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Veranstaltungen / Nachrichten , 21.04.2013 :

Tages-Chronologie von Sonntag, 21. April 2013


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Veranstaltungskalender:



- Sonntag, 21. April 2013 um 13.00 Uhr -


Gedenkveranstaltung zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen auf dem Sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof Hörsten


Veranstaltungsort:

Kriegsgefangenenfriedhof Hörsten
Panzerringstraße
29303 Loheide


"Nichts ist vergessen und niemand!"

Wir gedenken der über 20.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die hier unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Leben lassen mussten. Zum Schutz vor der Eiseskälte konnten sie sich nur in Erdhöhlen eingraben. Sie wurden ermordet oder starben elend an Hunger, Kälte und Seuchen.


Es werden sprechen:

Mechthild Hartung, VVN/BdA Niedersachsen e.V. (Begrüßung)
Grußwort: Illia Riaboi, Veteranenratsvorsitzender / Rote Armee, Hannover
Mechthild Hartung: Einführende Worte zu Katharina Saemann
Katharina Saemann, Tochter eines sowjetischen Kriegsgefangenen und einer deutschen Frau
Dr. Matthias Richter-Steinke, DGB Nord-Ost-Niedersachsen


Musikalischer Beitrag: Inge Scharna und Jörg Teichfischer

Den Abschluss der Gedenkfeier bildet die Niederlegung von Kränzen und Blumen am Mahnmal.


"Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."
(Aus dem Schwur der Häftlinge von Buchenwald)

Vor 68 Jahren, am 15. April 1 945, wurden das Konzentrationslager Bergen-Belsen und das Sowjetische Kriegsgefangenenlager befreit. Am 8. Mai endeten Nazi-Herrschaft und Zweiter Weltkrieg für ganz Deutschland, ein demokratischer und friedlicher Neubeginn wurde möglich. Alle demokratischen Kräfte stimmten in der Einsicht überein:

Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus!

Die VVN gründete sich zwei Jahre nach dem Ende der Nazi-Barbarei. Erste Mitglieder waren überlebende Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer aus Konzentrationslagern und aus der Emigration. Sie wollten das Vermächtnis der BuchenwaldHäftlinge in einem befreiten Deutschland wahr machen. Doch schon bald zeigte sich, dass in der BRD nach kurzer Anstandspause die alten Nazis auf allen Ebenen von Justiz und Politik, sogar in Regierungsämtern, wieder Machtpositionen einnahmen.

68 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus ist die geschichtliche Mahnung" Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus!" aktueller denn je. So ist die Rückkehr des Krieges als Mittel der Politik global und alltäglich: entgegen dem deutschen Grundgesetz sind deutsche Waffen und Soldaten bei zahlreichen Kriegen beteiligt (vorerst letztes Beispiel: Mali); Kriegsverbrechen werden verschwiegen oder beschönigt - ja sogar belohnt (Oberst Klein).

In einem leidenschaftlichen Appell an Frau Merkel äußert die 88-jährige Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am 27. Januar 2013: "Für uns, die letzten Zeugen des faschistischen Terrors, ist es bitter und kaum zu ertragen, wenn Nazis in unseren Städten marschieren dürfen, wenn Roma bei uns keine Zuflucht gewährt wird, wenn selbst Kinder abgeschoben werden, wenn gegen Nazi-Demonstrationen Protestierende und Blockierende mit Gefängnisstrafen belegt werden. ( ... ) Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. ( ... )"

Uns allen ruft sie verzweifelt und enthusiastisch zu: "Ich bin eine von leider nicht mehr vielen Zeitzeugen, und ich glaube auch in ihrem Namen sprechen zu können, wie sehr wir unter diesen Ereignissen leiden, da wir doch am eigenen Leibe erlebten, wozu der deutsche Faschismus fähig war. ( ... ) Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpfer wurden ermordet, gefoltert, wie Tiere behandelt, erniedrigt und als unwertes Leben degradiert. ( ... ) Täglich sehe ich vor Augen meine armen geliebten Eltern, wie sie mit anderen Juden in Kowno, Litauen, nackt in der Kälte tot in einen Graben geworfen wurden. An der Schweizer Grenze wurde meine 21-jährige Schwester Ruth von deutschen Grenzern erschossen.

Ich finde keine Worte für das, was sich in der heutigen Zeit an Verbrechen der Neonazis abspielt. Es ist in meinen Augen eine Schande und nicht nach zu vollziehen, dass unsere Regierung und alle Verantwortlichen der Länder sich so schwer tun, alle neonazistischen Verbände und Parteien, die wohlweislich unserer Demokratie nur Schaden anrichten können, zu verbieten. Schon Jahre zuvor forderten wir das Verbot. Es ist kaum nachvollziehbar, dass als Lösung für nahezu alle Probleme in der Welt zuerst an Militäreinsätze gedacht wird und dass Menschen, die bei uns Schutz suchen, als Kriminelle diffamiert werden. ( ...)"

Die Opfer mahnen

27 Millionen Sowjetbürgerinnen und -bürger starben als Opfer des faschistischen Krieges. Etwa 5 Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden nach Deutschland verschleppt, 20.000 von ihnen erlitten an dieser Stelle einen qualvollen Tod durch Hunger, Kälte, Seuchen oder wurden bestialisch erschlagen und erschossen!

Mit aller Kraft müssen wir gegen Neonazismus, Militarismus und Unwissenheit kämpfen!


Eine Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) Landesvereinigung Niedersachsen e.V. in Kooperation mit Deutscher Gewerkschaftsbund - Region Nord-Ost-Niedersachsen.


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- Sonntag, 21. April 2013 von 14.00 bis 16.00 Uhr -


Ausstellung: "Herford gehört(e) dem Führer?" - Die Nazifizierung des Alltags im Raum Herford 1933 - 1939


Ausstellungsort:

Gedenk-, Dokumentations-
und Begegnungsstätte Zellentrakt
Rathausplatz 1
32052 Herford

www.zellentrakt.de


Ausstellungsdauer: 23. März bis 15. Dezember 2013, samstags und sonntags von 14.00 bis 16.00 Uhr.

- Führungen für Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung unter: info@zellentrakt.de


Aus Anlass der 80jährigen Wiederkehr der "Machtübernahme" wird in einer inszenierten Ausstellung mit zahlreichen Dokumenten, Fotografien, Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Originalexponaten aus der Region gezeigt werden, wie es nach der Machtergreifung gelang, die Mehrheit der Bevölkerung in Stadt und Kreis Herford dazu zu bringen, sich dem Regime anzupassen und keinen aktiven Widerstand entgegenzusetzen.

Dabei sollen der normale Alltag und die Eingriffe des NS-Regimes in diesem im Mittelpunkt stehen. In der Ausstellung sollen Faszination und Gewöhnung, Abstumpfung und aktives unkritisches Mittun, aber auch die Kehrseite der Verfolgung und Ausgrenzung aus der Gesellschaft thematisiert und erfahrbar gemacht werden.

Behandelt werden unter anderem:

- die Geschichte der NSDAP vor 1933,
- die Beeinflussung der Bürgerinnen und Bürger durch die Darstellung der Ereignisse der Jahre 1933 bis 1939 in der Presse,
- die "Gleichschaltung" der Verwaltungen,
- die Vernichtung der demokratischen Strukturen und Vereinigungen,
- die Organisation der NSDAP nach 1933 und ihre Durchdringung aller Lebensbereiche,
- die Indoktrinierung in den Schulen und Kindergärten,
- die Ausgrenzung jüdischer Kinder,
- die Einbeziehung der Jugend ins System von HJ und BDM,
- der ideologische Aufbau einer "Volksgemeinschaft" mit Feiern und Festen, Sammlungen, Sport, Siedlungsbau, Kultur und Medien,
- die Einbeziehung von Wirtschaft und Landwirtschaft in die NS-Wirtschaftsplanungen,
- die Verdrängung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden aus Wirtschaft und Öffentlichkeit,
- die Drangsalierung und Verfolgung von politisch, religiös, gesundheitlich, "rassisch" und sozial "unpassenden" Menschen und
- die beginnende Militarisierung der Gesellschaft.

Das Kuratorium "Erinnern - Forschen - Gedenken" will damit einen öffentlichen und pädagogischen Beitrag für ein Verständnis des zeittypisch geprägten Verhaltens damals leisten, die Besucherinnen und Besucher (insbesondere Schülerinnen und Schülern) dafür sensibilisieren, welche Methoden ein diktatorisches Regime zur Gewinnung der Mehrheiten anwendet und wie aus heutiger Sicht dagegen gehandelt werden könnte.

- Recherche und Texte: Helge Diestelmeyer, Christoph Laue, Gestaltung: Elke Brunegraf


Zur Ausstellung erscheinen pädagogisches Begleitmaterialen, die im Zellentrakt erhältlich sind.


Gedenkstätte Zellentrakt

Die heutige Gedenkstätte Zellentrakt, das frühere Herforder Polizeigefängnis, war von 1933 bis 1945 ein Ort der Verfolgung und Angst auch für viele jüdische Menschen aus Herford auf dem Weg in die Lager und den Tod.


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- Sonntag, 21. April 2013 um 15.00 Uhr -


Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945: Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" in englischer Sprache


Veranstaltungsort:

Kreismuseum
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg

www.wewelsburg.de


- Treffpunkt ist das Foyer im ehemaligen Wachgebäude der SS auf dem Burgvorplatz.


Die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" bietet - ausgehend von den Ereignissen 1933 bis 1945 in und um Wewelsburg - eine umfangreiche museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS und ihrer Verbrechen. Während der Führung werden Geschichte und Struktur der SS, ihr Personal und dessen Ideologie und Selbstverständnis sowie die zahlreichen Verbrechen der SS thematisiert.

Das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht.

Die Besucherinnen und Besucher werden durch die Ausstellung in den historischen Räumen im ehemaligen Wachgebäude der SS am Burgvorplatz geführt, die auf 850 Quadratmetern über 1.000 Exponate präsentiert. Im Nordturm der Wewelsburg erläutern die Pädagogen die Baugeschichte und Bedeutung zweier in NS-Architektur eingerichteter Räume.

Inhaltlich endet die Ausstellung nicht mit dem Jahr 1945, sondern spannt den Bogen über die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg und die Lebensgeschichten der ehemaligen KZ-Häftlinge bis hin zu heutigen Kontinuitäten und Herausforderungen.


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- Sonntag, 21. April 2013 von 15.00 bis 17.00 Uhr -


Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel


Ausstellungsort:

Dokumentations- und Begegnungsstätte
Frenkel-Haus
Echternstraße 70
32657 Lemgo

www.lemgo.net/3773.html


Neueröffnung der Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus in Lemgo

Am 24. August 2012 wurde die neue Ausstellung der Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus eröffnet. Im Zentrum der Ausstellung steht die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Geschichte der Familie Frenkel in Vergessenheit geraten. Mit ihrem Buch "Überleben" (1986) hat Karla Raveh, geb. Frenkel, an die Schicksale ihrer Eltern, Geschwister und Großeltern erinnert. Als Reaktion auf die große Resonanz, die das Buch gefunden hat, wurde 1988 im Erdgeschoß des Hauses die Dokumentations- und Begegnungsstätte eröffnet.

Nach mehr als zwanzig Jahren ist die Ausstellung im Jahre 2012 mit einem neuen Konzept grundlegend umgestaltet worden. Die neue biografische Ausstellung erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel von der Zuwanderung nach Lemgo im Jahre 1862 bis zur Deportation im Jahre 1942.

Die Ausstellung stellt darüber hinaus die Biografie der Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin Karla Raveh vor, die in Tivon (Israel) und Lemgo lebt. Mit Filmen und Audiozeugnissen vermittelt sie einen Eindruck von der Persönlichkeit und dem Wirken dieser beeindruckenden Frau, die als Holocaust-Überlebende nach langen Jahren des Schweigens das Erzählen und Erinnern zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat.


Die Ausstellung im Frenkel-Haus ist jeweils am Samstag und Sonntag in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Sonderöffnungen für Schulklassen und andere Gruppen sind nach Voranmeldung möglich. Das Städtische Museum bietet Führungen im Frenkel-Haus an, auch in Verbindung mit einer Stadtführung zur jüdischen Geschichte in Lemgo.


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- Sonntag, 21. April 2013 um 16.00 Uhr -


Eröffnung der Ausstellung "Vergessene Rekorde - Jüdische AthletInnen vor und nach 1933"

- Einführung: Dr. Carina Sophia Linne, Potsdam


Veranstaltungsort:

Mindener Museum für Geschichte,
Landes- und Volkskunde
Ritterstraße 23
32423 Minden

www.museen-minden.de/mindener.html


Ausstellungsdauer: Vom 23. April bis 25. August 2013 dienstags bis sonntag von 12.00 bis 18.00 Uhr.


Gegen das Vergessen

Die Wanderausstellung "Vergessene Rekorde - Jüdische AthletInnen vor und nach 1933" ist die Fortsetzung der Premierenausstellung vom Juni 2009, die anlässlich der Leichtathletikweltmeisterschaften im Centrum Judaicum in Berlin gastierte.

Im Mittelpunkt der Wanderausstellung stehen die Biografien der drei jüdischen Ausnahmetalente Lilli Henoch (Berliner SC), Gretel Bergmann (Schild Stuttgart) sowie Martha Jacob (SC Charlottenburg). Es wird an ihre sportlichen Erfolge erinnert, die heute weitgehend "Vergessene Rekorde" sind. Erst nach der ersten Ausstellung im Juni 2009 in Berlin erkannte der DLV mit 73-jähriger Verspätung den 1936 aufgestellten deutschen Rekord von Gretel Bergmann an. Zum anderen zeigen die Schicksale der drei Athletinnen exemplarisch die systematische Zerschlagung und Verfolgung jüdischen Lebens im Sport während des NS-Regimes.

- Informationen unter: www.vergessene-rekorde.de


Dr. Carina Sophia Linne, Professur für Zeitgeschichte des Sports an der Universität Potsdam, geboren 1982; Studium von Politikwissenschaft sowie Sportwissenschaft und Interkultureller Kommunikation in Chemnitz; wissenschaftliche Hilfskraft der Professur Zeitgeschichte des Sports (seit Februar 2009) sowie am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (seit März 2010); Koordinatorin der Wanderausstellung "Vergessene Rekorde" (seit November 2010); vorher langjährige freie Autorin für regionale Hörfunkanstalten sowie Zeitungen; im Sommer 2011 erfolgreicher Abschluss der Promotion zur Geschichte des Frauenfußballs in der DDR und BR Deutschland.


Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Minden (Westfalen) e.V.

- Informationen unter: www.gcjz-minden.de

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Sonntag, 21. April 2013


Heute traf sich die Kreisgruppe Herford der "Landsmannschaft der Oberschlesier e.V.", Mitglied im revanchistischen BdV, zum ersten Kegelnachmittag in Herford.

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Kreis Herford: "Landsmannschaft der Oberschlesier e.V."

Heute, am 21. April 2013, traf sich die Kreisgruppe Herford der "Landsmannschaft der Oberschlesier e.V.", Mitglied im revanchistischen "Bund der Vertriebenen e.V." (BdV), zum ersten Kegelnachmittag im Sportpark Waldfrieden in Herford.

Zuletzt am 21. Februar 2013 teilte der Herforder Bundesvorsitzender Klaus Plaszczek der Landsmannschaft in einer Pressemitteilung mit:

"Wenn wir am 21. Februar den Internationalen Tag der Muttersprache begehen, so müssen wir daran erinnern, dass unsere heimatverbliebenen Landsleute ab 1945 einer rücksichtslosen Polonisierung und Assimilierungspolitik durch das kommunistischen Regime in der Volksrepublik Polen ausgesetzt waren, die das Ziel hatte, die deutsche Muttersprache und Kultur in der Heimatregion auszulöschen."

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