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Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische , 18.10.2004 :

Leben und leben lassen / Palästinenser für Ende des Mordens im Gaza-Streifen

Herford (rab). Die Palästinensische Gemeinde Herford forderte ein Ende der seit dem 28. September andauernden erneuten Belagerung des Gaza-Streifens durch die israelische Besatzungsmacht. Darüberhinaus setzten sich die rund 40 Palästinenser für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel ein.

Allein während der derzeitigen Abriegelung des Gaza-Streifens durch die israelischen Sicherheitskräfte seien mehr als 350 Häuser zerstört, 500 Menschen verletzt und mehr als 160 getötet worden. "Derzeit befinden sich rund 15.000 Menschen in dem Belagerungsring, die seit dem Beginn der Belagerung über keinen Zugang mehr zu Nahrungsmitteln, Krankenhäusern, Strom- und Wasserversorgung verfügen", sagte Ahmed Tahar, Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde Herford.

Die offizielle Begründung für das israelische Vorgehen sei der Raketenbeschuss Israels durch die Organisation Hamas. Tahar sieht darin jedoch nur einen Vorwand, um die Infrastruktur in Gaza zu zerstören und die Palästinenser vollständig zu vertreiben. Für ihn sind die Palästinensischen Kämpfer Freiheitskämpfer, die sich für ihr legitimes Recht auf einen eigenen Staat einsetzen.

Letztlich könne nur ein Rückzug Israels aus den seit 1967 besetzten Gebieten einen dauerhaften Frieden und ein Ende der Gewalt garantieren. Der Weg zu so einer Regelung müsse auf den UN-Resolutionen 242 und 338, die einen Abzug der Israelis aus dem Westjordanland und dem Gaza-Streifen vorsehen, und dem Prinzip "Land gegen Frieden" beruhen.

"Wir wollen nur 20 Prozent des palästinensischen Bodens, um unseren eigenen Staat gründen zu können, der gleichberechtigt mit allen Nachbarn in Frieden leben könnte", fasste Tahar die palästinensischen Forderungen zusammen.


lok-red.herford@neue-westfaelische.de

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