www.hiergeblieben.de

2 Veranstaltungen - Nachrichten , 27.01.2017 :

Tages-Chronologie von Freitag, 27. Januar 2017

_______________________________________________


Veranstaltungskalender:



- Freitag, 27. Januar 2017 um 17.00 Uhr -


"An meine Auswanderung glaube ich jetzt nicht mehr"

Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus


Veranstaltungsort:

Weserbergland-Zentrum
Rathausplatz 7
31785 Hameln


Briefe der Hamelner jüdischen Familie Jonas angesichts von Emigration, Verfolgung und Vernichtung.

Eine Lesung mit Schülerinnen und Schülern des Viktoria-Luise-Gymnasiums Hameln. Die kommentierenden und verbindenden Texte spricht Bernhard Gelderblom.

Die Eheleute Albert und Bertha Jonas lebten ursprünglich in Hamelns Baustraße, bis sie 1939 auf Anordnung der Stadtverwaltung zusammen mit ihren Töchtern Else und Anneliese in das Hamelner "Judenhaus" Neue Marktstraße 13 umziehen mussten.

Die Korrespondenz erlaubt eine bedrückende "Binnensicht" auf die Ausgrenzung, Entrechtung und Ermordung der Jüdinnen und Juden.


Eine Veranstaltung der Volkshochschule Hameln-Pyrmont im Rahmen des Hamelner Forums.

www.vhs-hameln-pyrmont.de


-----------------------------------------------------------


- Freitag, 27. Januar 2017 um 19.00 Uhr -


Hebräischer Liederabend mit Esther Lorenz und Peter Kuhz: Sakrale und weltliche Lieder aus dem alten und neuen Israel


- www.peterkuhz.de/hebraeische_lieder.html


Veranstaltungsort:

Paul-Schneider-Haus
Bodelschwinghstraße 17
33142 Büren-Wewelsburg


Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Der Titel des Konzertes "Numi, Numi" ist an das gleichnamige israelische Wiegenlied angelehnt. Esther Lorenz und Peter Kuhz nehmen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer an diesem Abend mit auf eine Reise durch das Judentum. In dem Lied "V`yiten l`cha" geht es um den biblischen Segen, den Isaak irrtümlicherweise seinem zweitgeborenen Sohn Jakob zusprach. Auch die vertonten Worte des im 11. Jahrhundert geborenen spanisch-jüdischen Gelehrten Solomon Ibn Gabirol lässt Lorenz erklingen. Noch heute werden diese Verse bei im jüdischen Versöhnungsfest gesprochen.

"Dodi li" ist der Titel eines Hoheliedes, in dem zwei Geliebte miteinander sprechen. Ein modernes Liebeslied kommt mit "Erev shel shoshanim" auf die Bühne. Übersetzt bedeutet der Titel "Abend der Rosen" und wird oft auf Hochzeiten gespielt und gesungen. Lorenz präsentiert auch die Musik der sephardischen Jüdinnen und Juden. Sie siedelten sich nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Südeuropa, Israel und New York an.

Erläuterungen über Feiertage und Bräuche, Anekdoten und die berühmte Prise Humor im Judentum vervollständigen das Programm, welches das jüdisches Leben und Fühlen von verschiedenen Seiten beleuchtet.


Eine Veranstaltung der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 in Kooperation mit St. Jodokus-Gemeinde Wewelsburg, Evangelischen Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg und dem Verein "Gedenktag 2. April in Wewelsburg - Verein wider das Vergessen und für Demokratie e.V.".

_______________________________________________


www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Freitag, 27. Januar 2017


Am 14. Februar 2017 spricht Thomas Walther, ein Nebenkläger gegen Reinhold Hanning, in Detmold über "Der Auschwitz-Prozess in Detmold - Seine Bedeutung für jüdische Überlebende und die deutsche Justiz".

Am 17. Juni 2016 wurde der ehemalige "SS-Unterscharführer" Reinhold Hanning vom Landgericht Detmold wegen Beihilfe zum Mord in Auschwitz in mindestens 170.000 Fällen zu 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Vom 23. Januar bis zum 16. Februar 2017 findet in Detmold - zur Erinnerung sowie zum Gedenken an die Holocaust-Opfer - eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Leben gedenken - Gedenken leben" statt.

Am 27. Januar 2017 wurde die zentrale Gedenkfeier zum Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus in Detmold von Schülerinnen und Schülern zweier Literaturkurse des Gymnasiums Leopoldinum ausgerichtet.

Am Nachmittag des 10. November 1938 wurde - nachdem sie zuvor aufgebrochen und geplündert wurde - die Synagoge in Paderborn von SA- sowie SS-Angehörigen vor Tausenden Schaulustigen in Brand gesetzt.

Am 25. Januar 2017 wurde in der Sitzung des Bauausschusses der Stadt Büren bekannt, dass Arbeiten an der ehemaligen Häftlingsbaracke in Wewelsburg, aus Gründen des Denkmalschutzes, eingestellt wurden.

Am 27. Januar 2017 gab der Kreisverband OWL von "Die Rechte" bekannt, dass Michael Riedmaier für die Partei als Direktkandidat im Wahlkreis 92 (Bielefeld I) zur Landtagswahl am 14. Mai 2017 aufgestellt ist.

Am 13. Januar 2017 wurden auf der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Ostwestfalen-Lippe der Neonazi-Partei "Die Rechte" Sascha Krolzig als Vorsitzender, ferner Tim Sauer als Stellvertreter, bestätigt.

Am 26. Januar 2017 erklärte der Polizeiliche Staatsschutz (im Regierungsbezirk Detmold), "Reichsbürger" wurden ehemals als "skurrile Gruppe" abgetan, heute werde ihr Gewaltpotenzial "sehr ernst" genommen.

Am 27. Januar 2017 bewarb der Neonazi Meinolf Schönborn (23. Juni 1955), aus Herzebrock-Clarholz, auf seiner Website "Recht und Wahrheit" den neonazistischen "Trauermarsch" in Dresden (11. Februar 2017).

Am 31. Januar 2017 sprechen Fiona Höpfl und Erik Friede beim Linken Forum Paderborn über das Thema "Rechter Aufmarsch im Paderborner Land: Berichte - Analysen - Gegenstrategien" in der "Kulturwerkstatt".

Mit dem Zwischenstand vom 26. Januar 2017 haben 50 Mitglieder der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) aus Ostwestfalen-Lippe die Online-Petition "Kein Parteiausschluss von Björn Höcke" unterschrieben.

Am 26. Januar 2017 hetzte Karl-Heinz Tegethoff - "AfD"-Landtagskandidat im Kreis Paderborn - in seiner Pressemitteilung darüber "... die Flüchtlinge seien alle in Nussschalen über Nord- und Ostsee eingereist".

Am 23. Januar 2017 bot Günter Koch, Sprecher des - extrem rechten - Kreisverbandes Paderborn der AfD, dem Landrat des Kreises Paderborn zahlreiche so genannte ehrenamtliche "Rückführungsbeauftragte" an.

Am 23. Januar 2017 veröffentlichte der, extrem rechte, Kreisverband Paderborn der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) auf seiner Website einen Beitrag: "Mit Falschmeldungen wird gegen Höcke gehetzt !!!"

Am 20. Januar 2017 veröffentlichte der - extrem rechte - Kreisverband Paderborn der AfD ("Alternative für Deutschland") auf seiner Website: "Linkspopulistische Rabulistik versuchte Björn Höcke zu diskreditieren!"


www.nebenklage-auschwitz.de

www.justiz.nrw.de/nrwe/lgs/detmold/lg_detmold/j2016/4_Ks_45_Js_3_13_9_15_Urteil_20160617.html

www.youtube.com/watch?v=vCdMJb3OzhM

www.stadtdetmold.de

www.jg-paderborn.de

www.wewelsburg.de

www.mobile-beratung-owl.de

www.linkesforum-paderborn.de

www.bgr-paderborn.de

_______________________________________________


Artikel-Einträge in der Datenbank:


Westfalen-Blatt, 27.01.2017:
Verbrecherjagd in 3D / Experten holen Auschwitz in den Gerichtssaal - Animation erstmals in Detmold gezeigt

Lippische Landes-Zeitung, 27.01.2017:
Puzzlestücke des Erinnerns

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 27.01.2017:
Aus dem Schutt gerettet / Glasmalerei Peters lüftet Geheimnis um Synagogenfenster

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:
Fenster der alten Synagoge fürs Stadtmuseum

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:
Neue Feuerwehr-Fahrzeughalle an Baracken des Konzentrationslagers umsonst gebaut

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 27.01.2017:
Baustopp am Feuerwehrhaus / Ehemalige KZ-Baracke hat nationale historische Bedeutung

Neue Westfälische, 27.01.2017:
Rechte Gewalttäter bilden gefährliche Netzwerke

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:
Rechte Strukturen in Paderborn

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:
AfD-Kandidat wirft Landrat "Frechheit" vor

_______________________________________________


Westfalen-Blatt, 27.01.2017:

Verbrecherjagd in 3D / Experten holen Auschwitz in den Gerichtssaal - Animation erstmals in Detmold gezeigt

Von Sabine Dobel

München / Detmold (dpa/WB). Mit 3D-Brille dem Verbrechen auf der Spur: Münchner Spezialisten scannen komplette Tatorte, die Ermittler analysieren oder Richter im Prozess in Augenschein nehmen können - auch viele Jahrzehnte später. Etwa zum Wiesn-Attentat von 1980 oder dem Massenmord in Auschwitz.

Baracken, Gleise, Eisenbahnschienen in Richtung Gaskammern. Ralf Breker steuert einen gespenstischen Flug in 3D, durch das markante Eingangstor des Stammlagers Auschwitz, vorbei an einem Zug stilisierter Häftlinge, zum Krematorium. Die Bäume sind dort, wo sie damals standen. Die Technik erlaubt den Blick hinter jede Baracke, ermöglicht jede Perspektive. Und kann damit etwa Aufschluss geben über die Frage: Konnte ein Wachmann sehen, wie die Menschen in den Tod getrieben wurden?

Breker leitet die zentrale Fototechnik im Bayerischen Landeskriminalamt und konstruiert 3D-Modelle von Orten, an denen Bomben gezündet, Feuer gelegt, Menschen massenhaft ermordet wurden. Jährlich gut 60 Tatorte vermisst der Diplomingenieur für Geomedientechnik mit seinem Team mit 3D-Lasermesssystemen. Die Farben werden später an Hand von Fotos eingefügt, der Laser zeichnet nur Grautöne auf. "Wir wollen die Realität in der virtuellen Realität begehbar machen", sagt Breker.

Noch nie konnten sich Ermittler und im Prozess Richter, Staatsanwälte und Verteidiger ein so realistisches Bild vom Tatort machen, sich darin bewegen, aus der Perspektive des Täters schauen. "Das ist aus kriminalistischer Sicht revolutionär", sagt Breker.

Das Modell von Auschwitz ist das spektakulärste, das die Münchner erstellt haben. Daneben haben sie Dutzende weitere Orte aufbereitet, ausgebrannte Häuser, Straßenzüge, ein Sägewerk im Schnee. Was hier geschah ist nicht erkennbar, und das LKA lässt es offen: Der Fall ist nicht abgeschlossen.

Das 3D-Modell biete eine neue Möglichkeit, die "einem die Örtlichkeit vertraut machen kann", sagt dazu der stellvertretende Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg, Thomas Will. "Es kann aber nicht einen tatsächlichen örtlichen Augenschein ersetzen." Die Ausmaße der Konzentrationslager ließen sich erst beim persönlichen Besuch wirklich erfassen.

Das Auschwitz-Modell hatte das LKA für die Staatsanwaltschaft Weiden erstellt. Bevor es aber zum Prozess kam, starb der Angeklagte (89). Im Prozess gegen den SS-Wachmann Reinhold Hanning aus Lage am Landgericht Detmold war die Animation hingegen gezeigt worden. Es hat zwar nicht den Rang eines Beweismittels wie Zeugenaussagen. Das Landgericht wies aber im Urteil eigens auf eine Erkenntnis aus dem Modell hin, nämlich die, dass Hanning vom Wachturm die Krematorien sehen konnte. Das Auschwitz-Modell könnte, wenn es keine Beschuldigten mehr gibt, NS-Dokumentationsstätten zur Verfügung gestellt werden. Öffentlich zugänglich soll es nie werden. Zu sehr ähnelt die Reise durch die Vergangenheit einem Videospiel, und allzu leicht könnten Rechte daran Geschmack finden.

Bildunterschrift: Ralf Breker (LKA Bayern) zeigt ein digital ausgedrucktes 3D-Modell eines Schädels mit Einschussloch. Er konstruiert 3D-Modelle von Tatorten, unter anderem auch eine Computer-Animation von Auschwitz. Sie war beim Prozess in Detmold zu sehen.

_______________________________________________


Lippische Landes-Zeitung, 27.01.2017:

Puzzlestücke des Erinnerns

Detmold (sk). Unter dem Motto "Leben gedenken - Gedenken leben" wird die Gedenkveranstaltung am heutigen Freitag, 27. Januar, zum Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus von Schülern zweier Literaturkurse des Gymnasiums Leopoldinum ausgerichtet. Sie wollen eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen.

Dazu sollen laut Ankündigung Einzelschicksale, die als Puzzlestücke das große Ganze repräsentieren, in den Vordergrund gestellt und beleuchtet werden. Unter der Leitung von Lehrerin Anja Schalow entwickelten Schüler eine Ausstellung und ein Bühnenprogramm, um dem Erinnern und Gedenken einen passenden und angemessenen Rahmen zu geben.

"Wir möchten die Vergangenheit in die Gegenwart tragen und so unseren Beitrag dazu leisten, dass so etwas wie der Holocaust nie wieder passieren wird", sind sich die Schüler einig. Deshalb möchten sie mit ihrem Theaterstück und der anschließenden Ausstellung die Schicksale der Opfer vorstellen, die individuelle Lebensgeschichte verdeutlichen, gemeinsam mit dem Publikum ein jüdisches Friedensgebet beten und die Möglichkeit zu Gesprächen bieten.

Die zentrale Gedenkfeier beginnt um 17 Uhr im Leopoldinum.

_______________________________________________


Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 27.01.2017:

Aus dem Schutt gerettet / Glasmalerei Peters lüftet Geheimnis um Synagogenfenster

Paderborn (WV/vah). Das Geheimnis um ein für die Paderborner Geschichte einzigartiges Exponat scheint gelüftet: Bei einem ovalen Fenster im Fundus des Stadtmuseums handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das letzte erhaltene "Dokument" der 1938 durch die Nazis zerstörten jüdischen Synagoge am Busdorf.

Bislang gab es nur geheimnisvolle Erzählungen zur Geschichte des Exponats. Ein Gutachten der Glasmalerei Peters hat nun starke Beweise für die Echtheit geliefert - und gleichzeitig Licht in die Jahrzehnte alte Historie gebracht.

_______________________________________________

In einem 3D-Modell der TU Darmstadt soll die alte Synagoge von 1882 wieder auferstehen.
_______________________________________________


Ein Mitarbeiter der damaligen Baufirma Bokel, die die zerstörte Synagoge 1938 abtragen sollte, hat das Fenster vermutlich mitgenommen. Während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit lag es versteckt - auch aus Angst vor Entdeckung, die eine harte Bestrafungen durch die Nazis nach sich gezogen hätte - im Haus des Handwerkers. Später wurde das Fenster dem damaligen Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde, Erwin Angreß, übergeben.

Im Laufe der Jahre gingen die Informationen zu dem Fenster verloren. Er war nicht mehr sicher, ob es sich wirklich um ein Teil der alten Synagoge handelt. Angreß lagerte es zunächst in den Räumlichkeiten der neuen Synagoge an der Pipinstraße. Bei Aufräumarbeiten vor einigen Jahren ist das Fenster, das "entsorgt" werden sollte, wieder aufgetaucht und dem Stadtarchiv Paderborn und dann dem Stadtmuseum übergeben worden.

Die Neueröffnung des Stadtmuseums im Sommer am Abdinghof geht mit einer Neukonzeption der Dauerausstellung einher. Das war der Anlass für Mitarbeiter Markus Runte, dem Geheimnis des Fensters auf die Spur zu kommen. Ein Gutachten der Glasmalerei Peters sollte Klarheit bringen.

Die Ergebnisse liegen nun vor: Die restauratorische Beobachtung sowie die labortechnische Analyse haben bewiesen, dass das Fenster in einem Gebäude war, das gebrannt hat. Die beidseitig dunklen Ablagerungen waren ein erstes Indiz für ein Feuer, ebenso starke Rußbildungen und versprödeter Fensterkitt, die auf eine starke Erhitzung und Rauch hinweisen. Die Sprünge im Fensterglas deuten auf einen starken Hitzeverlauf. Auch stilistisch passt das Fenster in die fragliche Zeit. Eine eindeutige bauliche Identifizierung anhand alter Fotos, Postkartenmotive oder Gemälde konnte bislang nicht erfolgen. Es könnte sich daher auch um ein Innenfenster der alten Synagoge handeln.

Neue Erkenntnisse versprechen sich Markus Runte und Kollege Andreas Neuwöhner von der Erstellung eines 3D-Modells durch die TU Darmstadt, in dem die alte Synagoge wieder auferstehen soll.

Bildunterschrift: Markus Runte vom Kulturamt der Stadt präsentiert das Fenster, das von der alten Synagoge stammen dürfte.

Bildunterschrift: Hofft auf Hinweise zur Historie: Markus Kleine von der Glasmalerei Peters am Mikroskop bei der Untersuchung des Fensters.

Bildunterschrift: Dieses Motiv des Synagoge aus dem späten 19. Jahrhundert befindet sich in der stadtgeschichtlichen Sammlung.

_______________________________________________


Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:

Fenster der alten Synagoge fürs Stadtmuseum

Einzigartiges Ausstellungsstück: Ovales Exponat könnte das letzte Dokument der Synagoge sein, die 1938 von den Nazis zerstört wurde / Neue Erkenntnisse liefert möglicherweise ein 3-D-Modell der TU Darmstadt

Paderborn. Das künftige Stadtmuseum am Abdinghof wird mit der Neueröffnung im kommenden Sommer ein wertvolles und für die Paderborner Stadtgeschichte einzigartiges Exponat präsentieren können: ein ovales Fenster, das wohl das heute letzte erhaltene "Dokument" der 1882 gebauten und 1938 durch die Nazis zerstörten jüdischen Synagoge am Busdorf ist.

Ob es sich wirklich um ein Fenster des Bauwerks handelt, konnte bislang nicht festgestellt werden, nur mündliche Überlieferungen umgaben das Fenster stets mit einem stillen Geheimnis. Ein Gutachten der Glasmalerei Peters gibt nun weitere Aufschlüsse.

Allein die Überlieferung des Fensters ist zunächst ungewöhnlich und macht es als Objekt umso interessanter: Über Umwege gelangte es in die stadtgeschichtliche Sammlung. Ein Mitarbeiter der damaligen Baufirma Bokel, die das zerstörte, aber noch in den Außenmauern erhaltene jüdische Gotteshaus 1938 abtragen sollte, hat das Fenster nach der Zerstörung der Synagoge vermutlich mitgenommen. Während des Zweiten Weltkriegs und der auch in Paderborn über lange Jahre andauernden Diskriminierung der jüdischen Mitbürger lag es versteckt - wohl auch aus Angst vor Entdeckung, die eine harte Bestrafungen nach sich gezogen hätte - im Wohnhaus des Handwerkers.

Später wurde das Fenster dem damaligen Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde, Erwin Angreß, vermutlich von einem Enkel Bokels übergeben. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht mehr sicher, ob es sich wirklich um ein Fenster der alten Synagoge handelt. Angreß lagerte es zunächst in den Räumlichkeiten der neuen Synagoge in der Pipinstraße. Bei Aufräumarbeiten vor einigen Jahren ist das Fenster, das "entsorgt" werden sollte, wieder aufgetaucht und dem Stadtarchiv Paderborn und dann dem Stadtmuseum übergeben worden.

Die Weitergabe des Fensters ist stets mündlich von "Hand zu Hand" erfolgt. Übergabeprotokolle oder Anzeichen des Besitzes sind nicht bekannt, aber stets wurde das Fenster als ein Teil der Synagoge betrachtet.

Die Neukonzeption der Dauerausstellung gab Markus Runte vom Stadtmuseum nun Anlass, dem Geheimnis durch ein Gutachten der Glasmalerei Peters ein weiteres Stück näher zu kommen. Die restauratorische Beobachtung sowie die labortechnische Analyse sollten Aufschluss darüber geben, ob das Fenster in einem Gebäude war, das gebrannt hat. Die beidseitig dunklen Ablagerungen waren ein erstes Indiz für einen Brand, ebenso starke Rußbildungen und versprödeter Fensterkitt, die auf eine starke Erhitzung und Rauch hinwiesen. Auch die Sprünge im Fensterglas deuteten auf einen starken Hitzeverlauf.

Das Gutachten konnte die Vermutungen nun bestätigen. Das differenzierte Schadensbild sowie die Laboranalysen belegen, dass das Fenster einem Brand ausgesetzt war. Auch stilistisch passt es in die Zeit, da sich um 1860 die spielerische Form des Glasfensters weiterentwickelte und das ovale Fenster zum Typus des Stahlrahmenfensters am Ende des 19. Jahrhunderts passt.

Eine eindeutige bauliche Identifizierung an Hand alter Fotos, Postkartenmotive oder Gemälde konnte bislang nicht erfolgen. Es könnte sich daher auch um ein Innenfenster der alten Synagoge handeln. Neue Erkenntnisse versprechen sich Markus Runte und Andreas Neuwöhner, beide verantwortlich für die inhaltliche Konzeption des Stadtmuseums, von der Erstellung eines 3D-Modells durch die Technische Universität Darmstadt, das die alte Synagoge von 1882 eindrucksvoll wieder auferstehen lässt. Die Stadt Paderborn freut sich, ab Sommer in ihrem neuen Museum möglichst vielen Besuchern das historische Fenster neben der eindrucksvollen 3D-Animation präsentieren zu können.

Bildunterschrift: Das Fenster: Markus Runte vom städtischen Kulturamt präsentiert das Fenster, das von der alten Synagoge stammen könnte.

Bildunterschrift: Die 1882 fertiggestellte Synagoge am Busdorf: Dieses Motiv ziert eine Postkarte aus der stadtgeschichtlichen Sammlung.

_______________________________________________


Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:

Neue Feuerwehr-Fahrzeughalle an Baracken des Konzentrationslagers umsonst gebaut

Historische Gebäude in Wewelsburg werden unter nationalen Denkmalschutz gestellt: Holzwände mit polnischen Inschriften entdeckt / Blauröcke erbrachte hohe Eigenleistung und müssen mit der Stadt wahrscheinlich einen neuen Standort suchen

Büren-Wewelsburg (fin). Die neue Fahrzeughalle der Wewelsburger Feuerwehr war bereits fertiggestellt, als die Blauröcke im Burgdorf und die Verantwortlichen bei der Stadt Büren von der Oberen Denkmalbehörde in Münster denkwürdig gestoppt wurden: In der aus dem früheren Konzentrationslager (KZ) Niedernhagen verbliebenen Baracke, hier sollte neben Sozialräumen auch ein kleiner Gruppenraum für die Gedenkstätte entstehen, wurden bei Untersuchungen der Innenwände weitere originale Holzelemente sogar mit Inschriften von Häftlingen entdeckt.

Das Entsetzen über diese Entwicklung war Fachbereichsleiterin Marita Krause bei ihrem Bericht am Mittwochabend im Bauausschuss noch ins Gesicht geschrieben. Das Wort "Entsetzen" gebrauchte die Bauamtsleiterin allerdings nur zur Beschreibung eines weiteren Schadens "durch Handwerker". Der Fliesenleger hätte in der nebenan neu errichteten Fahrzeughalle seinen Kleber wenig fachgerecht aufgetragen. Der Fußbodenbelag musste weitgehend neu aufgebracht werden. Die Versicherung des Unternehmers wäre inzwischen zur Regulierung des Malheurs eingeschaltet worden, so Krause.

Neben dem Neubau sollte die Feuerwehr weiterhin den größeren Bau der früheren KZ-Küche, hier standen die Fahrzeuge bislang sehr beengt, als zukünftigen Gruppenraum nutzen. Beim Bau der neuen Halle und der Pflasterung des Vorplatzes hatte die Wehr umfangreiche Eigenleistungen eingebracht.

"Damit hat keiner gerechnet", kommentierte der Ausschussvorsitzende Peter Salmen (SPD) die Entwicklung im nebenliegenden Abschnitt der Baracke. Dort wollten die Stadt Büren und die Gedenkstätte Wewelsburg ein kleines Informationszentrum zum früheren KZ an dieser Stelle mit Sanitärräumen einrichten.

"Die Wände waren mehrfach beplankt und wurden bei der bauhistorischen Untersuchung entblättert", beschrieb Fachbereichsleiterin Krause die Entdeckung des historischen Erbes. Auch im Fußboden wurde historische Substanz entdeckt.

Die Innenräume wurden mit Holz aus dem Lager ausgebaut

Als die KZ-Baracke nach Ende des Zweiten Weltkrieges als Wohnraum genutzt wurde, wären beim Einziehen von Innenwänden Holzelemente aus dem Lager verwendet worden. "Es wurden auch polnische Inschriften entdeckt", so Krause zu den Ausschussmitgliedern über die Wände "im Originalzustand".

Der gesamte Ausbau wurde daraufhin von der Oberen Denkmalbehörde gestoppt. Die Gebäude sollen unter Denkmalschutz gestellt werden.

Wie es für die Wewelsburger Feuerwehr weiter gehen könnte, wurde in der Sitzung nur ansatzweise deutlich. "Wir haben viele Gespräche geführt und es gibt verschiedene Alternativen", sagte Krause: "Eine Lösung muss zusammen mit der Feuerwehr gefunden werden."

Für die Sozialdemokraten im Ausschuss schien nur eine einzige Richtung als Ausweg aus dem Dilemma denkbar. "Wir müssen einen Schnitt machen und einen anderen Standort für die Feuerwehr finden", sagte Jürgen Möller: "Die Halle kann woanders wieder neu aufgebaut werden." Auch diese Lösung zählte die Fachbereichsleiterin zu den möglichen Alternativen.

Bildunterschrift: Am geschichtsträchtigen Ort fehl am Platz: In den einzigen erhaltenen Gebäuden des früheren Konzentrationslagers, rechts die ehemalige Küche, hat die Wewelsburger Feuerwehr mehr Platz bekommen - auch eine nagelneue Fahrzeughalle. In der kleineren Baracke wurden 1948 für die Innenausbauten zahlreiche Holzwände aus weiteren KZ-Gebäuden verwendet.

Mehr Fotos: www.nw.de/bueren.

_______________________________________________


Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 27.01.2017:

Baustopp am Feuerwehrhaus / Ehemalige KZ-Baracke hat nationale historische Bedeutung

Wewelsburg (eb). Diese Nachricht traf den Bürener Bauausschuss unvorbereitet und wirft viele Fragen auf: Die Arbeiten an der ehemaligen Häftlingsbaracke in Wewelsburg, die für Feuerwehrzwecke umgebaut werden sollte, wurden eingestellt. Das Gebäude wird unter Denkmalschutz gestellt.

Was sich hinter dem unauffälligen Tagesordnungspunkt "Informationen zum Feuerwehrgerätehaus Wewelsburg" verbarg, war für die Mitglieder eine dicke Überraschung. Eine ehemalige Häftlingsbaracke des Konzentrationslagers Nieder­hagen, die ans Wewelsburger Feuerwehrhaus angegliedert ist und bis 2006 der Stadt Büren als Schlichtwohnraum (Sozialwohnungen) diente, will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter Denkmalschutz gestellt wissen. Alle bereits angelaufen Bauarbeiten wurden eingestellt. Das gesamte Konzept der Neugestaltung der Räumlichkeiten für den Löschzug Wewelsburg muss neu erarbeitet werden. Angeregt wurde sogar eine komplette Verlagerung der Feuerwehr.

Seit 1954 nutzt der Löschzug die ehemalige Häftlingsküche des KZ Niederhagen als Feuerwehrgebäude. In Eigenleistungen wurden die Räumlichkeiten immer wieder den Bedürfnissen angepasst. So wurde unter anderem der große Kamin abgerissen, um einen Schulungsraum zu erhalten. Direkt an das massive Feuerwehrgebäude schließt sich eine ehemalige Häftlingsbaracke an, die durch einen gemeinsamen Keller mit dem Feuerwehrhaus verbunden ist. Im hinteren Drittel sollte ein barrierefreies Informations- und Dokumentationszentrum des Kreises Paderborn für den angrenzenden ehemaligen Appellplatz entstehen.

In den anderen zwei Dritteln wollten die Freiwilligen neue Umkleiden und Duschen einrichten. Die Baugenehmigungen dafür lagen schon vor. So hatten die Wehrleute bereits in Teilen mit ihren ehrenamtlichen Arbeiten begonnen.

Doch dann kam der Baustopp. Nach Auskunft der Stadt habe ein Bauforscher aus Warendorf bei einer bauhistorischen Untersuchung in dem ehemaligen KZ-Gebäude neue Erkenntnisse gewonnen. Nach seiner Einschätzung entsprechen die Wände und Einbauten dem originalen Baubestand aus dem Jahr 1948, als der Anbau der ehemaligen KZ-Küche zu drei Flüchtlingswohnungen umgebaut wurde. Für den Einbau der Innenwände wurden weitgehend Holzwände der Baracken des ehemaligen Konzentrationslagers genutzt. Sogar ein Schriftzug in Polnisch wurde entdeckt.

_______________________________________________

Sogar eine Demontage der neuen Fahrzeughalle ist nicht auszuschließen.
_______________________________________________


Während eines Ortstermins mit dem Amt für Denkmalpflege des LWL, dem Kreis Paderborn, der Stadt Büren und der Feuerwehr wurde deutlich gemacht, dass auf Grund der neuen Erkenntnisse der gesamte Anbau eine historisch überregionale und nationale denkmalpflegerische Bedeutung habe und deshalb in dieser Form erhalten werden müsse. Daraufhin hat die Stadt das Gebäude zunächst in die Denkmalliste eingetragen. Dem muss der Stadtrat noch zustimmen.

Die Wewelsburger Wehr ist inzwischen Kummer gewohnt. Zu einer ersten Panne kam es bereits beim Neubau der Fahrzeughalle. Wie aus Feuerwehrkreisen zu hören war, bildete sich schon vor dem Einzug Rost auf der Eisenkonstruktion. Grund dafür war offenbar eine zu hohe Salzsäurekonzentration bei den Fußbodenarbeiten (Säubern der Fliesen). "Dieses Problem ist aber behoben, wobei die Sanierungskosten um ein Vielfaches höher waren als die Arbeitskosten", sagte Marita Krause von der Stadt Büren. Kalkuliert waren für alle Baumaßnahmen der Feuerwehr Wewelsburg mehr als 500.000 Euro.

Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass vorrangig für die Belange der Feuerwehr eine Lösung gefunden werden müsse, versichert Bürgermeister Burkhard Schwuchow. Sowohl der Kreis als auch das Amt für Denkmalpflege hätten dabei ihre Unterstützung zugesichert. Um eine Alternative zu entwickeln, seien erste Gespräche geführt worden. Eine der Lösungen könnte sein, hinter der neuen Fahrzeughalle einen Neubau zu errichten, in dem die Funktionen verwirklicht werden, die in der ehemaligen Baracke geplant waren.

Auch eine Variante, die der stellvertretende SPD-Fraktionschef Jürgen Möller ins Spiel brachte, war denkbar: Den jetzigen Feuerwehrstandort aufgeben und neu an einer anderen Stelle bauen. Was mit der ehemaligen Baracke passiert, ist noch offen. Hier solle es zu weiteren Gesprächen mit dem Kreis kommen.

Bildunterschrift: Die ehemalige Häftlingsbaracke am Wewelsburger Feuerwehrhaus soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Nach Einschätzung eines Bauforschers ist das Gebäude von überregionaler und nationaler historischer Bedeutung.

Bildunterschrift: Die Baracke und die ehemalige Küche sind über einen gemeinsamen Kellerraum verbunden.

Mehr Fotos im Internet: www.westfalen-blatt.de.

_______________________________________________


Neue Westfälische, 27.01.2017:

Rechte Gewalttäter bilden gefährliche Netzwerke

Experten warnen: Die Aggressivität im radikalen und ultrakonservativen Spektrum wächst / Das gilt auch für die Reichsbürger-Bewegung / Ein Bielefelder Forscher nennt Gründe

Von Tim Braune und Christian Geisler

Bielefeld / Karlsruhe. Nach der Razzia gegen Rechtsextremisten in sechs Bundesländern hat Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vor rechtsextremen Netzwerken gewarnt. "Unsere Sicherheitsbehörden stellen fest, dass sich rechtsextreme Gruppen organisatorisch immer enger zusammenschließen", sagte er. Die Gruppen verfolgten das Ziel, vernetzt besser Straftaten begehen zu können. "Das ist besorgniserregend", so Maas.

Bei der Razzia wurden Waffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt und zwei Verdächtige festgenommen. Das Bundesinnenministerium hält die rechte "Reichsbürger"-Gruppierung für eine ernstzunehmende Gefahr. In Deutschland gibt es mehrere tausend Anhänger. Im Oktober hatte einer von ihnen bei Nürnberg einen Polizisten erschossen. SPD-Innenexperte Burkhard Lischka fordert: "Ich halte die bundesweite Beobachtung dieser Szene durch den Verfassungsschutz für essenziell." Bislang handele es sich um eine sehr heterogene Szene, deren Mitglieder teils in Konkurrenz zueinander stünden. "Der Staat muss verhindern, dass sich ein Netzwerk daraus entwickeln kann."

Fabian Virchow, der an der Hochschule Düsseldorf den Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus leitet, sieht eine gestiegene Bedrohung: "Das Niveau rechtsextremer Gewalt hat definitiv zugenommen", sagt er. Es gebe insgesamt immer mehr Gewalttaten, außerdem wachse die Bereitschaft, Sprengmittel einzusetzen. "Es gibt in vielerlei Hinsicht eine Entgrenzung rechter Gewalt."

Andreas Zick, Gewaltforscher an der Universität Bielefeld, sagt: "Die Radikalisierung der Reichsbürger ist mit der Radikalisierung rechtsextremer Gruppen gegen Zuwanderung und sogenannte Eliten gewachsen." Insgesamt steige die Gewaltbereitschaft im ultrakonservativen Spektrum. "Reichsbürger treten selbstbewusster auf, weil sie von rechtspopulistischen Gruppen wie Pegida toleriert werden." Sie fühlten sich mit anderen im "Widerstandskampf" und suchten aktiv den Konflikt.

Wie gefährlich rechte Gruppen in OWL sind, kann laut Bielefelder Staatsschutz nicht pauschal beantwortet werden. "Meist handelt es sich um einzelne Personen, die gewaltbereit sind." Reichsbürger seien früher als "skurrile Gruppe" abgetan worden, heute werde ihr Gewaltpotenzial "sehr ernst" genommen. Standardmäßig prüfe man die waffenrechtliche Besitzerlaubnis von Personen. Gewaltforscher Zick meint: "Dass wir mehr Waffen in der Szene finden, liegt auch daran, dass insgesamt eine private Aufrüstung stattfindet."

"Reichsbürger" entwaffnen

Baden-Württemberg will "Reichsbürger" nach Möglichkeit entwaffnen. Das Innenministerium hat den Waffenbehörden eine Anweisung dazu gegeben. Sie sollen "Reichsbürgern" keine Waffenscheine mehr ausstellen und erteilte Genehmigungen widerrufen.

Bildunterschrift: Waffenschein: Erlaubnis soll widerrufen werden.

_______________________________________________


Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:

Rechte Strukturen in Paderborn

Paderborn. Das Linke Forum lädt zum Vortrag und Diskussion zum Thema "Rechte Strukturen in Paderborn und Umkreis" mit Fiona Höpfl und Erik Friede ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 31. Januar, um 20 Uhr in der Cafeteria der Kulturwerkstatt, Bahnhofstraße 46. Der Eintritt ist frei.

_______________________________________________


Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 27.01.2017:

AfD-Kandidat wirft Landrat "Frechheit" vor

Skandal-Rede: Karl-Heinz Tegethoff spricht von "Falschmeldungen" über Höcke

Kreis Paderborn. Karl-Heinz Tegethoff, AfD-Landtagskandidat im Kreis Paderborn, bezeichnet es in einer Pressemitteilung als "besondere Frechheit" von Landrat Manfred Müller, der Partei "menschenverachtende Positionen" vorzuwerfen. Dies hatte Müller als Reaktion auf die Behauptung der AfD geäußert, wonach nur zwei Prozent der Flüchtlinge im Kreis Paderborn "ernstzunehmende Asylsuchende" seien, weil fast alle über ein so genanntes sicheres Drittland einreisten.

Tegethoff kritisiert Müller auch, weil dieser in seiner Stellungnahme einen Bezug zu der "unsäglichen Rede in Dresden" (Müller) von AfD-Vizechef Bernd Höcke hergestellt habe. Diese passe in die "Reihe von Entgleisungen, die auch der AfD von Herrn Koch (des Kreisvorsitzenden, d. Red.) zugerechnet werden müssten", so Müller. Fundament von Müllers Attacken, so verteidigt Tegethoff Höcke jetzt, seien "Falschmeldungen". Dabei bezieht er sich auf Richtigstellungen der Deutschen Presseagentur in einem sehr frühen Stadium der Online-Berichterstattung.

Höcke hatte bei einer Rede in Dresden im Zusammenhang mit dem Holocaust-Denkmal in Berlin von einem "Denkmal der Schande" gesprochen, eine "dämliche Bewältigungspolitik" beklagt sowie eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert. Damit provozierte er eine Welle der Empörung.

_______________________________________________


info@hiergeblieben.de

zurück