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Neue Westfälische Online , 06.08.2011 :

500 Menschen protestieren gegen Neonazi-Aufmarsch in Bielefeld

06.08.2011 - 19.28 Uhr

Bielefeld (por). Bielefeld ist derzeit Schauplatz eines Aufmarsches von Rechtsextremen. Geschätzte 150 Neonazis sind per Zug aus dem niedersächsischen Bad Nenndorf nach Ostwestfalen gekommen. In Bielefeld ist bis 22 Uhr eine Kundgebung angekündigt. Etwa 500 Menschen hatten sich schon am Nachmittag zu einer Gegendemonstration vor dem Bahnhof versammelt.

Die Rechtsextremen waren im Zug aus Bad Nenndorf von Beamten der Bundespolizei begleitet worden. Nach ihrer Ankunft gegen 19 Uhr eskortierten weitere Polizeibeamte die Gruppe, die aus zahlreichen Männern und vereinzelten Frauen besteht, am Haupteingang vorbei. Nationale und ausländerfeindliche Parolen gröhlend, zogen sie in Richtung Nahariyastraße. Währenddessen kam es zu Wortgefechten zwischen Demonstranten der linken und rechten Szene.

Der Eingang des Bielefelder Hautbahnhofs ist seit dem späten Nachmittag durch Polizeibeamte und -bullis abgesperrt, für Reisende ist er jedoch weiter nutzbar.

Rund 500 Menschen waren vor der Ankunft der Neonazis zum Bielefelder Hauptbahnhof gekommen, um mit einer Mahnwache am Denkmal für die deportierten jüdischen Menschen am Bahnhofsvorplatz ein Zeichen zu setzen. Ab etwa 17.30 Uhr sollte die Kundgebung zur Pauluskirche verlegt werden, dort versammelten sich jedoch nicht sehr viele Menschen. Die meisten Demonstranten blieben stattdessen in Bahnhofsnähe.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Bielefeld zum Ausweichziel für die Rechten werden könnte. In der niedersächsischen Kleinstadt Bad Nenndorf wollten die Neonazis am Samstag den "Opfern der alliierten "Befreier"", wie es in einem Aufruf hieß, gedenken.


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