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Lippe aktuell , 14.07.2004 :

Bis zu 20.000 Besucher beim Soldatentag in der Rommel-Kaserne: Öffentlichkeitsarbeit auf Soldatenart

Augustdorf (bo). Gelber Rauch steigt auf. Von dem Dach einer nahe gelegenen Halle feuert ein Scharfschütze. Zahlreiche Soldaten stürmen herbei und kämpfen sich den Weg frei. Aus dem Hintergrund werden sie von einem Panzer unterstützt. Was wie eine Kriegssituation aussieht, ist nur eine Demonstration. Soldaten der in Augustdorf stationierten Einheiten zeigten beim Soldatentag ihr Können. Höhepunkt war wieder einmal die dynamische Waffenschau, bei dem alles Großgerät, das zur Panzerbrigade 21 "Lipperland" gehört, zum Einsatz kam. Eine knappe Stunde zeigten die Soldaten, wie ihr Dienst im Ernstfall aussehen könnte und welche Aufgaben sie zu verrichten haben.

Diese Vorführung war nur ein kleiner Teil des Soldatentages, doch war sie am besten besucht. Bei jeder der drei Vorführungen drängten sich mehrere tausend Interessierte im technischen Bereich. "So was kriegt man sonst nicht zu sehen", erklärt einer der Zuschauer, "ich wohne ganz in der Nähe und höre oft die Geräusche aus der Kaserne, da wollte ich gucken, was dahinter steckt".

Zwischen 15.000 und 20.000 Besucher nutzten die Öffnung der Kasernentore, um sich einen Einblick und Überblick zu verschaffen.

Das ausgestellte Großgerät wurde intensiv begutachtet und die betreuenden Soldaten hoben so manchen kleinen Besucher auf den Fahrersitz eines Panzers oder beantworten geduldig ein ums andere Mal die immer wiederkehrenden gleichen Fragen. Was auf der Paradestraße in Groß zum Anfassen nah war, war in einer Halle eher klein gehalten. Die Reservistenkameradschaft aus Nienburg zeiget ihre Modelle von Militärfahrzeugen. "Alle sind maßstabsgetreu wiedergegeben", so ein_ Sprecher, "manche Panzer wiegen bis zu 100 Kilogramm".

Beeindruckend auch die Darstellung eines Triebwerkwechsels bei einem Leopard-Kampfpanzer. Innerhalb von 20 Minuten schraubten Angehörige des Logistikbataillons einen angenommen kaputten Motor heraus und wuchteten einen neuen hinein. Alles anschließen, Abdeckung schließen - funktioniert wieder. Mittlerweile ist es schon zu einer Art Tradition geworden, dass die Rommel-Kaserne alle zwei Jahre ihre Tore für die Bürger öffnet. Oberst Manfred Hofmann, Kommandeur der Lipperland-Brigade: "Der Rückhalt in der Bevölkerung ist unheimlich wichtig für die Truppe." Und weiter: "Die Pflege der Kontakte zur Öffentlichkeit ist für uns eine Herzensangelegenheit."


la.redaktion@lippe-aktuell.de

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