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Schaumburger Zeitung , 21.07.2004 :

Die Stadt ehrt ihren aufrechten Sohn / Kranz für Kurt von Plettenberg niedergelegt

Bückeburg (tw). Es war, als würde der Himmel selbst über die Opfer weinen: Während der Regen kein Ende nahm, ehrten Vertreter der Stadt am gestrigen 20. Juli – dem Tag des missglückten Hitler-Attentats – den Widerstandskämpfer Kurt von Plettenberg. "Um die Namen seiner Kameraden auch unter der Folter nicht preiszugeben, setzte er seinem Leben selbst ein Ende", erinnerte Edeltraut Müller. Die Bürgermeisterin legte gemeinsam mit Stadtdirektor Reiner Brombach an der Hofapotheke, dem Geburtshaus des "integren, verschwiegenen und unbestechlichen" Offiziers, einen Kranz in den Farben des Landkreises nieder. Gemeinsam mit Vize-Bürgermeister Jürgen Harmening gedachte ein Dutzend Bürger vor der Gedenktafel des Schicksals des Bückeburgers – stellvertretend für alle Widerstandskämpfer der Region. "Sie sind eine Mahnung an uns alle, dass so ein menschenverachtendes Regime in Deutschland nie wieder an die Macht kommen darf", betonte die Bürgermeisterin.

Plettenberg gehörte zum engeren Freundeskreis von Oberst Graf Schenk von Stauffenberg, war in die Attentatspläne eingeweiht. Von der Gestapo verhaftet, nahm er sich am 10. März 1945 durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben.

Die Stadt hatte die Gedenktafel am 9. Mai 1985 – 40 Jahre nach dem Kriegsende in Deutschland – anbringen lassen. Sechs Jahre später, am 31. Januar 1991, gedachte Bückeburg des 100. Geburtstags seines großen Sohnes mit einer (ersten) Kranzniederlegung an der Hofapotheke.


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