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Lippische Landes-Zeitung , 17.07.2004 :

Brötz sagt der Familie auf Wiedersehen / 212 hat einen neuen Chef: Arnold Wilkens

Augustdorf (mah). Er verlasse eine ihm "ans Herz gewachsene Familie", beteuerte Oberstleutnant Jürgen Brötz gestern. Dass er diese Worte ehrlich meinte, verdeutlichte ein Blick auf den Scharnhorstplatz - neben den Soldaten seines Panzergrenadierbataillons 212 waren auf Brötz' Wunsch auch die zivilen Mitarbeiter angetreten.Das war Premiere für einen Übergabeappell.

Vor zwei Jahren hatte Brötz das Kommando über das Bataillon übernommen, nun wechselt er nach Bonn in den Führungsstab der Streitkräfte im Verteidigungsministerium. "Ich bin stolz auf diesen Verband, Ihre Kameradschaft war mir eine Ehre", betonte er. Seine Soldaten hätten "angepackt, wo andere nur reden". Nun gebe es kein Zurück mehr, und auch das passe ins Bild: "Einen Rückwärtsgang haben Sie nie gekannt". Neben dem üblichen Wunsch-Marsch, den das Heeresmusikkorps aus Düsseldorf intonierte, hatte Brötz sich denn auch einen Pop-Song der Gruppe "Wolfsheim" gewünscht: "Es gibt kein Zurück, was getan ist, ist getan."

Oberst Manfred Hofmann, Kommandeur der Panzerbrigade 21, würdigte Brötz' Wirken, das außerhalb jeder militärischen Routine gestanden habe. Insbesondere erinnerte er an den Einsatz der 212er als "operational reserve force" (Operative Reserveeinheit) für die KFOR- und SFOR-Truppen.

Der neue Chef des Bataillons heißt Arnold Winkens. Der Oberstleutnant kommt vom Zentrum für Innere Führung aus Koblenz, ist 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. In diesem Punkt ist er Brötz bereits jetzt um einiges voraus: Denn der war vor zwei Jahren "als Junggeselle gekommen und geht nun als Ehemann", sagte Hofmann. Jürgen Brötz habe also auch sein persönliches Glück in Augustdorf gefunden.

17./18.07.2004
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