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Zeitung für den Altkreis Lübbecke / Neue Westfälische , 09.07.2004 :

Neuer Polizeichef / Ralf Gehling leitet jetzt Inspektion Lübbecke/Bad Oeynhausen

Lübbecke/Bad Oeynhausen. Die Polizeiinspektion (PI) Lübbecke/Bad Oeynhausen hat einen neuen Chef: Der 42-jährige Polizeirat Ralf Gehling übernimmt nun die Nachfolge von Udo Tönjann, den neue berufliche Herausforderungen zum Institut für Aus- und Fortbildung in Selm-Bork gezogen haben.

"Unsere Polizeiinspektion verliert mit Udo Tönjann einen hervorragenden Beamten, der sich souverän allen Aufgaben gestellt und diese stets mit Bravour gemeistert hat", betonte Landrat Wilhelm Krömer. Die Lösung der Konfliktsituation in Espelkamp sei nur ein Einsatz von vielen, bei dem der begeisterte Langstreckenläufer eindrucksvoll seine gute Kondition unter Beweis gestellt habe. Doch auch am Projekt "Jugendliche Mehrfachtäter", das jetzt auf den gesamten Mühlenkreis ausgeweitet wurde, habe der 38-Jährige engagiert mitgearbeitet, wie Krömer sagte.

In seine Fußstapfen tritt mit Ralf Gehling ein ebenso erfahrener Polizist. Sein beruflicher Werdegang ist lang, viele Stationen hat er in seiner 26-jährigen Polizeikarriere durchlaufen und nun wartet in der Kreispolizeibehörde Minden eine neue Herausforderung auf ihn: "Diese nehme ich gerne an, ist es doch schon etwas ganz besonderes, direkt nach der dritten Fachprüfung eine Polizeiinspektion übernehmen zu dürfen", erklärte der neue PI-Leiter gestern.

1978 ist Ralf Gehling als einfacher Wachtmeister bei der Polizei angefangen. Erste Stationen waren Düsseldorf und die Wasserschutzpolizei in Münster und Ibbenbüren. Danach zog es Gehling für drei Jahre an die Fachhochschule Bielefeld, bevor er sich beim Bundeskriminalamt um die "ganz dicken Fische" kümmerte und Kinderpornografie den Kampf ansagte.

"Ich habe mir ganz klare Ziele gesteckt"

Bei der Polizei im Kreis Warendorf bewarb er sich schließlich für Auslandseinsätze. 1997 wurde er für sechs Monate nach Bosnien bestellt, später bereitete er beim Ständigen Stab in Münster Großeinsätze vor, bevor er nach dem Ende des Kosovo-Krieges zu seinem zweiten Auslandseinsatz gerufen wurde.

Dort knüpfte Ralf Gehling gute Kontakte zum Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, das wenig später sein neuer Arbeitgeber werden sollte. Fast zwei Jahre lang war er als Ermittler für diese Institution tätig, bis er wieder nach Deutschland zurück kehrte.

"Ich komme gerne nach Ostwestfalen, habe ich mir doch ganz klare Ziele gesteckt", verriet Ralf Gehling. Und so möchte er die Arbeit Tönjanns kontinuierlich weiter führen. Doch dafür muss Gehling viele Stunden im Auto in Kauf nehmen, denn auch weiterhin möchte er seinen Hauptwohnsitz in Münster nicht aufgeben. "Unter der Woche wohne ich in Lübbecke, am Wochenende fahre ich in meine idyllische Heimat", erklärte der begeisterte Läufer, der seine erste große Jogging-Tour durch das Wiehengebirge bereits hinter sich hat.


lok-red.luebbecke@neue-westfaelische.de

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