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Besetzer der Klingenbergfabrik , 29.11.1980 :

Klingenbergfabrik / Vorübergehend besetzt!

Detmolder fordern: Kultur- und Kommunikationszentrum

In diesem Moment ist das ehemalige Klingenberggebäude Hornsche Str. 40 – 42 besetzt worden.

Mit dieser Aktion wollen wir erreichen:

1. Bereitstellung von geeigneten Gebäuden für ein Kultur- und Kommunikationszentrum!

2. Mehr Raum für unterrepräsentierte Gruppen wie
Jugendliche, Ausländer, alte Menschen u. Arbeitslose!

3. Erhalt der Klingenbergfabrik als Teil des historisch gewachsenen Stadtbildes!

4. Keine überflüssige Vergrößerung des Verwaltungsapparates!

Unterstützt die Forderungen der Besetzer – kommt zur Klingenbergfabrik!

Zeitungsmeldung der Lippischen Rundschau vom 27.11.1980:

Keine Chance mehr für den Erhalt der alten Gebäude: Klingenberg-Fabrik in drei Monaten dem Erdboden gleichgemacht / Regierung besteht jetzt auf Erfüllung des Vertrages

Seit ungefähr 10 Jahren haben sich immer wieder die verschiedensten Gruppen und Initiativen vergeblich für die Einrichtung selbstverwalteter Jugend- und Kommunikationszentren in Detmold eingesetzt. Auch im Laufe dieses Jahres sind viele Gruppen und Organisationen an die Stadt herangetreten, das Klingenberg-Gebäude für die Nutzung als Kommunikationszentrum bereitzustellen. Die Stadt ging jedoch nie auf diese Forderungen ein. Sie gab als Begründung an, man müsse die Nutzungspläne des Regierungspräsidenten abwarten.

Jetzt liegen diese Pläne vor: Klingenberg muss weg!

Da dieser Abriss kurz bevorsteht, wollen wir unsere bisher ignorierten Forderungen verstärkt in die öffentliche Diskussion bringen. Statt eine sinnvolle Einrichtung in den bestehenden Gebäuden zu schaffen, wird der Verwaltungsapparat weiter ausgebaut. Trotz der Überlegungen, die Regierung aus Detmold zu verlegen, werden ungeheure Summen in neue Regierungsgebäude investiert. Es hat den Anschein, dass der Regierungspräsident seinen ganzen Einfluß geltend macht, um diese eventuelle Verlegung zu verhindern.

Wir sind der Meinung, dass zur Verfügung stehende Steuermittel, vor diesem Hintergrund, nicht für Erweiterungsbauten der Regierung verbraucht werden sollten, sondern für Einrichtungen, die den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft fördern.

Mit dieser Besetzung wollen wir den Mangel an geeigneten Räumlichkeiten zur Durchführung selbstbestimmter kultureller Arbeit in Detmold aufzeigen. Die Einrichtungen dieser Stadt sind nicht in der Lage, unsere Bedürfnisse zu befrieden (befriedet wird allenfalls das Interesse von Gastronomen und Spielhallenbesitzern). Wir sind nicht an einem von "oben" bestimmten Kulturbegriff interessiert, sondern fordern die Möglichkeit, unsere eigenen Vorstellungen zu verwirklichen!

Musik, Informationen und Diskussion erwarten euch am

- Klingenberggebäude –



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