um die Verbreitung ihrer Geschichtsverdrehungen und den Aufbau einer nationalsozialistischen Kultstätte. Das stellte unter anderem der niederländische Neonazi Constant Kusters unter Beweis, der für seine 2008 in Bad Nenndorf gehaltene Rede wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt wurde. Im letzten Jahr mussten am Wincklerbad mehrere bekannte Holocaust-Leugner von der Polizei am Reden gehindert werden, und zum Abschluss der Propagandafeier wurde ein Lied der Hitlerjugend gesungen.

Wir lassen uns nicht verhöhnen! Die plötzliche Menschenfreundlichkeit nehmen wir den Nazis nicht ab! Wir rufen daher dazu auf:

Treten Sie einem erneuten Nazi-Aufmarsch entschlossen entgegen! Beteiligen Sie sich daran, dem SA-ähnlichen Aufmarsch lautstark Paroli zu bieten!

- Wir fordern ein Verbot der Nazi-Aufmärsche am Wincklerbad in Bad Nenndorf!
- Wir stehen für eine weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft.
- Wir zeigen Zivilcourage, wir bekämpfen alle Spielarten des Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.


Wir rufen alle Menschen auf, gemeinsam mit uns friedlich gegen den Nazi-Aufmarsch zu demonstrieren.


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- Samstag, 6. August 2011 um 11.00 Uhr -


Führung durch das Jacob-Pins-Forum


Veranstaltungsort:

Forum Jacob Pins im Adelshof
Westerbachstraße 35 - 37
37671 Höxter

www.jacob-pins.de


Einmal im Monat bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Räume und die Ausstellung. Jeweils am ersten Samstag eines Monats um elf Uhr startet die Führung, die über Pins, seine Kunst, das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter und die Geschichte des Adelshofes informiert. Es wird auch ein Filmporträt des israelischen Fernsehens über Pins angeboten.


Jacob Pins

Der jüdische Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Januar 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Seinen Eltern gelang die Ausreise nicht, sie wurden 1941 ins Ghetto Riga deportiert und später vergast. Pins hatte schon 1959 erstmals seine Heimatstadt wieder besucht und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.

Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten.

Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Jüdinnen und Juden aus Höxter, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wach zu halten.


Monographie über Jacob Pins

Die Monographie "Jacob Pins – Künstler Sammler Freund" von Christine Longère und Dr. Manfred Strecker kann über den Buchhandel oder bei der Jacob Pins Gesellschaft bezogen werden.


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- Samstag, 6. August 2001 um 16.00 Uhr -


Mahnwache: Für eine tolerante und weltoffene Stadt - gegen den Nazi-Aufmarsch in Bielefeld!


Veranstaltungsort:

Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation
der ost-westfälischen Jüdinnen und Juden
Am Bahnhof 1b
33602 Bielefeld


Für den kommenden Samstag, 6. August 2011 wurde für 18.00 Uhr ein Nazi-Aufmarsch ab Hauptbahnhof angemeldet. Nicht zufällig soll die Veranstaltung am gleichen Tag stattfinden, wie der so genannte "Trauermarsch", zu dem die Nazis in jedem Jahr nach Bad Nenndorf mobilisieren. Dort werden sie auch in diesem Jahr auf eine breite Gegenwehr aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen treffen, welche den Aufmarsch verhindern werden.

In Bielefeld gibt es keinen Raum für Nazis und deren Sympathisanten. Wir sind eine tolerante und weltoffene Stadt, in der Menschen aus 150 Ländern friedlich zusammenleben. Für rassistische Parolen und Nazi-Gedankengut ist hier ebenso wenig Platz wie für Verherrlichung des Nationalsozialismus und populistische Propaganda. Nicht zuletzt das menschenverachtende Massaker in Norwegen hat gezeigt, dass wir auch heute und in Zukunft für Toleranz und Weltoffenheit einstehen müssen.

Wir zeigen Zivilcourage und stehen auf gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus.

Gegen den Aufmarsch von Nazis in Bielefeld!

Wir rufen alle Menschen auf, gemeinsam mit uns friedlich gegen den Nazi-Aufmarsch zu demonstrieren.

Samstag, 6. August 2011 - den Nazis entgegentreten!


Unterstützerinnen und Unterstützer:

Deutscher Gewerkschaftsbund - Region Ostwestfalen-Lippe
Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld
Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Bielefeld
SPD, Unterbezirk Bielefeld
FDP Bielefeld
CDU Bielefeld
AStA der Universität Bielefeld
AStA der Fachhochschule Bielefeld
Die Linke, Kreisverband Bielefeld
Jusos Bielefeld
Grüne Jugend Nordrhein-Westfalen
Grüne Jugend Bielefeld
Linksjugend Bielefeld
AWO, Kreisverband Bielefeld
Der Paritätische, Kreisgruppe Bielefeld
DRK, Kreisverband Bielefeld
Arbeit und Leben Bielefeld e.V.
Antifa-West
Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur e.V. DIDF Bielefeld
Frauen helfen Frauen-Frauenhaus e.V.
AIDS-Hilfe Bielefeld e.V.
Netzwerk lesbischer und schwuler Gruppen in Bielefeld e.V. Kurz Um e.V.
Antifaschistische Praxis in Bielefeld
Bürgerinitiative Bürgerwache e.V.
Internationaler Bund-IB
Gegen das Vergessen - Für Demokratie e.V. (Sektion Bielefeld)
DGB-Arbeitskreis "Zwangsarnbeit in Bielefeld"
Initiative Mahnmal "Jede Ermordete / jeder Ermordete hat einen Namen“; Juso-Hochschulgruppe Bielefeld
SPD-Ratsfraktion
Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Die Linke, Ratsfraktion Bielefeld
Oberbürgermeister Pit Clausen
Britta Haßelmann, MdB


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- Samstag, 6. August 2001 um 17.00 Uhr -


Kundgebung: Für eine tolerante und weltoffene Stadt - gegen den Nazi-Aufmarsch in Bielefeld!


Veranstaltungsort:

Pauluskirche
Markgrafenstraße 2
33602 Bielefeld

www.pauluskirche-bielefeld.de


Für den kommenden Samstag, 6. August 2011 wurde für 18.00 Uhr ein Nazi-Aufmarsch ab Hauptbahnhof angemeldet. Nicht zufällig soll die Veranstaltung am gleichen Tag stattfinden, wie der so genannte "Trauermarsch", zu dem die Nazis in jedem Jahr nach Bad Nenndorf mobilisieren. Dort werden sie auch in diesem Jahr auf eine breite Gegenwehr aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen treffen, welche den Aufmarsch verhindern werden.

In Bielefeld gibt es keinen Raum für Nazis und deren Sympathisanten. Wir sind eine tolerante und weltoffene Stadt, in der Menschen aus 150 Ländern friedlich zusammenleben. Für rassistische Parolen und Nazi-Gedankengut ist hier ebenso wenig Platz wie für Verherrlichung des Nationalsozialismus und populistische Propaganda. Nicht zuletzt das menschenverachtende Massaker in Norwegen hat gezeigt, dass wir auch heute und in Zukunft für Toleranz und Weltoffenheit einstehen müssen.

Wir zeigen Zivilcourage und stehen auf gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus.

Gegen den Aufmarsch von Nazis in Bielefeld!

Wir rufen alle Menschen auf, gemeinsam mit uns friedlich gegen den Nazi-Aufmarsch zu demonstrieren.

Samstag, 6. August 2011 - den Nazis entgegentreten!


UnterstützerInnen:

Deutscher Gewerkschaftsbund - Region Ostwestfalen-Lippe
Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld
Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Bielefeld
SPD, Unterbezirk Bielefeld
FDP Bielefeld
CDU Bielefeld
AStA der Universität Bielefeld
AStA der Fachhochschule Bielefeld
Die Linke, Kreisverband Bielefeld
Jusos Bielefeld
Grüne Jugend Nordrhein-Westfalen
Grüne Jugend Bielefeld
Linksjugend Bielefeld
AWO, Kreisverband Bielefeld
Der Paritätische, Kreisgruppe Bielefeld
DRK, Kreisverband Bielefeld
Arbeit und Leben Bielefeld e.V.
Antifa-West
Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur e.V. DIDF Bielefeld
Frauen helfen Frauen-Frauenhaus e.V.
AIDS-Hilfe Bielefeld e.V.
Netzwerk lesbischer und schwuler Gruppen in Bielefeld e.V. Kurz Um e.V.
Antifaschistische Praxis in Bielefeld
Bürgerinitiative Bürgerwache e.V.
Internationaler Bund-IB
Gegen das Vergessen - Für Demokratie e.V. (Sektion Bielefeld)
DGB-Arbeitskreis "Zwangsarnbeit in Bielefeld"
Initiative Mahnmal "Jede Ermordete / jeder Ermordete hat einen Namen“; Juso-Hochschulgruppe Bielefeld
SPD-Ratsfraktion
Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Die Linke, Ratsfraktion Bielefeld
Oberbürgermeister Pit Clausen
Britta Haßelmann, MdB


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- Samstag, 6. August 2001 um 18.00 Uhr -


"Blockieren wir gemeinsam die Nazis um 18 Uhr am Hauptbahnhof in Bielefeld!"

- Aktuelle Informationen unter:

www.badnenndorf.tk
www.autonomeantifabielefeld.wordpress.com

- Ermittlungsausschuss: (0521) 5600690


Veranstaltungsort:

Hauptbahnhof
Am Bahnhof 1b
33602 Bielefeld


Am 6. August 2011 wollen Nazis zunächst in Bad Nenndorf und anschließend in Bielefeld marschieren. Beide Aufmärsche stehen in einem engen Zusammenhang. Wir rufen alle Menschen dazu auf, sich an den Gegenaktivitäten zu beiden Aufmärschen zu beteiligen.

Am Samstag, dem 6. August 2011 findet in Bad Nenndorf ein von den Nazis so genannter "Trauermarsch" statt. Dieser Aufmarsch hat sich seit 2006 zu einem der größten Nazi-Aufmärsche in der BRD entwickelt und zieht mittlerweile bundes- und europaweit rund 1.000 Nazis an. Angemeldet ist er bereits bis 2030 durch Kader der regionalen ("freien") Kameradschafts-Szene.

Mit diesem Aufmarsch sollen die Opfer- und Täterrollen verdreht und die Opfer des Nationalsozialismus verhöhnt werden. Dazu thematisieren sie unter anderem Deutsche als Opfer, um die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren oder in den Hintergrund zu schieben. Ihren Darstellungen zur Folge, wollen sie den Nationalsozialisten gedenken, die im Wincklerbad verstorben sind.

Das Wincklerbad wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Armee als Verhörlager genutzt. Zu diesen vermeintlichen Opfern gehört Oswald Pohl, SS-General und Leiter des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes, der auch für die Konzentrationslager zuständig war. Ein anders Beispiel für solche nazistischen Geschichtsmythen ist die Bombardierung Dresdens, die in einen "alliierten Bombenholocaust" verfälscht wird. Bei beiden Opfermythen versuchen die Nazis die Geschichte zu verfälschen und andere zu den Tätern zu machen. Die Bestialität des Nationalsozialismus, seine Verbrechen und TäterInnen, sowie die daraus resultierende Verantwortung kommen hier nicht mehr vor, sondern nur noch deutsche TäterInnen, die zu Opfern verklärt werden.

Der Nazi Marcus Winter, der in den letzten Jahren unter anderem als Anmelder oder Versammlungsleiter in Bad Nenndorf auftrat, ist nun Anmelder für den Aufmarsch am Abend des 6. August 2011 in Bielefeld. Dies legt nahe, dass der Aufmarsch unter dem Motto "Straftätern die Räume nehmen - AJZ dicht machen" eine Fortsetzung des Aufmarsches in Bad Nenndorf ist.

Da wir Nazis überall ablehnen, rufen wir alle dazu auf sich sowohl in Bad Nenndorf als auch hier in Bielefeld den Nazis entgegen zu stellen und ihnen keinen Platz zu gewähren, um ihre menschenverachtende Ideologie darzustellen. Dabei geht es nicht darum, wo sie marschieren wollen, sondern darum sie nicht marschieren zu lassen, egal wo.

Die Gegenaktivitäten in Bad Nenndorf beginnen um 10 Uhr, für Bielefeld rufen wir auf: "Blockieren wir gemeinsam die Nazis um 18 Uhr am Hauptbahnhof in Bielefeld!"

Blockieren. Sabotieren. Verhindern in Bad Nenndorf, Bielefeld und überall.

Kein Raum der Verdrehung der Geschichte!
Kein Raum der Verherrlichung des Nationalsozialismus!


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- Samstag, 6. August 2011 um 20.00 Uhr -


Antifa-Kneipe


Veranstaltungsort:

AJZ Bielefeld
Heeper Straße 132
33607 Bielefeld

www.ajz-bielefeld.de


Informationsmaterial, veganes Essen, Musik und ...

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Samstag, 6. August 2011


Die Dauerausstellung im Informations- und Dokumentationszentrum für jüdische Orts- und Regionalgeschichte in Petershagen ist ab sofort wieder für Besichtigungen geöffnet.

Am 26. Juli 2011 hat David Shilo (Schleyer), ein Enkel des jüdischen Arztes Dr. Heinrich Schleyer aus Bösingfeld, zusammen mit seinem Sohn und seiner Ehefrau das Extertal besucht.

Am 2. August 2011 verlegte Gunter Demnig in Andernach Stolpersteine für Julie Katz, Emma Grünewald, Berta und Hermann Herz, die 1942 aus Andernach deportiert und in Theresienstadt ermordet wurden.

Auf der Detmolder Straße in Bielefeld fehlen seit Bauarbeiten zehn "Stolpersteine" zur Erinnerung an NS-Opfer des Kölner Künstler Gunter Demnig.

Am 22. August 2011 laden Bündnis 90 / Die Grünen zu einem Stolperstein-Rundgang mit Franz Meyer in Bad Salzuflen ein.

Heute wurden im Nieheimer Stadtteil Himmighausen drei Steintafeln zur Erinnerung an sowjetische Kriegsgefangene eingeweiht, die als Zwangsarbeiter bei der Reichsbahn ums Leben gekommen waren.

Vom 23. Juli bis 6. August 2011 führte der "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.", Landesverband Nordrhein-Westfalen, ein "Internationales Workcamp" im Kreis Paderborn durch.

Ab August 2011 können sich Besuchende mit einem Videoguide in fünf Sprachen durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" im Kreismuseum Wewelsburg führen lassen.

Am 1. Juli 2011 hat die Historikerin Kirsten John-Stucke (44), als Nachfolgerin für den im Juni 2011 verstorbenen Wulff E. Brebeck, die Leitung des Kreismuseums Wewelsburg übernommen.

Am 7. August 2011 lädt die Felix-Fechenbach-Stiftung zur Teilnahme an der Gedenkfeier im Kleinenberger Wald für den ermordeten Juden, Journalisten und Sozialdemokraten ein.

Heute protestierten über 1.200 Menschen mit einer Demonstration und zahlreichen Privat-Partys gegen den neonazistischen "Trauermarsch" in Bad Nenndorf.

‎250 Menschen haben heute, am 6. August 2011, an einem Ökumenischen Gottesdienst in Bad Nenndorf als Protest gegen den neonazistischen "Trauermarsch" teilgenommen.

Am 5. August 2011, am Vorabend der NS-Verherrlichung durch den "Trauermarsch" am 6. August 2011, organisierte "Bad Nenndorf ist bunt" eine Kundgebung unter dem Motto "Einstehen gegen Rechts!"

Am 27. Juli 2011 hat das Landgericht Bückeburg die Gewahrsamnahme von Antifaschisten, die sich am 14. August 2010 in Bad Nenndorf an eine Pyramide gekettet hatten, für rechtswidrig erklärt.

800 Menschen verhinderten heute in Bielefeld eine vom Neonazi Marcus Winter angemeldete Demonstration unter dem Motto "Straftätern die Räume nehmen - AJZ dichtmachen".

Am 5. August 2011 haben in der Bielefelder Innenstadt rund 120 Menschen gegen wiederholte Angriffe der iranischen Armee auf die kurdische Autonomieregion im Nordirak demonstriert.

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Petershagen: Dokumentationszentrum für jüdische Orts- und Regionalgeschichte wieder geöffnet

Die Dauerausstellung im Informations- und Dokumentationszentrum für jüdische Orts- und Regionalgeschichte in Petershagen ist ab sofort wieder für Besichtigungen geöffnet. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, das Mindener Tageblatt.

Demnach haben die Umbau- und Restaurierungsarbeiten in der jüdischen Schule Fortschritte gemacht. Auf Grund der Maßnahmen waren die Öffnungszeiten im Informations- und Dokumentationszentrum ab März 2010 vorübergehend eingeschränkt.

Seit 2003 bewahrt der Verein Alte Synagoge Petershagen als Informations- und Dokumentationszentrum das Gedenken an die in der Zeit des Nationalsozialismus ausgelöschte Jüdische Gemeinde Petershagen.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Ensemble aus ehemaliger Synagoge, jüdischer Schule und Mikwe in der Petershäger Altstadt zu erhalten, die jüdische Geschichte der Region in einer Dauerausstellung, aber auch durch begleitende Wechselausstellungen sowie kulturelle Veranstaltungen den Besuchenden näher zu bringen.

Informationen unter: www.synagoge-petershagen.de

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Extertal: Enkel des jüdischen Arztes Dr. Heinrich Schleyer zu Besuch

Am 26. Juli 2011 hat David Shilo (Schleyer), ein Enkel des jüdischen Arztes Dr. Heinrich Schleyer aus Bösingfeld, zusammen mit seinem Sohn und seiner Ehefrau das Extertal besucht. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, Lippe aktuell.

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Barntrup-Andernach: Stolpersteine für jüdische NS-Opfer

Am 2. August 2011 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig in Andernach vier Stolpersteine für Julie Katz, Emma Grünewald, Berta und Hermann Herz, die 1942 aus Andernach deportiert und in Theresienstadt ermordet wurden. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, Lippe aktuell.

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Bielefeld: 10 Stolpersteine fehlen seit Bauarbeiten

Auf der Detmolder Straße in Bielefeld fehlen seit Bauarbeiten zehn "Stolpersteine" zur Erinnerung an NS-Opfer des Kölner Künstler Gunter Demnig. Darüber berichten heute, am 6. August 2011, das Westfalen-Blatt und die Neue Westfälische.

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Bad Salzuflen: Stolperstein-Rundgang mit Franz Meyer

Am 22. August 2011 laden Bündnis 90 / Die Grünen zu einem Stolperstein-Rundgang mit Franz Meyer in Bad Salzuflen ein. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, Lippe aktuell.

Am 26. November 2010 wurden 24 Stolpersteine für die Opfer des Holocaust aus Bad Salzuflen und Schötmar verlegt. Insgesamt wurden 63 Menschen aus dem heutigen Bad Salzufler Stadtgebiet während der NS-Herrschaft ermordet.

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Nieheim-Himmighausen: Gedenken an sowjetische Zwangsarbeiter

Heute, am 6. August 2011, wurden im Nieheimer Stadtteil Himmighausen (Kreis Höxter) drei Steintafeln zur Erinnerung an sowjetische Kriegsgefangene eingeweiht, die als Zwangsarbeiter bei der Reichsbahn ums Leben gekommen waren. Darüber berichtet aktuell Radio Hochstift.

Die Leichen der in Himmighausen verstorbenen Gefangenen waren zunächst am Ortsrand bestattet und später auf das Gelände der heutigen Dokumentationsstätte "Stalag 326 (VI K)" bei Stukenbrock-Senne umgebettet worden.

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Kreis Paderborn: "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V."

Vom 23. Juli bis 6. August 2011 führte der "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.", Landesverband Nordrhein-Westfalen, ein "Internationales Workcamp" im Kreis Paderborn durch. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, die Neue Westfälische.

Demnach säuberten die 24 Jugendlichen aus zehn Nationen, die auf dem Paderborner Westfriedhof die Kriegsgräber russischer und polnischer Zwangsarbeiter und arbeiteten auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen in Büren-Wewelsburg.

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Büren-Wewelsburg: Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" per Videoguide

Ab August 2011 können sich Besuchende mit einem Videoguide in fünf Sprachen durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" im Kreismuseum Wewelsburg führen lassen. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, die Neue Westfälische.

Ziel der im April 2010 eröffneten Ausstellung ist es, alle weltanschaulich-ideologischen und verbrecherischen Facetten der SS auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes zu präsentieren.

"Ideologie und Terror der SS" bietet deshalb - ausgehend von den Ereignissen 1933 bis 1945 in und um Wewelsburg - eine umfangreiche museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS und ihrer Verbrechen. Geschichte und Struktur der SS, ihr Personal und dessen Ideologie und Selbstverständnis sowie die zahlreichen Verbrechen der SS werden thematisiert.

Das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht.

Die Ausstellung in den historischen Räumen im ehemaligen Wachgebäude der SS am Burgvorplatz präsentiert auf 850 Quadratmetern über 1.000 Exponate.

Inhaltlich endet die Ausstellung nicht mit dem Jahr 1945, sondern spannt den Bogen über die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg und die Lebensgeschichten der ehemaligen KZ-Häftlinge bis hin zu heutigen Kontinuitäten und Herausforderungen.

Informationen im Internet: www.wewelsburg.de

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Büren-Wewelsburg: Kirsten John-Stucke neue Museumsleiterin

Am 1. Juli 2011 hat die Historikerin Kirsten John-Stucke (44), als Nachfolgerin für den im Juni 2011 verstorbenen Wulff E. Brebeck, die Leitung des Kreismuseums Wewelsburg übernommen. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, die Neue Westfälische.

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Warburg / Detmold: Gedenken an Felix Fechenbach

Am 7. August 2011 lädt die Felix-Fechenbach-Stiftung zur Teilnahme an der Gedenkfeier im Kleinenberger Wald für den von den Nationalsozialisten ermordeten Juden, Journalisten und Sozialdemokraten ein. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, das Westfalen-Blatt.

Felix Fechenbach wurde 1894 als Sohn eines Bäckers geboren und besuchte die jüdische Elementar- und Realschule. Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Würzburg, die er 1910 abschloss. 1911 verlor er seine Arbeitsstelle in Frankfurt am Main, nachdem er an einem Streik teilgenommen hatte.

Zwischen 1912 und 1914 arbeitete er im Münchner Arbeitersekretariat und gründete 1914 die "Jugend-Sektion" der SPD. Im Herbst 1914 wurde er zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Nach seiner Verwundung Anfang 1915 in den Vogesen war Fechenbach zuerst im Schreibdienst und anschließend im Münchner Traindepot eingesetzt. Dort kam er in Kontakt mit Kurt Eisner und wurde zum Pazifisten.

Nach Kriegsende nahm er seine politische Aktivität wieder auf und beteiligte sich auch an Streiks. Als Kurt Eisner nach der Novemberrevolution 1918 zum bayerischen Ministerpräsident ernannt wurde, holte er Fechenbach als seinen Sekretär in die Staatskanzlei. Bis zu Eisners Ermordung im Februar 1919 war Fechenbach Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats sowie des provisorischen Nationalrates in Bayern. Fechenbach schrieb für Zeitungen im In- und Ausland.

Im Jahre 1922 wurde Fechenbach wegen angeblichen Landesverrats vom Münchner Volksgericht zu 11 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren "Ehrverlust" verurteilt. Auch Artikel zur Kriegsschuld Deutschlands waren Gegenstand des Prozesses. Er musste aber auf Grund des öffentlichen Drucks gegen das Urteil nur bis zu seiner Begnadigung 1924 im Zuchthaus bleiben. Nach seiner Freilassung betrieb er dann ein Wiederaufnahmeverfahren, das mit der Aufhebung des Urteils durch das Reichsgericht endete. Während seiner Haftzeit wurde Fechenbach Mitglied der Poale Zion.

Die Jahre bis 1929 arbeitete er in Berlin beim Dietz-Verlag und recherchierte dort Reportagen für die sozialdemokratische Tageszeitung Vorwärts (1925 - 1929). Er unterstützte auch die "Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde", unter anderem als Autor und Puppenspieler von politischen Kasperltheaterstücken ("Roter Kasper").

Von 1929 bis 1933 arbeitete Fechenbach in Detmold als Redakteur beim SPD-Organ "Volksblatt" und war im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv. Da er über Informanten in der lippischen NSDAP verfügte, konnte er immer wieder Interna über die Absichten und Skandale der Partei veröffentlichen. Diese unter dem Pseudonym "Nazi-Jüsken" verfassten Glossen führten zu starken Anfeindungen. Nach der lippischen Landtagswahl am 15. Januar 1933 wurde ihm von den Nazis Redeverbot erteilt, am 11. März 1933 wurde er festgenommen und in so genannte "Schutzhaft" überführt.

Am 7. August wurde Felix Fechenbach auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau im Kleinenberger Wald zwischen Detmold und Warburg "auf der Flucht erschossen". In Wahrheit wurde er auf Anweisung Heydrichs misshandelt und ermordet. Der Tat verdächtigt wurden vier SA- und SS-Männer aus Detmold: Friedrich Grüttemeyer, 1969 verurteilt als Mittäter, Paul Wiese, 1948 verurteilt wegen "vorsätzlichen Totschlags", Karl Segler, dem keine Beteiligung nachgewiesen werden konnte und Josef Focke, der nie gefasst wurde.

Das Grab von Felix Fechenbach befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Rimbeck.

Fechenbach war in zweiter Ehe mit Irma Epstein (1895 - 1973) verheiratet. Sie und die drei gemeinsamen Kinder überlebten die Zeit des Nationalsozialismus durch Flucht.

Auf die Gedenkstätte für Felix Fechenbach im Kleinenberger Wald wurden vier Anschläge innerhalb von drei Jahren verübt, zuletzt im Dezember 2003.

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Bad Nenndorf: "Trauermarsch" - Müde NS-Nostalgiker

Heute, am 6. August 2011, protestierten über 1.200 Menschen mit einer Demonstration und zahlreichen Privat-Partys gegen den neonazistischen "Trauermarsch" in Bad Nenndorf. Darüber berichten aktuell der NDR, die Online-Ausgabe des Mindener Tageblatt, die Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg, die Online-Ausgabe der Schaumburger Nachrichten und das Westfalen-Blatt.

Zum sechsten Mal in Folge seit dem Jahr 2006 zogen Neonazis durch Bad Nenndorf, um an angebliche "Kriegs- und Nachkriegsverbrechen" der Alliierten zu erinnern. Innerhalb der Szene erwies sich die Demonstration allerdings erneut als Rückschlag.

Demnach nahmen anstelle der bis zu erwarteten 1.200, nur 640 Neonazis und NS-Nostalgiker an der demonstrativen NS-Verherrlichung teil, die von 2.000 Polizistinnen und Polizisten geschützt wurde.

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Bad Nenndorf: 250 Teilnehmende bei Ökumenischen Gottesdienst

‎250 Menschen haben heute, am 6. August 2011, an einem Ökumenischen Gottesdienst in Bad Nenndorf als Protest gegen den neonazistischen "Trauermarsch" teilgenommen. Darüber berichtet im Vorfeld aktuell das Schaumburger Wochenblatt.

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Bad Nenndorf: Kundgebung und Menschenkette gegen Neonazis

Am 5. August 2011, dem Vorabend der NS-Verherrlichung durch den "Trauermarsch" am 6. August 2011, organisierte "Bad Nenndorf ist bunt" eine Kundgebung mit über 600 Teilnehmenden unter dem Motto "Einstehen gegen Rechts!" Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, das Schaumburger Wochenblatt.

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Bad Nenndorf: Ingewahrsamnahme von Antifaschisten rechtswidrig

Am 27. Juli 2011 hat das Landgericht Bückeburg den Beschluss des Amtsgerichts Stadthagen vom 2. März 2011 bestätigt, dass die Gewahrsamnahme von vier Antifaschisten, die sich am 14. August 2010 in Bad Nenndorf an eine Beton-Pyramide gekettet hatten, für rechtswidrig erklärt hatte. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, die Schaumburger Zeitung.

Landgericht Bückeburg: Beschlüsse vom 27. August 2011, Aktenzeichen:

4 T 35/11
4 T 36/11
4 T 37/11
4 T 38/11

Amtsgericht Stadthagen: Beschlüsse vom 2. März 2011, Aktenzeichen:

NZS 5 XIV 2110 (L)
NZS 5 XIV 2111 (L)
NZS 5 XIV 2112 (L)
NZS 5 XIV 2113 (L)

"Die Aktion der vier Schaumburger war im vergangenen Jahr in Bad Nenndorf und überregional auf viel Sympathie gestoßen. Einige Bürger hatten sich spontan ebenfalls auf die Aufmarschstrecke der Nazis gesetzt und mit fröhlichem Gesang deren Kundgebung am Wincklerbad erheblich gestört und verzögert", heißt es in dem aktuellen Bericht der Schaumburger Zeitung.

Am 14. August 2010 gelang es Protestierenden die Demonstration zu verzögern, aber über 2.000 Polizistinnen und Polizisten sicherten den "Trauermarsch" ab. Der Landkreis Schaumburg und die Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg ermöglichten zum wiederholten Male erst so die offene NS-Verherrlichung.

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Bielefeld: Straftätern die Räume genommen - Neonazi-Demonstration blockiert

800 Menschen verhinderten heute, am 6. August 2011, in Bielefeld eine vom Neonazi Marcus Winter angemeldete Demonstration unter dem Motto "Straftätern die Räume nehmen - AJZ dichtmachen".

Darüber berichten aktuell die Neue Westfälische, das Westfalen-Blatt, die Lippische Landes-Zeitung, Radio Gütersloh, Radio Lippe, der WDR, Radio Westfalica, Radio Bielefeld, die Online Ausgabe der Neuen Westfälischen, die Online-Ausgabe des Westfalen-Blatt, das Polizeipräsidium Bielefeld und die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke.

Demnach blockierten 800 Menschen die polizeilich genehmigte Route, so dass die rund 150 Neonazis nur bis zur Radstation des Bahnhofs kamen.

Die Polizei hatte es als zu gefährlich angesehen, die Blockade aufzulösen oder die Neonazis daran vorbeizuführen. Stattdessen bot sie Marcus Winter an, die Kundgebung am Hauptbahnhof abzuhalten. Darauf ging dieser nicht ein und sagte die Kundgebung ab. Stattdessen kündigte er an, eine neue Kundgebung in Bielefeld für den 24. Dezember anmelden.

Auf dem Weg zurück zu den Gleisen griffen Neonazis Polizistinnen und Polizisten an, die sich mit Schlagstöcken und Reizgas zur Wehr setzten.

Straftätern die Räume nehmen

Marcus Winter, Führungskader des nach dem alten Gau der NSDAP benannten neonazistischen Netzwerkes "Westfalen-Nord", ist neben Volksverhetzung unter anderem auch wegen der folgenden Straftatbestände rechtskräftig verurteilt worden: Verletzung der Vertraulichkeit, Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, Beleidigung, Betrug, Urkundenfälschung, Diebstahl, Hausfriedensbruch, räuberischer Erpressung, (gemeinschaftliche) gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Freiheitsberaubung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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Bielefeld: Demonstration gegen Iran

Am 5. August 2011 haben in der Bielefelder Innenstadt rund 120 Menschen gegen wiederholte Angriffe der iranischen Armee auf die kurdische Autonomieregion im Nordirak demonstriert. Darüber berichtet heute, am 6. August 2011, die Neue Westfälische.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Mindener Tageblatt, 06./07.08.2011:
Wieder frei für Besichtigungen / Umbau- und Restaurierungsarbeiten an jüdischer Schule

Lippe aktuell, 06.08.2011:
Geschichtsträchtiger Besuch in Extertal und Barntrup / Enkel auf den Spuren des Vaters

Lippe aktuell, 06.08.2011:
Vier "Stolpersteine" in der Oberen Straße 26 verlegt / Gedanken an ermordete Juden

Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:
Über fehlende Steine gestolpert

Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:
Die Erinnerung fehlt / Stolpersteine an der Detmolder Straße vermisst

Lippe aktuell, 06.08.2011:
Die Grünen laden ein / Stolperstein-Führung

Radio Hochstift, 06.08.2011:
Himmighausen ehrt Kriegsgefangene

Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 06./07.08.2011:
Gedenken an den Gräbern

Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 06./07.08.2011:
Digital durch die Vergangenheit / Neues Angebot für die SS-Ausstellung

Neue Westfälische 16 - Warburg, 06./07.08.2011:
Kirsten John-Stucke neue Museumsleiterin / Nachfolgerin von Wulff Brebeck in Wewelsburg

Warburger Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:
Erinnerung an Felix Fechenbach / Gedenken am Sonntag

Schaumburger Nachrichten Online, 06.08.2011:
Bad Nenndorf ist bunt / 1.200 demonstrieren friedlich gegen Neonazis

Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg, 06.08.2011:
Erfolgreicher Polizeieinsatz in Bad Nenndorf / Die intensiven Vorgespräche mit den Veranstaltern zahlen sich aus

Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:
Kommentar / "Bad Nenndorf hat Maßstäbe gesetzt"

Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:
Eine Stadt kämpft gegen Neonazis

Mindener Tageblatt Online, 06.08.2011:
Bad Nenndorf: Protest gegen Neonazis

Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:
Eine Stadt kämpft gegen Neonazis

Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:
Private Partys gegen Neonazis

Schaumburger Wochenblatt, 06.08.2011:
Ökumenischer Gottesdienst als Zeichen

Schaumburger Wochenblatt, 06.08.2011:
Bunter Rettungsschirm gegen Rechts / Bürger zeigen Zivilcourage und protestieren mit Demos und Kundgebungen gegen Rechtsradikalismus

Schaumburger Zeitung, 06./07.08.2011:
Landgericht: Anketten an Beton-Pyramide keine Straftat

Neue Westfälische Online, 06.08.2011:
500 Demonstranten verhindern Neonazi-Aufmarsch in Bielefeld / Zusammenstöße mit der Polizei im Hauptbahnhof

Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke, 06.08.2011:
Rechts-Demo in Bad Nenndorf, in Minden blieb alles ruhig!

Polizeipräsidium Bielefeld, 06.08.2011:
Aufzug des rechten Spektrums fand in Bielefeld nicht statt

Radio Bielefeld, 06.08.2011:
Bündnis gegen Neonazi-Aufmarsch

Neue Westfälische Online, 06.08.2011:
500 Demonstranten verhindern Neonazi-Umzug in Bielefeld / Zusammenstöße mit der Polizei im Hauptbahnhof

Westfalen-Blatt Online, 06.08.2011:
Neonazis vertrieben

Neue Westfälische Online, 06.08.2011:
500 Menschen protestieren gegen Neonazi-Aufmarsch in Bielefeld

Neue Westfälische Online, 06.08.2011:
Neonazis auf dem Weg nach Ostwestfalen

Radio Bielefeld, 06.08.2011:
Bündnis gegen Neonazi-Aufmarsch

Radio Westfalica, 06.08.2011:
Polizei wegen Neonazi-Demo in Alarmbereitschaft

WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 06.08.2011:
Rechtsextreme Demo in Bielefeld

Radio Lippe, 06.08.2011:
Vorbereitungen abgeschlossen

Radio Gütersloh, 06.08.2011:
Flagge zeigen gegen Nazis in Bielefeld

Lippische Landes-Zeitung, 06./07.08.2011:
Blick zum Nachbarn / Bündnis gegen braunen Aufmarsch

Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:
Polizei einsatzbereit / Neonazi-Demo

Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:
Polizei kündigt konsequentes Vorgehen an

Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:
Kurden demonstrieren gegen Iran

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Mindener Tageblatt, 06./07.08.2011:

Wieder frei für Besichtigungen / Umbau- und Restaurierungsarbeiten an jüdischer Schule

Von Ulrich Westermann

Petershagen (Wes) ...

Weiter auf: www.mt-online.de/lokales/petershagen/4811711_Wieder_frei_fuer_Besichtigungen.html

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Lippe aktuell, 06.08.2011:

Geschichtsträchtiger Besuch in Extertal und Barntrup / Enkel auf den Spuren des Vaters

Extertal-Bösingfeld. Zurück zu den Wurzeln. Unter diesem Motto stand der Besuch David Shilos (Schleyer), eines Enkels des jüdischen Arztes Dr. Heinrich Schleyer, in Bösingfeld. Zusammen mit seinem Sohn und seiner Ehefrau besuchte er die Wurzeln seiner Familie in Bösingfeld. Begleitet wurden sie von einem Hamburger Freund. Bürgermeister Hans Hoppenberg empfing die Besucher und lud zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken mit Austausch kleiner Gastgeschenke ein. Mit in der Runde war ein Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Martin Böttcher, mit seinem Sohn Dr. Bernhard Böttcher sowie der Realschullehrer der Extertaler Realschule, Dietmar Holtgrewe, der vor Jahren mit Schülerinnen und Schülern das Mahnmal für die Opfer des Holocausts am Südhagenweg in Bösingfeld entworfen und verwirklicht hat. Dazu kam der Archivverwalter der Gemeinde Extertal Bernd Heise, der den Wunsch an David Shilo hatte, zu vorbereiteten Familienbildern der Familie Schleyer die richtigen Unterschriften aus kompetenter Hand zu erhalten.

In seinen Begrüßungsworten gab der Bürgermeister seiner Freude Ausdruck, die Mitglieder der Familie Schleyer begrüßen zu dürfen und verwies damit auch auf die früheren und heutigen andauernden Bemühungen des Fleckens Bösingfeld und der ganzen Großgemeinde, das Andenken an die Familie Schleyer zu bewahren, genau so wie das Gedenken an die anderen ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. In einer Reihe von Publikationen soll ihrer gedacht werden.

Anschließend besuchten alle Versammelten das Ehrenmal und das "Stammhaus" der Schleyer-Familie in der Mittelstraße. Ein Abstecher wurde nach Alverdissen unternommen, um hier den jüdischen Friedhof aus dem Jahre 1747 zu besuchen, auf dem das Grab eines Teils der Familie Arensberg zu finden ist. Ida Arensberg war, in der Familiengeschichte der Schleyers gesehen, die Ehefrau des Dr. Heinrich Schleyer. Nach dem Aufenthalt in Alverdissen ging die Fahrt weiter nach Barntrup, wo die Familie bei Martin Böttcher einige Zeit als Gast verblieb, um dann in ihr Hotel zurückzukehren.

Bildunterschrift: Geschichte hautnah erlebt: David Shilo (vorn, 2. von rechts) – hier mit Extertals Bürgermeister, Empfangskomitee, Familie und Freund - wandelt auf den Spuren seines Großvaters Dr. Heinrich Schleyer, eines jüdischen Arztes in Bösingfeld.

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Lippe aktuell, 06.08.2011:

Vier "Stolpersteine" in der Oberen Straße 26 verlegt / Gedanken an ermordete Juden

Barntrup (sf). 1990 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig den ersten "Stolperstein" in Köln - zur Erinnerung an die Deportation von 1.000 Sinti und Roma aus Köln. 1993 wuchs das Projekt. 1996 folgte eine illegale Verlegung in Berlin-Kreuzberg. Der Künstler ließ nicht locker. Die Verlegung wurde legalisiert und von da an ging es bergauf. Preise und Auszeichnung stapeln sich im Lebenslauf des 1947 in Berlin geborenen Künstlers - darunter der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und die Alternative Ehrenbürgerschaft der Stadt Köln. Nach langer, fast fünfjähriger Diskussion - Bürgermeister Herbert Dahle: "Wir haben uns schwer getan" - wurden am Dienstagmorgen auch in Barntrup Stolpersteine verlegt. Vier messingfarbene Steine erinnern jetzt vor dem Haus Buddeberg in der Oberen Straße 26 an die Deportation von Julie Katz, Emma Grünewald sowie Hermann und Berta Herzberg. Die Inschrift der Steine ebenso wie der Verlegeort erfolgt nach strengen, vom Künstler vorgegebenen Regeln. Es soll "der letzte frei gewählte Wohnort sein". Jeder Stein beginnt mit "Hier wohnte", "Hier lebte", "Hier lehrte", "Hier arbeitete" - eine Erinnerung an den Alltag in einer Gemeinschaft, die mit dem Beginn der Massenvernichtungen keine mehr war. 1942, so die Inschrift der Barntruper "Stolpersteine" endete diese Gemeinschaft für die vier jüdischen Mitbewohner, denen die Steine gewidmet sind, mit der Deportation nach Theresienstadt. Alle vier wurden ermordet. "Ermordet" ist das letzte Wort auf jedem der vier Barntruper "Stolpersteine" - vier von 30.000 europaweit, die längst nicht alle Namen erfassen.

Sie bewirkten bereits am Tag des Verlegens das, was der Künstler beabsichtigt: ein Gedenken im Alltag, eine Wiederholung der Namen, der Geschichten. Anlässlich der Verlegung und bei jedem Anblick ist die Erinnerung da. Die Erinnerung daran, dass Julie Katz - deren Verwandten die Flucht nach Amerika gelang -, Emma Grünewald, Hermann und Berta Katz, aufgefordert wurden, "am 27. Juli 1942 sich am Folgetag mit höchstens 25 Kilo Gepäck und Verpflegung für fünf Tage an der Barntruper Polizeiwache einzufinden". "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig.

Mit seinem Kunstprojekt will er an den Namen und damit den Menschen dahinter erinnern.

Die Aktion "Stolpersteine" ist trotz der zahlreichen Auszeichnungen, die der Künstler dafür erhielt, umstritten. Die wohl wichtigste Kritik ist die von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, die es als "unerträglich" empfand, dass auf den Steinen, die in das Pflaster eingelegt werden, und damit auf den Namen mit Füßen "herumgetreten" werde. Kritik oder Angst auch auf Seiten der Hausbesitzer, die eine Wertminderung ihrer Immobilie oder rechtsradikale Übergriffe fürchten. Wilhelm Buddeberg, Besitzer des Hauses, vor dem die vier "Stolpersteine" verlegt wurden, hatte keinerlei Bedenken. Er pflegt seit Jahren Kontakt zu den nach Amerika ausgewanderten Verwandten der ermordeten Julie Katz.

Bildunterschrift: Gespräch des Künstlers (rechts) mit Barntrups Bürgermeister Herbert Dahle (links) und Barntrups stellvertretendem Bürgermeister Dieter Kuhlemann (Mitte).

Bildunterschrift: Verlegte am Dienstagmorgen vier "Stolpersteine" zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Bürger in Barntrup: der Kölner Künstler Gunter Demnig.

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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:

Über fehlende Steine gestolpert

Bielefeld (ses). Auf der Detmolder Straße erinnert nichts mehr an die getöteten Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland. Darauf weisen der Bielefelder FDP-Chef Thomas Seidenberg und der Kreissprecher der Grünen, Bernd Ackehurst, hin.

Den Politikern, die beide Anlieger der Detmolder Straße sind, ist aufgefallen, dass die zehn "Stolpersteine", die an die NS-Opfer erinnerten, seit den Bauarbeiten fehlen. Daher fordern sie die Verantwortlichen auf, die "Erinnerungssteine" wieder an ihre Orte zurück zu bringen. "Stolpersteine" sind kleine Steine, die in den Boden eingelassen und dank ihrer Messingoberfläche gut sichtbar sind.

Die Idee zu den inzwischen in ganz Deutschland verlegten "Stolpersteinen" stammt vom Kölner Künstler Gunter Demnig. "Sich an das Vergangene zu erinnern ist Teil unserer Kultur", sagt Seidenberg. Ackehurst fügt hinzu: "Gerade in diesen Tagen sehen wir doch wieder, wie wichtig das Erinnern an die Taten des Nationalsozialismus ist." Bekanntlich haben Rechtsradikale eine Demonstration für den heutigen Samstag in Bielefeld angemeldet (vgl. untenstehenden Bericht).

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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:

Die Erinnerung fehlt / Stolpersteine an der Detmolder Straße vermisst

Bielefeld (WB). Seit Wochen ist die Detmolder Straße zwischen Landgericht und Otto-Brenner-Straße fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben. Stadtbahn und Autos fahren wieder. Die zehn Stolpersteine, die zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Opfer während der Diktatur des Nationalsozialismus in den Boden eingelassen wurden, fehlen noch.

Die beiden Anwohner der Detmolder Straße, Thomas Seidenberg (FDP) und Bernd Ackehurst (Grüne), fordern die Verantwortlichen auf, die Steine unverzüglich wieder an ihren alten Ort zurück zu bringen. "Sich an das Vergangene zu erinnern ist Teil unserer Kultur und unserer Zukunft", sagt Seidenberg. "Gerade in diesen Tagen sehen wir doch wieder, wie wichtig das Erinnern an die Taten des Nationalsozialismus ist", fügt Bernd Ackehurst hinzu.

Stolpersteine sind kleine Steine, die in das Pflaster eines Gehwegs integriert werden. Dank ihrer Messingoberfläche sind sie gut sichtbar. Die Idee zu den Erinnerungssteinen hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er hat die Steine in mehr als 300 Orten Deutschlands verlegt.

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Lippe aktuell, 06.08.2011:

Die Grünen laden ein / Stolperstein-Führung

Bad Salzuflen. Bündnis 90 / Die Grünen laden zu einem Stolperstein-Rundgang ein, der am Montag, 22. August um 18 Uhr am Mahnmal Synagoge, Mauerstraße beginnen und zirka eineinhalb Stunden dauern wird. Es führt VHS-Direktor Franz Meyer.

Interessierte sind herzlich eingeladen. Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln aus Messing, die vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnsitz der verschleppten und ermordeten jüdischen Mitbürger in den Bürgersteig eingelassen sind.

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Radio Hochstift, 06.08.2011:

Himmighausen ehrt Kriegsgefangene

Ein Ehrenmal für deutsche Kriegsgefangene gibt es in Nieheim-Himmighausen schon lange - doch jetzt will der Ort auch den Opfern der anderen Seite gedenken. Heute werden in dem Dorf drei Steintafeln geweiht, die an sowjetische Kriegsgefangene erinnern. Sie waren damals von der Reichsbahn in Himmighausen als Zwangsarbeiter herangezogen worden und dabei ums Leben gekommen. Zum Festakt wird unter anderem der Botschaftssekretär der Russischen Förderation in Berlin erwartet.

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Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 06./07.08.2011:

Gedenken an den Gräbern

Paderborn (gek). "Es hat alles geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben." Campleiter Werner Dürdoth blickt zufrieden zurück auf zwei Wochen Workcamp des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. 24 Jugendliche aus zehn Nationen arbeiteten in Paderborn an Kriegsgräbern und an einem Schießstand der Wewelsburg, um gemeinsam europäischen Frieden zu zelebrieren und sich der Kriege zu erinnern, wie die Neue Westfälische berichtete. Neben lokaler Politprominenz waren auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zur abschließenden Gedenkfeier auf dem Westfriedhof erschienen. Die Jugendlichen gestalteten ein halbstündiges Programm, bei dem auch der Paderborner Kreisdirektor Heinz Köhler, stellvertretender Bezirksvorsitzender des Volksbundes, eine Gedenkrede hielt. Anschließend legten Jugendliche und Besucher Rosen auf die Gräber.

Bildunterschrift: Blumen zum Abschied: Die Jugendlichen hatten zwei Wochen auf dem Westfriedhof die Kriegsgräber russischer und polnischer Zwangsarbeiter gesäubert. Mit einer Gedenkfeier endeten ihre Aufgaben. Als Grabschmuck legten sie eine Blumenschale nieder.

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Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 06./07.08.2011:

Digital durch die Vergangenheit / Neues Angebot für die SS-Ausstellung

Von Katharina Georgi

Büren-Wewelsburg. Jeder Kurator hat einen Lieblingsbesucher. Er hört und liest alle Informationstexte, ist vorinformiert und so mündig, dass er alleine weiß, welche Informationen einer Museumsausstellung für ihn wichtig sind. "Eine reine Wunschvorstellung", weiß Markus Blanchebarbe von der Firma Eyeled. "Jugendliche hören zum Beispiel nur 40 bis 80 Sekunden einen Audioguide." Darum sind die Hör-Beiträge des neuen Video-Führers (Guides) der Wewelsburg auch nur maximal zwei Minuten lang.

"Erwachsene hören oft die Kinderversionen, weil die viel spannender aufbereitet, kürzer und ohne schwierige Fremdwörter sind", weiß die Leiterin des Museums, Kirsten John-Stucke. Auf Grund dieses Wissens verfügt der neue Videoguide für die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" über ein Besonderheit: Die Besucher können den Modus "einfache Sprache" wählen, der mit kurzen Sätzen und einfachen Wörtern aufgenommen ist. "Es gibt Standards für diese einfache Sprache, die wir leider nicht ganz einhalten konnten, da es bestimmte Wörter im Nationalsozialismus gibt, die man nicht vereinfachen kann." Man habe aber sehr nah an diesen Standards gearbeitet.

Gerade für Schulklassen, in denen immer öfter Schüler mit Migrationshintergrund lernen, sei die einfache Sprache hilfreich. "Diese Zielgruppe rückt immer weiter in den Vordergrund", so John-Stucke. Auch Menschen mit Lernbehinderungen können den neuen Videoguides leicht folgen.

Zu hören sind ausgewählte Texte, die auch auf den Ausstellungstafeln zu finden sind, "allerdings stark gekürzt". Ausgefallen ist auch die Sprachauswahl: Die Besucher können wählen zwischen Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch. Das sei besonders für Spontanbesucher aus dem Ausland wichtig.

Zusätzlich zeigt der Guide Bilder und Fotos aus der Ausstellung, häufig kleinste Details, die neben größeren Stücken schnell aus dem Blickfeld schwinden. "Der Wiedererkennungswert ist dadurch sehr hoch."

An insgesamt 40 Stationen ist das kleine Symbol eines Kopfhörers zu sehen, der auf einen Beitrag des Rundgangs hinweist. "In den Kopfhörer-Bildchen finden Sie kleine Zahlen, die Sie anschließend in das Gerät eintippen können - und der passende Beitrag wird abgespielt", erklärt Markus Blanchebarbe, Geschäftsführer von Eyeled. Gemeinsam mit dem Museum hat seine Firma den 90-minütigen Rundgang konzipiert: "Sie können jederzeit den Rundgang oder Beitrag stoppen und selbst auswählen, was sie hören möchten. So können sich die Besucher selbst Schwerpunkte setzten."

Der Videoguide ist zwar neu für die Ausstellung, aber keine Neuanschaffung für das Museum. Die Geräte wurden bereits vor vier Jahren für einen Dorfrundgang gekauft. "Wir haben 50 Stück, so dass zwei Gruppen oder ein Reisebus voller Menschen damit bedient werden können", so John-Stucke. Vor allem aber sollen Spontanbesucher, die außerhalb der Führungszeiten kommen, den Guide nutzen können. Die Geräte sind kostenlos an der Kasse ausleihbar. Lediglich ein Pfand muss abgegeben werden.

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Neue Westfälische 16 - Warburg, 06./07.08.2011:

Kirsten John-Stucke neue Museumsleiterin / Nachfolgerin von Wulff Brebeck in Wewelsburg

Warburg/Wewelsburg (NW/sf). Kirsten John-Stucke (44) ist neue Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg. Landrat Manfred Müller übertrug der Historikerin diese Aufgabe. John-Stucke hatte mehr als zehn Jahre lang als Stellvertreterin dem langjährigen Leiter Wulff E. Brebeck zur Seite gestanden. Brebeck war im Juni nach schwerer Krankheit gestorben (die NW berichtete).

Beide arbeiteten in den vergangenen Jahren gemeinsam an der Aufgabe, die Wewelsburg zu einer international anerkannten Museums- und Gedenkstätte und zu einem aktiven Lernort auszubauen. Nicht nur die nationale bis internationale Fachwelt horchte auf, als im April vergangenen Jahres die neue Ausstellung "Wewelsburg 1933 - 1945. Erinnerungs- und Gedenkstätte -Ideologie und Terror der SS" in den eigens dafür umgebauten Räumlichkeiten des ehemaligen Wachgebäudes eröffnet wurde.

Der Landrat möchte das Museum weiterhin als ständigen Impulsgeber für Demokratie und Völkerverständigung, gerade für die junge europäische Generation verstanden wissen. Wewelsburg müsse auch in Zukunft den Schulen und internationalen Begegnungen zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus sei nach den Jahren der intensiven Fortentwicklung der Dokumentation über die Nazi-Zeit auch wieder ein besonderes Augenmerk auf die Aufarbeitung der regionalen Geschichte im Kreismuseum, zum Beispiel mit Sonderausstellungen, zu legen.

Im Kreismuseum ist auch das Historische Museum des Hochstifts Paderborn untergebracht. In insgesamt 29 Räumen wird die Geschichte des Paderborner Landes von den Anfängen der Besiedlung bis zur Säkularisation 1802 nachgezeichnet.

Studium an der Universität Münster

Landrat Müller und Kreisdirektor Heinz Köhler als Kulturdezernent freuen sich, dass mit John-Stucke das Lebenswerk Wulff Brebecks nun seine Fortsetzung findet und vor allem jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, sich mit dem Lernen aus der Geschichte zu befassen. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, dass junge Menschen und somit die Entscheidungsträger von morgen sich in der demokratischen Gesellschaft verorten und sich gegen jede Form von Hass, Intoleranz, Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen", sagt Müller. John-Stucke beschäftigte sich bereits während ihres Studiums der Neueren Geschichte, der Publizistik und Deutschen Philologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit der Geschichte der Wewelsburg. Das Thema ihrer Magisterarbeit lautete "Häftlinge im Konzentrationslager in Wewelsburg unter besonderer Berücksichtigung der Ernsten Bibelforscher". Von 1990 bis 1993 arbeitete sie als pädagogische Mitarbeiterin für die Dokumentation "Wewelsburg 1933 - 1945. Kult- und Terrorstätte der SS". Nach einem zweijährigen wissenschaftlichen Volontariat am Morgenstern-Museum in Bremerhaven kehrte sie 1995 als wissenschaftliche Fachkraft in das Kreismuseum Wewelsburg zurück, das sie seit 1999 stellvertretend geleitet hat. Kirsten John-Stucke hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Wewelsburg im Nationalsozialismus, zur Geschichte des Konzentrationslagers (KZ) Niederhagen und den Häftlingsgruppen, zur pädagogischen Arbeit der Gedenkstätte und zur Erinnerungskultur der Wewelsburg heraus gegeben. Sie ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW und Mitglied im Beirat des Altertumsvereins Paderborn und im wissenschaftlichen Projektbeirat NS-Dokumentation Vogelsang.

Bildunterschrift: Engagiert: Kirsten John-Stucke (r.), hier bei der Eröffnung der Dauerausstellung im April 2010, hat am 1. Juli die Leitung des Kreismuseums Wewelsburg übernommen.

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Warburger Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:

Erinnerung an Felix Fechenbach / Gedenken am Sonntag

Scherfede (WB). Am 7. August jährt sich zum 78. Mal der Tag, an dem Felix Fechenbach im Wald zwischen Scherfede und Kleinenberg von den Nazis ermordet wurde. Aus diesem Anlass laden die Felix-Fechenbach-Stiftung und der SPD-Stadtverband Warburg für diesen Sonntag zu einer Gedenkveranstaltung im Wald an der B 68 ein. Sie beginnt um 15.30 Uhr. Die Rede an der dortigen Gedenkstätte hält Ingrid Schäfer. Die Detmolderin ist Historikerin und Biografin von Fechenbachs Ehefrau Irma. Anschließend besteht die Gelegenheit, das Grab Fechenbachs auf dem jüdischen Friedhof in Rimbeck zu besuchen.

Felix Fechenbach war Journalist in Detmold, ein Jude und Sozialdemokrat, dessen Zeitungskolumnen ihn bei der NSDAP verhasst machten. Er kam in Schutzhaft und sollte im August 1933 nach Dachau gebracht werden. Sein Leben endete in Warburg durch SA-Leute, die auf Fechenbach schossen - angeblich, weil dieser fliehen wollte.

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Schaumburger Nachrichten Online, 06.08.2011:

Bad Nenndorf ist bunt / 1.200 demonstrieren friedlich gegen Neonazis

06.08.2011 - 19.37 Uhr

Bad Nenndorf (kcg). Laut, schrill, bunt: Mit kreativen Aktionen und einer zentralen Demonstration haben am Sonnabend rund 1.200 Menschen gegen den so genannten "Trauermarsch" protestiert, den Neonazis bereits zum sechsten Mal in der Kurstadt veranstaltet haben. Die Polizei schätzt die Zahl der Neonazis, die mit dem Zug nach Bad Nenndorf gekommen waren, auf etwa 640. Weitere Rechtsextreme reisten mit dem Auto an. Insgesamt sollen nach Angaben der "Trauermarsch"-Organisatoren 700 Rechtsextreme die Strecke vom Bad Nenndorfer Bahnhof zum Wincklerbad und zurück durch die Innenstadt marschiert sein. Das sind 300 weniger als im Vorjahr. Die Gegendemonstration wurde vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" und dem DGB organisiert.

Die Bad Nenndorfer haben es den "trauernden" Neonazis alles andere als leicht gemacht. Nach Ökumenischem Gottesdienst, Demonstration und Kundgebungen feierten zahlreiche Bürger kleine private Partys an der Bahnhofstraße - in unmittelbarer Nähe der uniform in weißen Hemden und schwarzen Hosen marschierenden Nazis. Geburtstagsfeier im Parkhotel, Berufsjubiläum im China-Restaurant und eine Party zum Hochzeitstag im Vorgarten: Die Feten ermöglichten den Protestlern, nahe an der Aufmarschstecke kund zu tun, dass Nazis in der Kurstadt nicht erwünscht sind. Auch in der Hindenburgstraße tanzten und feierten rund 30 Anwohner beim Straßenfest zu Musik. Geschützt wurden die Partys von einem Großaufgebot an Polizisten, die zuvor sicherstellten, dass alle Fest-Gäste durch die Polizeiabsperrungen zu ihren Party-Orten kamen. Zum Dank gab es dafür nach dem Nazi-Aufmarsch La-Ola-Wellen.

Unter Polizeischutz musste auch die Jüdische Gemeinde ihr Schabbat-Fest an der Bahnhofstraße feiern. Als die Neonazis vorbei marschierten, wurden sie mit Musik empfangen: "Hevenu schalom alechem" sangen Mitglieder der Jüdischen Gemeinde gemeinsam mit Gästen. Am Wincklerbad machten es Vuvuzela-Klänge, ein Trillerpfeifkonzert und laute Rufe der Bad Nenndorfer den Rechtsextremen schwer, der Kundgebung zu folgen.

"Das fröhliche Bad Nenndorf gibt ein Signal gegen die Verdummung von Rechts", sagt Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese. Auch Jürgen Uebel, Sprecher des Nenndorfer Bündnisses gegen Rechtsextremismus, ist hochzufrieden mit den bunten und vielfältigen Protest. Die Atmosphäre bei den Partys sei "sehr schön" gewesen, die Aktionen ein voller Erfolg. Nichtsdestotrotz seien viele Gäste bestürzt über den so genannten "Trauermarsch", vor allem darüber, dass so viele junge Leute mitmarschierten.

Nach Auskunft der Polizei hat es keine nennenswerten Störungen oder Ausschreitungen gegeben. Doch trotz eines "insgesamt ruhigen Einsatzverlaufes" hätten die Einsatzkräfte mehrfach eingreifen müssen, erklärte Einsatzleiter Frank Kreykenbohm. Beispielsweise als am Morgen knapp 150 mit Bussen angereiste Gegendemonstranten im Bereich Horster Straße versuchten, die Kontrollstellen zu umgehen. Eine Sprecherin des Bündnisses "NS-Verherrlichung stoppen" erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass sie gemeinsam mit weiteren Aktivisten fünfeinhalb Stunden an einer Polizeiabsperrung aufgehalten worden sei.

Robert Kruse, Präsident der der Polizeidirektion Göttingen, lobte den friedlichen Protest der Bad Nenndorfer Bürger. "Es ist gelungen, ein Zeichen zu setzen für Demokratie und gegen jede Form extremistischer Gewalt."

Ausführliche Berichterstattung über die Protest-Aktionen und den Nazi-Aufmarsch lesen Sie in der SN-Ausgabe von Montag.

Bildunterschrift: Ein Trillerpfeifenkonzert und fröhlich feiernde Demonstranten erwarten die Neonazis auf der Aufmarschstrecke.

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Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg, 06.08.2011:

Erfolgreicher Polizeieinsatz in Bad Nenndorf / Die intensiven Vorgespräche mit den Veranstaltern zahlen sich aus

06.08.2011 - 19.09 Uhr

Stadthagen (ots) - (BER). Dieses erfreuliche Fazit kann Gesamteinsatzleiter Frank Kreykenbohm nach dem 6. so genannten Trauermarsch in Bad Nenndorf und den Gegenveranstaltungen ziehen.

Nachdem die Gegenveranstaltungen morgens mit einem Gedenkgottesdienst begannen, sammelten sich Bad Nenndorfer Bürgerinnen und Bürger, unterstützt durch Teilnehmer umliegender Gemeinden, das Bündnis, und viele andere zu dem Aufzug des DBG. Ca. 900 Teilnehmer zogen in die Kurhausstraße um dort, begleitet von Musik, ihre Abschlusskundgebung abzuhalten.

"Eine insgesamt völlig friedliche und daher für die Polizei unproblematische Aufgabe", so Frank Kreykenbohm.

Der Aufzug der rechten Szene scheint deutlich an Attraktivität verloren zu haben. Zählte der Marsch im vergangenen Jahr noch ca. 1.000 Teilnehmer, erschienen heute ca. 580 Mitglieder der Rechtsextremisten, die auf der tags zuvor von den Bürgerinnen und Bürgern bunt geschmückten Bahnhofstraße zum Wincklerbad zogen.

Die Privatveranstaltungen längs der Bahnhofstraße ließen die Aufzugstrecke tatsächlich zu einer Party-Meile werden. In den Gärten wurde getanzt und gesungen - ein deutlicher Gegensatz zu dem so genannten Trauermarsch.

"Wir haben im Vorfeld viele und gute Gespräche mit den Bad Nenndorfer Bürgerinnen und Bürgern geführt. Es freut mich sehr, dass die getroffenen Absprachen insbesondere bei den Privatfeiern eingehalten wurden", so Kreykenbohm weiter. "Trotz eines insgesamt ruhigen Einsatzverlaufes mussten die Einsatzkräfte jedoch mehrfach einschreiten."

So hatte morgens eine Gruppe von ca. 150 auswärtigen Gegendemonstranten, die mit Bussen angereist waren, im Bereich der Horster Straße versucht, die Kontrollstellen zu umgehen. Das wurde durch die Polizei verhindert.

Während des Aufzugs der Rechtsextremisten versammelte sich eine kleine Gruppe von Gegner zu einer Spontanversammlung und versuchte, unter anderem mit ihren Vuvuzelas die Versammlung vor dem Wincklerbad zu stören.

Für einen der Rechtsextremisten war die Veranstaltung bereits beendet, bevor die Kundgebung begonnen hatte. Der junge Mann war über die polizeiliche Absperrung gesprungen und hatte versucht, einen Pressefotografen anzugreifen, als dieser den Bahnhofsvorplatz fotografierte. Polizeibeamte verhinderten den Angriff, sprachen gegen den Täter einen Platzverweis aus und leiteten ein Strafverfahren ein.

Nach Beendigung des Marsches und nachdem die Rechtsextremisten Bad Nenndorf verlassen hatten, feierten und tanzten die Bürgerinnen und Bürger um die Polizeibeamten herum auf der Bahnhofstraße. Die abrückenden Einsatzfahrzeuge der Polizei wurden mit einer La-Ola-Welle verabschiedet.

Auch die bunten und fröhlichen Veranstaltungen am Freitag und die Kundgebung des DBG waren für die Behörden völlig unproblematisch. Am frühen Abend entdeckte die Polizei auf einem PKW-Anhänger eine Pyramiden-Attrappe und stellte diese sicher.

Robert Kruse, Präsident der Polizeidirektion Göttingen, zu der auch die Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg gehört, dankte allen Beteiligten: "Ich danke allen Teilnehmern, die ihr verfassungsmäßiges Recht auf Versammlungsfreiheit friedlich und gewaltfrei wahrgenommen haben. Die Taktik der Polizei, mögliche Straftaten bereits im Ansatz zu verhindern, hat sich heute in Bad Nenndorf wieder bewährt. Auch danke ich allen eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei für ihr professionelles Handeln vor und während des heutigen Einsatzes. Es ist gelungen, ein Zeichen zu setzen für Demokratie und gegen jede Form extremistischer Gewalt."

"Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, scheint das Einsatzkonzept der Polizei Wirkung zu entfalten. Mit Blick auf die diesjährigen Teilnehmerzahlen dürfte die stringente Trennung rivalisierender Gruppen und das konsequente Vorgehen gegen Gewalttäter die Attraktivität für diese, nach Bad Nenndorf zu kommen, erkennbar verringert zu haben", so das Fazit des Gesamteinsatzleiters Frank Kreykenbohm.

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Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:

Kommentar / "Bad Nenndorf hat Maßstäbe gesetzt"

06.08.2011 - 17.53 Uhr

Von Stefan Schölermann, NDR Info

Bad Nenndorf hat Ernst gemacht und den Braunen mit Humor und Fantasie die Rote Karte gezeigt. Die Abfuhr für die verlogenen "Trauermarschierer" hätte auf der bunt geschmückten "Party-Meile" Bahnhofstraße nicht deutlicher ausfallen können. Selbst die Unverbesserlichen haben mitbekommen, dass sie gegen Bürgersinn keinen Blumentopf gewinnen können. Bad Nenndorf hat Gesicht gezeigt: ein sympathisches, friedfertiges aber entschiedenes Gesicht. Und die Stadt hat Maßstäbe gesetzt, die sich sicherlich andere Orte zum Vorbild nehmen werden, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Ein Erfolg auch jener Unermüdlichen, die seit Jahren in der Region und in Bad Nenndorf um Mitstreiter im Kampf gegen die braunen Marschierer geworben haben.

Nun sind Politik und Verwaltung gefordert

Und dennoch werden Rechten wiederkommen, denn sie haben ihre Märsche bis zum Jahr 2030 angemeldet. In Bad Nenndorf wird der Ruf nach einem Verbot dieser Aufmarsch-Serie immer lauter. Gefordert ist in dieser Frage nicht nur Bürgersinn, gefordert sind hier Kreativität und Courage in Verwaltung und Politik. Eine Courage, wie sie an diesem Wochenende in Bad Nenndorf auch die Polizeiführung in Nienburg an den Tag gelegt hat. Denn deren Konzept war ausgelegt auf möglichst viel Handlungsspielraum für die Bad Nenndorfer. Ein Konzept, das nicht frei von Risiken war, das aber zu Recht auf die Besonnenheit der Bürger setzte. Mutige Bürger und eine couragierte Polizeiführung das sind gute Voraussetzungen, den Plan der Rechten von einem "braunen Wallfahrtsort" Bad Nenndorf zu durchkreuzen.

Bildunterschrift: Mit ihrer bunt geschmückten "Party-Meile" haben die Bad Nenndorfer den Rechten Paroli geboten.

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Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:

Eine Stadt kämpft gegen Neonazis

06.08.2011 - 16.39 Uhr

Von Stefan Schölermann, NDR

Damit hatten die Rechtsextremisten nicht gerechnet: Laute Partymusik auf der Bad Nenndorfer Bahnhofstraße, der Aufmarsch-Route der Trauermarschierer. Ein akustischer Klangteppich zwischen Andrea Berg und Hip Hop - und das in einer Lautstärke, dass der Klang der Trauer-Trommeln kaum wahrnehmbar war. Das war auch Zweck der Übung, sagt der Bad Nenndorfer Apotheker Jürgen Uebel, der seit vielen Jahren die Proteste gegen die sogenannten Trauermärsche organisiert: "Hit them with music - schlagt sie mit Musik! Wir brauchen keine Steine, um den Rechten eine Abfuhr zu erteilen."

Konfetti-Regen und Tanz entlang der Marschroute

Das Konzept ist aufgegangen - als dann noch glitzernder Konfetti-Regen auf die Braunen niederprasselte war deren Stimmung offenbar dahin: sauertöpfische Mienen in den Reihen der Trauermarschierer bestimmten das Bild. Viele hatten offenbar schon im Vorfeld Angst vor den Konfetti-Bomben bekommen, denn statt der erwarteten 1.000 Neonazis waren diesmal nur rund 640 in die Kurstadt gekommen. Am Mittag hatten sie sich zu ihrem so genannten "Trauermarsch" zum Wincklerbad, einem ehemaligen Verhörzentrum der Alliierten, gesammelt.

Route führt erstmals am Jüdischen Gemeindezentrum vorbei

Dennoch gab es auch bedenkliche Situationen: zum Beispiel als die Neonazis am Grundstück der Jüdischen Gemeinde vorbeimarschierten. Zwar setzen sich Gemeinde und Gäste mit jüdische Musik zur Wehr, doch andere bekamen es mit der Angst zu tun: "Mich beschäftigt so etwas sehr", sagt Gemeindemitglied Martin Gerlach, als die Braunen an dem Haus vorbeimarschieren. Die Gemeindevorsitzende Marina Jalowaja erklärte, den Mitgliedern sei es wichtig gewesen, die Feier nicht abzusagen. "Die Älteren, die den Holocaust überlebt haben, haben Angst. Trotzdem wollen wir Sabbat feiern."

Bürger fordern Verbot der Aufmärsche

In Bad Nenndorf wird unterdessen der Ruf nach Verboten lauter: Viele, wie die Bürgermeisterin Gudrun Olk (SPD) verlangen ein Verbot der Aufmarsch-Serie. Denn die Neonazis haben ihre Trauermärsche bis 2030 angemeldet. Unterstützung erwartet sie sich dabei auch von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU). "Ich bin enttäuscht, dass sich Schünemann diese Märsche noch nicht mit eigenen Augen angesehen hat", sagt Olk.

Keine Gewalt, Zusammenstöße oder Festnahmen

Für die Polizei, die mit rund 2.000 Einsatzkräften vor Ort war, ist an diesem Wochenende ein Konzept aufgegangen, das deutlich liberaler war als das vom Vorjahr. Es gab keine Gewalt, Zusammenstöße oder Festnahmen. "Es hat keinerlei Störungen gegeben, nicht einmal Versuche", sagte Polizeisprecher Axel Bergmann.

Zugleich war die Bewegungsfreiheit der Bad Nenndorfer an diesem Tag weit größer als im Vorjahr. "2010 haben wir uns fast wie Verbrecher gefühlt", sagt die Bad Nenndorferin Silke Engelking, "diesmal war alles viel entspannter".

Bildunterschrift: Knapp 1.000 Menschen haben sich laut Polizei am Sonnabend in Bad Nenndorf versammelt, um gegen Rechts zu demonstrieren.

Bildunterschrift: Polizisten stehen am Bahnhof Bad Nenndorf.

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Mindener Tageblatt Online, 06.08.2011:

Bad Nenndorf: Protest gegen Neonazis

06.08.2011 - 16.09 Uhr

Bad Nenndorf (mt/dpa). Bunter Protest gegen Neonazis: Mit einer Demonstration und zahlreichen Privat-Partys haben knapp 1.000 Menschen in Bad Nenndorf gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Zu der Gegendemonstration unter dem Motto "Bunt statt Braun" hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Kirchen aufgerufen. "Das fröhliche Bad Nenndorf gibt ein Signal gegen die Verdummung von Rechts", sagte Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese (SPD) am Samstag. Seit 2006 versammeln sich Rechtsextremisten und Neonazis zu einem "Trauermarsch" in der kleinen Kurstadt westlich von Hannover. Sie ziehen zum Wincklerbad, das von 1945 bis 1947 ein Verhörzentrum der britischen Besatzungsmacht war.

Nach Polizeiangaben kamen etwa 640 Angehörige der rechten Szene, etwa 300 weniger als im vergangenen Jahr. Der niedersächsische Verfassungsschutz hatte die Anreise von bis zu 1.000 Rechtsextremisten aus ganz Deutschland befürchtet, die das Wincklerbad zu einer Art "Wallfahrtsstätte" der Szene machen wollen. Der "Trauermarsch" ist dabei Vorwand, um das Gedankengut der Nationalsozialisten zu verbreiten und NS-Verbrechen zu relativieren.

Entlang der Marschroute der Rechtsextremisten feierten Bad Nenndorfer Bürger unter anderem Geburtstagspartys mit bunten Luftballons und Fähnchen. Rentner tanzten im Garten zu lauter Musik. "Die Bürger wollen sich ihren Ort nicht symbolisch von den Nazis abnehmen lassen", erläuterte DGB-Regionssekretär Steffen Holz vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" die kreativen Protestformen.

Erstmals veranstaltete auch die Jüdische Gemeinde ihre Sabbatfeier in unmittelbarer Nähe zur Neonazi-Demo, weil das Gemeindezentrum dorthin umgezogen ist. Allen Mitgliedern sei es wichtig gewesen, die Feier nicht abzusagen, erklärte die Gemeindevorsitzende Marina Jalowaja. "Die Älteren, die den Holocaust überlebt haben, haben Angst. Trotzdem wollen wir Sabbat feiern." Die Polizei hatte die Gäste zu den Privatfeiern begleitet. Die Marschroute der Neonazis war ansonsten weiträumig abgesperrt worden.

Die Proteste gegen den Aufmarsch der schweigenden Rechtsradikalen verliefen friedlich. "Es hat keinerlei Störungen gegeben, nicht einmal Versuche", sagte Polizeisprecher Axel Bergmann am Samstagnachmittag. Etwa 2.000 Polizisten waren im Einsatz.

"Wir haben keine rechte Szene und auch keine Wahlerfolge von rechtsradikalen Parteien", betonte Bürgermeister Reese. "Wir wollen diese importierte Neonazi-Szene nicht." Die Stadt erhofft sich nun Hilfe von staatlicher Seite, um ein Mittel gegen die jährlichen Aufmärsche zu finden. Eine Einladung an Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU), er möge in Bad Nenndorf über das Problem diskutieren, sei aber bislang unbeantwortet geblieben.

Bildunterschrift: Gegendemonstranten protestieren gegen einen Aufmarsch von Neonazis und Anhängern der rechtsextremen Szene.

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Norddeutscher Rundfunk, 06.08.2011:

Eine Stadt kämpft gegen Neonazis

06.08.2011 - 13.29 Uhr

In Bad Nenndorf protestieren seit dem Vormittag Hunderte Menschen gegen den Aufmarsch von Rechtsextremisten und Neonazis. Um 10.30 Uhr startete die Gegendemonstration unter dem Motto "Bunt statt Braun", zu der ein Bündnis aus Parteien, Vereinen und Verbänden aufgerufen hatte. "Wir wollen Gesicht zeigen gegen Rechtsextremismus und Geschichtsverdrehung", erklärte Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese (SPD).

"Ein gesellschaftliches Leben ist in Bad Nenndorf heute nicht möglich"

Nach Schätzungen der Polizei beteiligen sich knapp 1.000 Menschen an den Protesten. "Der Protest heute ist wesentlich stärker, als er bereits in den vergangenen Jahren war", sagte Steffen Holz vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zu Beginn der ersten Kundgebung. Die Bürgermeisterin der Stadt, Gudrun Olk (SPD), hob hervor, dass die Rechtsextremisten in der Stadt nicht willkommen sind: "Ein normales gesellschaftliches Leben ist in dieser Stadt heute nicht möglich", sagte sie auf der zentralen Kundgebung des Bündnisses "Bad Nenndorf ist bunt" und des DGB. Geschäfte hätten geschlossen, Hochzeiten seien verschoben, Familienfeste abgesagt. Sie sei irritiert und verärgert, dass ihr Protestschreiben an den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) unbeantwortet geblieben sei.

Route führt erstmals am jüdischen Gemeindezentrum vorbei

Am Mittag sammelten sich die Neonazis zu ihrem sogenannten "Trauermarsch". Er führt zum Wincklerbad, einem ehemaligen Verhörzentrum der Alliierten. Die Polizei zählte zunächst etwa 500 bis 600 Rechtsextremisten. Mit Privat-Partys entlang der Marschroute demonstrierten die Bürger, dass sie den Neonazis nicht ihre Stadt überlassen. "Das ist unsere Form des Protests", sagte Samtbürgermeister Reese.

Erstmals veranstaltete auch die Jüdische Gemeinde ihre Sabbatfeier in unmittelbarer Nähe zur Neonazi-Demo, weil das Gemeindezentrum dorthin umgezogen ist. Allen Mitgliedern sei es wichtig gewesen, die Feier nicht abzusagen, erklärte die Gemeindevorsitzende Marina Jalowaja. "Die Älteren, die den Holocaust überlebt haben, haben Angst. Trotzdem wollen wir Sabbat feiern." Aus Solidarität besuchten auch zahlreiche Christen die Jüdische Gemeinde.

Bad Nenndorf als "Schlachtfeld im Propagandakrieg"

Seit 2006 kommen die Rechtsextremisten jedes Jahr im August in die Kurstadt am Deister, um angeblicher "Kriegsgräuel an Deutschen Soldaten" im Bad Nenndorfer "Wincklerbad" zu gedenken. Dem DGB zufolge wurden die Misshandlungen damals jedoch umgehend geahndet und von der Öffentlichkeit in Großbritannien verurteilt. Die Neonazis nutzten die "Trauermärsche", um ihre Propaganda zu verbreiten. Von der Geschichte längst widerlegt haben sie mittlerweile im Internet selbst die Maske fallen lassen. Auf einer einschlägigen Seite war nämlich davon die Rede, dass man Bad Nenndorf als "Schlachtfeld im Propagandakrieg" zu nutzen gedenkt. Eine Schlacht, die angesichts der in diesem Jahr besonders breiten Proteste schon jetzt als verloren betrachtet werden kann. Im sechsten Jahr der "Trauermärsche" haben viele Bad Nenndorfer nicht nur einfach die "die Nase voll von diesem Spuk", wie Samtgemeindebürgermeister Reese formuliert, "sie bringen diesen Protest auch offen zum Ausdruck". Bereits am Freitagabend hatten rund 600 Menschen mit einer Menschenkette gegen Rechts auf der Bahnhofstraße demonstriert.

Lautsprecher-Regler der Rechten wurden versiegelt

Die Rechtsextremisten müssen in diesem Jahr bei ihrem Aufmarsch im Wortsinne ein Stück "leiser treten" als zuvor. Die Regler ihrer Lautsprecherwagen werden versiegelt, damit sich die Phonzahl ihrer Parolen in Grenzen hält. Ein Gericht hat das entschieden, was ein Polizeieinsatzleiter so kommentierte: "Da haben die Richter durchaus im Sinn der geplagten Anwohner der Demonstrationsroute entschieden."

"Ordner" mit Strafregister

Wenn alles planmäßig läuft, ist der braune Aufmarsch am Sonnabend um 18 Uhr beendet. Doch mit Verzögerungen muss auch diesmal gerechnet werden. Im vergangenen Jahr waren die braunen Marschierer dafür zum Großteil selbst verantwortlich. Mehr als die Hälfte der von ihnen benannten Demonstrationsordner wurde von der Polizei nicht akzeptiert. Die Beamten verwiesen zur Begründung auch auf die Strafregister der rechtsextremen "Ordner".

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Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:

Private Partys gegen Neonazis

Bad Nenndorf/Bielefeld (dpa/epd). Mit Privat-Partys wollen Bad Nenndorfer Bürger ein Zeichen gegen einen Neonazi-Aufmarsch an diesem Samstag setzen. Die Jüdische Gemeinde veranstaltet eine Feier an der Marschroute der Rechtsextremen. Dem Verfassungsschutz zufolge werden 1.000 Rechtsextreme erwartet. Auch in Bielefeld ist eine Nazi-Demo geplant. Dagegen will ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Vereinen protestieren.

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Schaumburger Wochenblatt, 06.08.2011:

Ökumenischer Gottesdienst als Zeichen

Bad Nenndorf (em). Die Ev.-luth. Kirchengemeinden, die Kath. Kirchengemeinden der Region Bad Nenndorf sowie die Jüdische Gemeinde Bad Nenndorf laden für heute, Sonnabend dem 6. August, dem Tag des so genannten Trauermarsches, um 9 Uhr zu einem Ökumenischen Gottesdienst an der Muschel in den Kurpark ein.

"Wir wollen uns auf die Macht besinnen, die die bunte Vielfalt des Lebens geschaffen hat und die uns zu einem Leben in Achtung vor dem Anderen, Fremden ruft. Wir freuen uns über alle, die mit uns in diesem Gottesdienst und an diesem Tag ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung und Gewalt setzen wollen", sagt Achim Schultz-Waßmuth, Pastor der Godehardi-Gemeinde Bad Nenndorf.

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Schaumburger Wochenblatt, 06.08.2011:

Bunter Rettungsschirm gegen Rechts / Bürger zeigen Zivilcourage und protestieren mit Demos und Kundgebungen gegen Rechtsradikalismus

Bad Nenndorf (mh). Bad Nenndorf protestiert in allen Farben: Mit vielen bunten Plakaten, Transparenten und Girlanden haben sich Nenndorfer Bürger und Gäste aus dem Landkreis am gestrigen Freitag am Wincklerbad getroffen, um den rechtsradikalen Teilnehmern des "Trauermarsches" eine farbenfrohe Nachricht zu übermitteln: Bad Nenndorf ist ein Ort der Vielfalt und Toleranz, Bad Nenndorf ist bunt.

Gemeinsam schmückten sie die Stadt. "Die Resonanz ist sehr gut", sagte Jürgen Uebel vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt". In der Nenndorfer Bahnhofstraße hängen mittlerweile viele Plakate und große Transparente, die den Rechtsradikalen unmissverständlich klar machen, dass sie in dem Ort nicht erwünscht sind. "Wir haben mit viel Arbeit alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben", sagte Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese zu den Vorbereitungen in der Kurstadt. "Nun kann der bunte Rettungsschirm gegen Rechtsradikalismus in Bad Nenndorf aufgespannt werden."

Die Bad Nenndorfer Bürger und viele Unterstützer aus dem gesamten Landkreis sowie darüber hinaus zeigen heute erst um 10.30 Uhr bei einer Kundgebung und einer Demonstration in der Bornstraße und dann, um 12 Uhr, bei einer Kundgebung am Thermalbad, Zivilcourage.

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Schaumburger Zeitung, 06./07.08.2011:

Landgericht: Anketten an Beton-Pyramide keine Straftat

Bad Nenndorf/Bückeburg (tes). Rechtzeitig vor dem sechsten Neonazi-Aufmarsch und den daraus resultierenden Gegendemonstrationen hat das Landgericht Bückeburg den Beschluss des Amtsgerichts Stadthagen bestätigt. Das Stadthäger Gericht hatte die Ingewahrsamnahme von vier Gegendemonstranten, die sich anlässlich des Neonazi-Aufmarschs im vergangenen Jahr in polizeiähnlicher Kleidung auf der Bahnhofstraße in Bad Nenndorf an eine Beton-Pyramide gekettet hatten, für rechtswidrig erklärt. Ein Platzverweis wäre ausreichend gewesen, verfügte das Amtsgericht (wir berichteten).

Mit der Bestätigung dieser Entscheidung in der zweiten Instanz befand auch das Landgericht, dass die vier Schaumburger nicht gegen das Versammlungsgesetz verstoßen haben. Die friedliche Aktion sei keine Straftat gewesen, die Ingewahrsamnahme durch die Polizei war definitiv rechtswidrig, erklärte einer der betroffenen Aktivisten, der damals erkennungsdienstlich behandelt und mehrere Stunden in der Sammelstelle der Polizei festgehalten wurde.

Die Beschwerde der Polizeidirektion Göttingen in dieser "Freiheitsentziehungssache" wurde vom Landgericht zurückgewiesen. Die Aktion der vier Schaumburger war im vergangenen Jahr in Bad Nenndorf und überregional auf viel Sympathie gestoßen. Einige Bürger hatten sich spontan ebenfalls auf die Aufmarschstrecke der Nazis gesetzt und mit fröhlichem Gesang deren Kundgebung am Wincklerbad erheblich gestört und verzögert.

Die Polizei reagierte auf den Beschluss des Amtsgerichts mit einer Warnung an Gegendemonstranten: Blockaden des Neonazi-Aufmarschs seien "gewalttätige Aktionen".

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Neue Westfälische Online, 06.08.2011:

500 Demonstranten verhindern Neonazi-Aufmarsch in Bielefeld / Zusammenstöße mit der Polizei im Hauptbahnhof

06.08.2011 - 23.33 Uhr

Bielefeld (por/red). Die von Neonazis am Samstagabend in Bielefeld geplante Kundgebung ist nicht zustande gekommen. Etwa 500 Gegendemonstranten versperrten den Rechtsextremen am Hauptbahnhof den Weg für ihren geplanten Aufmarsch, so dass die 150 Vertreter aus der rechten Szene die Abreise antraten.

Auf dem Weg zurück zu den Gleisen kam es noch zu Tumulten und Zusammenstößen zwischen den Rechtsextremen und den aus ganz NRW angereisten Polizeibeamten. Nach Angaben von Augenzeugen setzten die Beamten auch Schlagstöcke und Reizgas ein.

Die Polizei hatte es zuvor als zu gefährlich angesehen, die für den Nachmittag genehmigte Gegendemonstration aufzulösen oder die Neonazis daran vorbei zu führen. Stattdessen boten die Beamten den Rechten an, ihre Kundgebung am Hauptbahnhof abzuhalten. Darauf gingen die Anführer der Gruppe nicht ein und sagten die Kundgebung ab. Stattdessen wollen sie angeblich eine neue Kundgebung in Bielefeld für den 24. Dezember anmelden.

Die Neonazis waren gegen 19 Uhr per Zug aus dem niedersächsischen Bad Nenndorf nach Ostwestfalen gekommen. In Bielefeld war ihre Kundgebung ursprünglich bis 22 Uhr angekündigt.

Wortgefechte am Bahnhof

Die Rechtsextremen waren im Zug von Beamten der Bundespolizei begleitet worden. Nach ihrer Ankunft gegen 19 Uhr eskortierten weitere Polizeibeamte die Gruppe, die aus zahlreichen Männern und vereinzelten Frauen bestand, am Haupteingang vorbei. Nationale und ausländerfeindliche Parolen grölend, kamen sie jedoch nur bis zur Radstation des Bahnhofs. Dennoch kam es auch von dort zu Wortgefechten zwischen Demonstranten der linken und rechten Szene.

Der Eingang des Bielefelder Hautbahnhofs war zeitweise durch Polizeibeamte und -bullis abgesperrt, für Reisende war er jedoch jederzeit nutzbar.

Die Herforder Straße war wegen der Demonstrationen zwischen Nahariyastraße und Willy-Brandt-Platz zwischen 18.30 Uhr und 20.30 Uhr gesperrt. An Sachbeschädigungen registrierte die Polizei im Bereich der Carl-Severing-Schulen der Brand einer Mülltonne. Zwei Täter aus der linken Szene seien ermittelt worden. Zwei weitere Strafanzeigen erfolgten wegen Beleidigung und Sachbeschädigung an einem Auto.

Rund 500 Menschen waren vor der Ankunft der Neonazis zum Bielefelder Hauptbahnhof gekommen, um mit einer Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz ein Zeichen zu setzen. Ab etwa 17.30 Uhr sollte die Kundgebung zur Pauluskirche verlegt werden, dort versammelten sich jedoch nur wenige Menschen. Die meisten Demonstranten blieben stattdessen in Bahnhofsnähe.

Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für die Rechten werden könnte. In der niedersächsischen Kleinstadt Bad Nenndorf wollten die Neonazis am Samstag den "Opfern der alliierten "Befreier"", wie es in einem Aufruf hieß, gedenken. Danach sollte der Tag in Bielefeld seinen Abschluss finden. Diese Idee durchkreuzten dann aber die Demonstranten am Hauptbahnhof.

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Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke, 06.08.2011:

Rechts-Demo in Bad Nenndorf, in Minden blieb alles ruhig!
Polizeipräsidium Bielefeld, 06.08.2011:

06.08.2011 - 23.04 Uhr

Minden (ots). Ein starkes Aufgebot an heimischen Polizeibeamten, unterstützt von Hundertschaftskräften, hatte am Samstag den Mindener Bahnhof und die umgebenden Straßen im Visier. Als Umsteige- und Durchfahrtbahnhof spielte Minden für Angehörige der rechten Szene, die auf dem Weg ins niedersächsische Bad Nenndorf waren, eine zentrale Rolle. In Bad Nenndorf fand ein angekündigter "Trauermarsch" statt. Gegen 11.00 Uhr fuhren ca. 260 Teilnehmer der "Demonstration Rechts" mit der Deutschen Bahn über Minden nach Bad Nenndorf. In Minden erregten die Rechts-Demonstranten kein Aufsehen, mögliche Störaktionen oder Gegendemonstrationen gab es nicht. Auch die Rückfahrt durch den Bahnhofsbereich in Richtung Löhne / Bielefeld zu einer weiteren in Bielefeld angemeldeten Demo verlief störungsfrei. Nach Abschluss der Bielefelder Aktionen löste sich die Teilnehmerrunde auf. Gegen 21.00 Uhr beendete die Mindener Polizei den Einsatz. Polizeidirektor Attin, Direktionsleiter Gefahrenabwehr / Einsatz der Minden-Lübbecker Polizei, zeigte sich erleichtert über den Verlauf des Tages: "In Minden blieb alles ruhig, wir waren froh, nicht fordert worden zu sein!"

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Polizeipräsidium Bielefeld, 06.08.2011:

Aufzug des rechten Spektrums fand in Bielefeld nicht statt

06.08.2011 - 22.01 Uhr

Bielefeld (ots) - SR. Die Polizei Bielefeld hatte sich intensiv auf den für Samstag, 06.08.2011, angemeldeten Aufzug des rechten Spektrums und die angekündigten Gegenveranstaltungen vorbereitet. Insbesondere sollte ein direktes Aufeinandertreffen verhindert werden. Dies gelang den zahlreichen Polizeikräften. Insgesamt ist für die Polizei Bielefeld das einsatztaktische Konzept von Deeskalation und räumlicher Trennung aufgegangen. Direkte Konfrontationen wurden verhindert, Personen kamen nicht zu Schaden. An Sachbeschädigungen wurden der Polizei lediglich im Bereich Carl-Severing-Schulen der Brand einer Mülltonne bekannt. Zwei Täter aus der linken Szene konnten ermittelt werden. Zwei weitere Strafanzeigen erfolgten wegen Beleidigung und Sachbeschädigung an einem PKW.

Sonja Rehmert (SR)
Polizeihauptkommissarin

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Radio Bielefeld, 06.08.2011:

Bündnis gegen Neonazi-Aufmarsch

Die rund 150 Neonazis haben Bielefeld unverrichteter Dinge um kurz vor 20 Uhr verlassen. Damit ist es auf Grund der Gegendemonstration nicht zum angekündigten Marsch durch die Innenstadt gekommen. Die Rechten wollen das vor den Verwaltungsgericht überprüfen lassen und haben bereits einen neuen Termin angekündigt - den 24.12. Rund um den Bahnhof haben sich gut 500 Gegendemonstranten versammelt.

Bereits am Nachmittag gab es eine Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz. Parteien, Kirchen und Gewerkschaften hatten zum friedlichen Protest aufgerufen.

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Neue Westfälische Online, 06.08.2011:

500 Demonstranten verhindern Neonazi-Umzug in Bielefeld / Zusammenstöße mit der Polizei im Hauptbahnhof


06.08.2011 - 19.53 Uhr

Bielefeld (por). Die von Neonazis am Samstagabend in Bielefeld geplante Kundgebung ist nicht zustande gekommen. Etwa 500 Gegendemonstranten versperrten den Rechtsextremen den Weg für ihren geplanten Aufmarsch, so dass die 150 Vertreter aus der rechten Szene die Abreise antraten.

Auf dem Weg zurück zu den Gleisen kam es noch zu Tumulten und Zusammenstößen zwischen den Rechtsextremen und den aus ganz NRW angereisten Polizeibeamten. Nach Angaben von Augenzeugen setzten die Beamten auch Schlagstöcke und Reizgas ein.

Die Polizei hatte es als zu gefährlich angesehen, die Gegendemonstration aufzulösen oder die Neonazis daran vorbeizuführen. Stattdessen boten die Beamten den Rechten an, ihre Kundgebung am Hauptbahnhof abzuhalten. Darauf gingen die Anführer der Gruppe nicht ein und sagten die Kundgebung ab. Stattdessen wollen sie eine neue Kundgebung in Bielefeld für den 24. Dezember anmelden.

Die Neonazis waren gegen 19 Uhr per Zug aus dem niedersächsischen Bad Nenndorf nach Ostwestfalen gekommen. In Bielefeld war ihre Kundgebung ursprünglich bis 22 Uhr angekündigt.

Wortgefechte am Bahnhof

Die Rechtsextremen waren im Zug von Beamten der Bundespolizei begleitet worden. Nach ihrer Ankunft gegen 19 Uhr eskortierten weitere Polizeibeamte die Gruppe, die aus zahlreichen Männern und vereinzelten Frauen bestand, am Haupteingang vorbei. Nationale und ausländerfeindliche Parolen gröhlend, kamen sie jedoch nur bis zur Radstation des Bahnhofs. Dennoch kam es zu Wortgefechten zwischen Demonstranten der linken und rechten Szene.

Der Eingang des Bielefelder Hautbahnhofs ist seit dem späten Nachmittag durch Polizeibeamte und -bullis abgesperrt, für Reisende ist er jedoch weiter nutzbar.

Rund 500 Menschen waren vor der Ankunft der Neonazis zum Bielefelder Hauptbahnhof gekommen, um mit einer Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz ein Zeichen zu setzen. Ab etwa 17.30 Uhr sollte die Kundgebung zur Pauluskirche verlegt werden, dort versammelten sich jedoch nicht sehr viele Menschen. Die meisten Demonstranten blieben stattdessen in Bahnhofsnähe.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für die Rechten werden könnte. In der niedersächsischen Kleinstadt Bad Nenndorf wollten die Neonazis am Samstag den "Opfern der alliierten "Befreier"", wie es in einem Aufruf hieß, gedenken.

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Westfalen-Blatt Online, 06.08.2011:

Neonazis vertrieben

Bielefeld (WB). Mehr als 200 Neonazis sind am Samstagabend aus Bad Nenndorf in Bielefeld eingetroffen. Die Gruppe hatte einen Aufmarsch zum linksgerichteten Arbeiterjugendzentrum geplant, was aber Teilnehmer einer Gegendemonstration verhindern konnten.

Etwa 500 Menschen hatten zuvor mit einer Mahnwache vor dem Hauptbahnhof gegen den angekündigten Neonazi-Aufmarsch demonstriert. Die Proteste gingen mit einer Kundgebung vor der Pauluskirche weiter, zu der Grüne, Jusos und der Deutsche Gewerkschaftsbund aufgerufen hatten.

Mehrere Hundertschaften der Polizei hatten beim Eintreffen der Rechtsradikalen den Bahnsteig weiträumig abgesperrt und die Gruppe durch einen Nebenausgang aus dem Bahnhof geführt. Dennoch gelang es einigen Gegendemonstranten, den rechtsradikalen Demonstrationszug zu stoppen. Nachdem sie das Angebot der Polizei, ihre Kundgebung an der Fahrradstation des Bahnhofes abzuhalten, ausgeschlagen hatten, kündigten die Neonazis an, an Heiligabend in Bielefeld erneut demonstrieren zu wollen.

Bildunterschrift: Polizisten nahmen die Teilnehmer der geplanten Kundgebung am Hauptbahnhof in Empfang.

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Neue Westfälische Online, 06.08.2011:

500 Menschen protestieren gegen Neonazi-Aufmarsch in Bielefeld

06.08.2011 - 19.28 Uhr

Bielefeld (por). Bielefeld ist derzeit Schauplatz eines Aufmarsches von Rechtsextremen. Geschätzte 150 Neonazis sind per Zug aus dem niedersächsischen Bad Nenndorf nach Ostwestfalen gekommen. In Bielefeld ist bis 22 Uhr eine Kundgebung angekündigt. Etwa 500 Menschen hatten sich schon am Nachmittag zu einer Gegendemonstration vor dem Bahnhof versammelt.

Die Rechtsextremen waren im Zug aus Bad Nenndorf von Beamten der Bundespolizei begleitet worden. Nach ihrer Ankunft gegen 19 Uhr eskortierten weitere Polizeibeamte die Gruppe, die aus zahlreichen Männern und vereinzelten Frauen besteht, am Haupteingang vorbei. Nationale und ausländerfeindliche Parolen gröhlend, zogen sie in Richtung Nahariyastraße. Währenddessen kam es zu Wortgefechten zwischen Demonstranten der linken und rechten Szene.

Der Eingang des Bielefelder Hautbahnhofs ist seit dem späten Nachmittag durch Polizeibeamte und -bullis abgesperrt, für Reisende ist er jedoch weiter nutzbar.

Rund 500 Menschen waren vor der Ankunft der Neonazis zum Bielefelder Hauptbahnhof gekommen, um mit einer Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz ein Zeichen zu setzen. Ab etwa 17.30 Uhr sollte die Kundgebung zur Pauluskirche verlegt werden, dort versammelten sich jedoch nicht sehr viele Menschen. Die meisten Demonstranten blieben stattdessen in Bahnhofsnähe.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für die Rechten werden könnte. In der niedersächsischen Kleinstadt Bad Nenndorf wollten die Neonazis am Samstag den "Opfern der alliierten "Befreier"", wie es in einem Aufruf hieß, gedenken.

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Neue Westfälische Online, 06.08.2011:

Neonazis auf dem Weg nach Ostwestfalen

06.08.2011 - 18.37 Uhr

Bielefeld (por). Bielefeld könnte am Samstag Schauplatz eines Aufmarsches von Rechtsextremen werden. Nach Angaben der Polizei sind 280 Neonazis per Zug auf dem Weg vom niedersächsischen Bad Nenndorf nach Ostwestfalen. In Bielefeld ist von 18 bis 22 Uhr eine Kundgebung angekündigt. Unklar ist jedoch, ob die Gruppe die Waggons schon in Minden verlässt. Im Zug werden die Neonazis von Beamten der Bundespolizei begleitet.

Der Eingang des Bielefelder Hautbahnhofs ist seit dem späten Nachmittag durch Polizeibeamte und -bullis abgesperrt, Für Reisende ist der Ein- und Ausgang jedoch weiter nutzbar.

Am Samstagnachmittag waren rund 400 Menschen zum Bielefelder Hauptbahnhof gekommen, um mit einer Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz ein Zeichen zu setzen. Ab etwa 17.30 Uhr sollte die Kundgebung zur Pauluskirche verlegt werden, dort versammelten sich jedoch nicht sehr viele Menschen. Die meisten Demonstranten blieben stattdessen in Bahnhofsnähe.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für die Rechten werden könnte. In der niedersächsischen Kleinstadt Bad Nenndorf wollten die Neonazis am Samstag den "Opfern der alliierten "Befreier"", wie es in einem Aufruf hieß, gedenken.

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Radio Bielefeld, 06.08.2011:

Bündnis gegen Neonazi-Aufmarsch

Nach Informationen der Polizei haben sich von Bad Nenndorf aus rund 280 Neonazis auf den Weg nach Bielefeld gemacht. Wie viele Rechte hier tatsächlich Station machen werden, können die Beamten nicht abschätzen, da sie auf ihrem Weg einmal umsteigen müssen.

Seit dem Nachmittag gibt es eine Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz. Dort haben sich rund 500 Demonstranten versammelt. Parteien, Kirchen und Gewerkschaften hatten zum friedlichen Protest aufgerufen. Noch immer steht nicht fest, ob die Rechten überhaupt nach Bielefeld kommen. Der Aufmarsch in Bad Nenndorf ist ohne Zwischenfälle abgelaufen. Dort hatten sich rund 580 Neonazis getroffen.

Oberbürgermeister Pit Clausen ist unter den Gegendemonstranten.

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Radio Westfalica, 06.08.2011:

Polizei wegen Neonazi-Demo in Alarmbereitschaft

Der für heute geplante Neonazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf versetzt die Polizei im Mühlenkreis in Alarmbereitschaft. Sie ist mit drei Hundertschaften am Mindener Bahnhof im Einsatz. Sie befürchtet, dass die Rechtsradikalen später von Niedersachsen aus nach Bielefeld weiterreisen.

Denn nicht nur in Bad Nenndorf, sondern auch in Bielefeld haben die Neonazis heute von 18 bis 22 Uhr eine Demonstration angemeldet. Sie soll am Hauptbahnhof starten.

Die Polizei im Mühlenkreis rechnet damit, dass etliche Rechtsradikale am Mindener Bahnhof umsteigen. Die Beamten wollen dabei in erster Linie Zusammenstöße mit Gegendemonstranten aus dem linken Lager verhindern. Der Einsatz laufe voraussichtlich bis spät in den Abend oder die Nacht hinein, sagte uns Polizeisprecherin Andrea Weber.

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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 06.08.2011:

Rechtsextreme Demo in Bielefeld

Bielefelder Bürger demonstrieren am Nachmittag gegen Rechtsextreme. Neonazis haben einen Aufmarsch durch die Innenstadt angemeldet für den Fall, dass ihr Aufmarsch im niedersächsischem Bad Nenndorf verhindert wird. Auch in Bielefeld zeigt ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Initiativen den Neonazis die rote Karte. Die Demonstranten gedenken am Bahnhof der deportierten jüdischen Menschen. Später wollen sie mit einer Kundgebung klarmachen, dass für Rassismus und NS-Verherrlichung in der Stadt kein Platz ist. Gerade das Massaker in Norwegen zeige, dass Demokraten für Toleranz einstehen müssten, heißt es im Aufruf.

Den Neonazi-Aufmarsch hat ein einschlägig vorbestrafter Mindener angemeldet. Er will mit bis zu 300 Kameraden vom Bahnhof in Richtung AJZ ziehen, dem linken Arbeiterjugendzentrum in Bielefeld.

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Radio Lippe, 06.08.2011:

Vorbereitungen abgeschlossen

Die Polizei ist für den eventuellen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld gerüstet. Aus ganz NRW stehen Einsatzkräfte bereit, sollte es heute um 18 Uhr in Bielefeld zu dem Treffen kommen.

Die Polizei rechnet mit maximal 300 Neonazis, geht aber eher von weniger aus. Die Nazis planen, vom Bahnhof über die August-Bebel-Straße zu einer Zwischenkundgebung an der Flachsstraße zu ziehen. Danach wollen sie weiter zum Ostbahnhof. Gegendemonstrationen sind bereits angekündigt. Unter anderem haben sich schon etliche Gegner bei facebook organisiert.

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Radio Gütersloh, 06.08.2011:

Flagge zeigen gegen Nazis in Bielefeld

Mehr als 1.000 Nazi-Gegner wollen heute einen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld stoppen. Gegen 18 Uhr werden die Rechtsradikalen am Hauptbahnhof erwartet. Auch die Bielefelder Polizei hat sich für den Aufmarsch der Nazis gerüstet. Einsatzkräfte aus ganz NRW sind in Bereitschaft. Die Polizei rechnet mit bis zu 300 Rechtsradikalen. Die Marschroute führt vom Hauptbahnhof über die August-Bebel-Straße zum Ostbahnhof. Die Nazi-Gegner treffen sich schon um 16 Uhr am Bahnhof und wollen nach einer Kundgebung von der Pauluskirche zum Ravensberger Park.

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Lippische Landes-Zeitung, 06./07.08.2011:

Blick zum Nachbarn / Bündnis gegen braunen Aufmarsch

Bielefeld. Gegen einen für heute geplanten Neonazi-Aufmarsch durch die Bielefelder Innenstadt hat sich ein breites Bündnis formiert. Gewerkschaften, Parteien und Kirchen, rufen zur friedlichen Gegendemonstration auf. Auch dann, wenn die Rechten gar nicht kommen sollten. Kürzlich war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für rund 200 Neonazis werden könnte. Die Hauptveranstaltung findet in Bad Nenndorf statt. Marschieren die Neonazis tatsächlich durch Bielefeld, gibt es ab 18.30 Uhr eine Demo zum Ravensberger Park.

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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 06./07.08.2011:

Polizei einsatzbereit / Neonazi-Demo

Bielefeld (lud). Im Falle des möglichen Aufmarsches rechtsextremer Demonstranten will die Polizei versammlungsrechtliche Auflagen entschlossen durchsetzen. So ist die Versammlung von Neonazis von 18 bis 22 Uhr befristet, die Mahnwache am Bahnhofsvorplatz von 17 bis 22 Uhr sowie der Aufzug von der Pauluskirche von 17 bis 22 Uhr. "Außerhalb dieser Zeiten besteht kein Anspruch auf Schutz der angemeldeten Versammlungen", sagt Polizeisprecherin Sonja Rehmert.

Blockaden und eine Störung des Verkehrs würden nicht zugelassen, Straftaten konsequent verfolgt. "Ziel der Polizei ist es, alle Veranstaltungen störungsfrei stattfinden zu lassen." Rehmert: "Ein direktes Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Teilnehmer wird verhindert werden."

Dass den Veranstaltern der Mahnwache nur eine Stunde am Mahnmal für die deportierten jüdischen Menschen bewilligt wurde, bewertet Klaus Rees, Fraktionsvorsitzender der Bielefelder Grünen und Mitorganisator, als politisch skandalös. "Es kann nicht sein, dass nach uns Nazis durch die Polizei protegiert an einem Symbol vorbeimarschieren, dass wir schützen wollen."

Während der Aktion am Bahnhof will das Bündnis aus Gewerkschaft, Parteien und Kirche die Namen aller Juden vorlesen lassen, die 1941 von Bielefeld in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht wurden und starben. Oberbürgermeister Pit Clausen will ebenfalls sprechen.

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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:

Polizei kündigt konsequentes Vorgehen an

Bielefeld. Die Polizei bereitet sich für den heutigen Samstag auf den Aufmarsch der Neonazis und entsprechende Gegenveranstaltungen - beide sind ordnungsgemäß angemeldet - vor. Die Demonstration der Rechtsextremisten ist von den Ordnungsbehörden zeitlich auf 18 bis 22 Uhr begrenzt. Die Veranstaltungen der Gegendemonstranten, eine breites Bündnis gegen Recht aus Gewerkschaften Kirchen, politischen Parteien und anderen, sind für 16 bis 22 Uhr befristet.

Die Polizei kündigt an, Straftaten konsequent zu verfolgen. Blockaden oder Störungen der öffentlichen Verkehrsflächen würden nicht zugelassen. Ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Demonstrationsgruppen werde die Polizei verhindern.

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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 06./07.08.2011:

Kurden demonstrieren gegen Iran

Bielefeld (sp). Rund 120 Kurden und Sympathisanten haben gestern Abend in der Bielefelder Innenstadt gegen den Angriff der iranischen Armee auf die kurdische Autonomieregion im Nordirak demonstriert. Bei schweren Kämpfen hatte es dort in den vergangenen Wochen zahlreiche Tote und Verletzte auf beiden Seiten gegeben. Die Demonstranten forderten ein sofortiges Ende der Angriffe auf Ziele der kurdischen Guerillaorganisation PJAK und kritisierten den Iran wegen dessen "Besatzungspolitik".

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