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Die Glocke , 07.06.2005 :

(Füchtorf/Berlin) Initiative "Fremdsein überwinden" / Deutsch-Israelische Freundschaft vertieft

Füchtorf/Berlin (gl). Vier Staatspräsidenten, Moshe Katzav, Horst Köhler, Roman Herzog, Richard von Weizsäcker sowie viel Politprominenz von Fischer bis Friedmann lauschen gebannt der Musik von Beethoven, den Klängen der "Egmont-Ouvertüre", dem Violinkonzert D-Dur sowie der Sinfonie Nr.7, vorgetragen von dem "Israel Philharmonic Orchestra" unter dem Dirigat des Weltstars Zubin Mehta. Unter den Gästen auch Mitglieder der Initiative "Courage zeigen - Fremdsein überwinden", der Füchtorfer Pädagoge Helmut Spiering sowie Thomas Frick und Martin Dörenkämper, die vom Botschafter des Staates Israel, Shimon Stein, zu dem Staatsbesuch des israelischen Staatspräsidenten nach Berlin eingeladen worden waren.

Im Jahre 1936 überzeugte Bronislaw Hubermann seine mehr und mehr arbeitslos werdenden jüdischen Kollegen in Deutschland mit ihm im fernen, aber gelobten Land Palästina ein neues Orchester aufzubauen. Mit der Unabhängigkeit Israels 1948 erhielt es den Namen "Israel Philharmonic Orchestra" und genoss den Ruf "Orchester der Solisten". Fast 70 Jahre später gilt dieses Orchester als eines der besten der Welt. Jetzt spielte es in der Berliner Philharmonie Werke von Beethoven, aber nicht einfach nur so, sondern als Gastgeschenk des israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav anlässlich des 57. Jahrestages der Unabhängigkeit des Staates Israels und von 40 Jahren diplomatischer Beziehungen Deutschland-Israel.

"Und vor 60 Jahren hat ein Volk, aus dem diese Musik stammt, das Volk, aus dem diese Musiker kommen, umgebracht", raunt neben Helmut Spiering ein Zuhörer seiner Frau zu. Unmittelbar vor der Konzertpause: Maestro Mehta und sein Orchester werden gefeiert. Die einzigartigen Interpretationen der Beethoven-Stücke werden vom Publikum begeistert aufgenommen. Wegen des stürmischen Applauses gibt das ehemalige Wunderkind, der faszinierende russisch-israelische Sologeiger Maxim Vengerov noch eine Zugabe. Bach!

In der Pause treffen die Füchtorfer ihn in seiner Garderobe und er gibt Martin Dörenkämper, Schüler am Gymnasium Bad Iburg, ein Autogramm, direkt ins Programmheft. "Musik ist eine universelle Sprache, die jeder versteht. Sie verbindet Herzen", gibt der Musiker allererster Güte, der von der Unicef schon im Alter von 23 Jahren zum Botschafter der Musik ernannt wurde, der Gruppe mit auf den Weg.

Später sprechen die Mitglieder mit Shimon Stein. Man kennt ihn schon seit drei Jahren, damals, kurz nach seiner Amtseinführung war er zu Gast bei der Verleihung des "Sonderpreises für Toleranz und Völkerverständigung des Bundesministers des Innern an die Initiative "Courage zeigen - Fremdsein überwinden" im Roten Rathaus in Berlin ("Die Glocke" berichtete).


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