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Schaumburger Zeitung , 07.05.2008 :

Von Re-Importen, Nazikram und Wohnmobilen / Jede Menge Juckepunkte am Lesertelefon: Werbeverbot für Alkohol wegen Koma-Trinken?

Rinteln (ur). Jürgen Krumrey bedauert, dass in unserer Zeitung zu den Himmelfahrtsgottesdiensten die Veranstaltung am Waldkater keine Erwähnung fand, obwohl dieses Fest auch dort wieder zu Posaunenklang und Chorgesang unter großer Anteilnahme gefeiert wurde.

Über regelmäßiges Hämmern und Sägen, Rasenmähen und andere Freizeitarbeiten an Sonn- und Feiertagen beklagen sich Gabi Pohlmann und einige Nachbarn aus dem Kleinen Löök: "Die Betreffenden sollen sich doch mal klarmachen, dass gerade diese Tage anderen zur Besinnung und Erholung dienen!"

Das eine oder andere durcheinandergegessen hat Walter Eschenbach im Rintelner Messerummel - und sich darum in der Apotheke ein Magenmittel aus dem Hause Bayer gekauft. Wobei er sich nicht wenig wunderte, dass die Packung von außen kyrillische Buchstaben trug. Beim Abknibbeln des Preisschilds über 3,40 Euro entdeckte er darunter auch prompt ein weiteres über nur 1,71 Euro - mit weiteren Angaben in russischer Schrift. "Ich habe nichts gegen Re-Importe, aber wundere mich doch, wenn die Handelsspanne der Apotheke auf diese Weise erhöht wird und Selbstzahler und Krankenkassen davon keinen Vorteil haben!" Ins Bild passend auch eine Börsennachricht von gestern: Der Umsatz von Bayer habe zwar im Inland stagniert, doch werde dies durch Mehr-Umsätze in Russland und China ausgeglichen. "Da sieht man, wo das Geld bleibt", meint Eschenbach preisbewusst dazu: "Offensichtlich kann man im pharmazeutischen Bereich mit der Preisgestaltung tricksen - im Handel und beim Hersteller!"

Wenn Dr. Willi Müller mit seinem Auto an den Kreuzungsbereich Pomona/Mindener Straße kommt, muss er sich beim neugestalteten Radweg Schritt für Schritt an diesen herantasten, da man in der Kurve sonst nicht den Radweg einsehen kann und damit das Risiko besteht, mit Radfahrern zusammenzuknallen. "Erst wenn man mit den Reifen auf dem Weg steht, kann man ihn einsehen - und dann könnte es zu spät sein." Auf seinen Hinweis und nach Beschwerden anderer Anlieger habe die Stadt zwar im März eine Ortsbegehung vorgenommen - aber geändert habe sich seitdem nichts. "Muss denn wirklich erst etwas passieren, bevor gehandelt wird?"

"Zum Glück hat auf der Messe der Verkauf von Kriegsspielzeug für Kinder nachgelassen", freut sich Jürgen Warlies - umso ärgerlicher aber sei, das es einen Stand in der Fußgängerzone gäbe, der mit militärischen Rangabzeichen, rechtsextremen Stoffaufnähern und sonstigem Zubehör handelt. "Der Verkäufer läuft dazu mit Tarnanzug, und Sonnenbrille so martialisch herum wie ein Söldner - muss Rinteln wirklich für solche Angebote zu einem Familienfest wie der Messe ein Forum geben?"

Mit dem Rad unterwegs war am Wochenende Edda Bethge aus der Rintelner Südstadt auf dem Weserradwanderweg - im Kreis von Bekannten in Richtung Hessisch Oldendorf: "Dabei ist uns bewusst geworden, dass die Attraktivität durch die Neugestaltung im Bereich Weserangerbad zulasten der dort Erholung suchenden kaum gesteigert wird, trotz der hohen Kosten." Mit vergleichsweise wenig Mitteln aber könne man etwas tun, was viel dringlicher sei: "Ab Rinteln findet man erst in Großenwieden bei der Fähre eine vernünftige Bank oder Sitzgruppe. Die Bänke am Weg bis dorthin sind entweder defekt oder verdreckt und vermoost und fast in jedem Fall durch Unkraut überwuchert. Da kann sich doch niemand hinsetzen, obwohl das sicher zur Attraktivität eines Radwanderwegs mit Blick auf die Weser gehört."

Brigitte Dienstbier als Raucherin akzeptiert durchaus das Verbot von Zigarettenwerbung und den Warnhinweisen auf den Packungen, meint aber angesichts der zunehmenden Bedeutung des Flatrate-Saufens, dass es solche Warnungen und Verbote auch für Bier, Wein und Spirituosen geben müsse: "Das ist doch sonst völlig inkonsequent".

Geärgert hat sich Iris Melser über die das Problem herunterspielenden Argumente von Landrat Karl-Heinz Schöttelndreier zu einer Konzentration auf einen einzigen Krankenhaus-Standort in Schaumburg - speziell wenn der dann auch noch in Stadthagen angesiedelt sei, das sich ja für die meisten Bürger in Randlage befände und auch für Besucher mit dem öffentlichen Nahverkehr kaum erreichbar sei. "Wie soll der Krankenwagen im Notfall Bürger von Friedrichswald oder Möllenbeck rechtzeitig auf den Operationstisch bringen? Wir werden ja kaum damit rechnen können, dass dafür Hubschrauber stationiert wird. Dieser Vorschlag kann über Leben und Tod ent- scheiden!"

Rainer Thielke fragt sich, ob man bei der Stadt und der Wohnmobil-Lobby bewusst darauf setze, dass das Thema "Gebühren für den Wohnmobilplatz" an der Weser in Vergessenheit gerät: "Hieß es nicht mal, dass solche nach zwei Jahren auch dann kostendeckend erhoben werden können, wenn EU-Zuschüsse für die Anlage genutzt wurden?" Und was die Frage "Spaziergang an der Weser" beträfe: "Wir haben doch auf der Seite der Schiffsanleger bereits einen schönen Fußweg" - der allerdings mal von überwuchernden Gräsern und Sträuchern befreit werden müsse.


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