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Bielefelder Tageblatt / Neue Westfälische , 28.10.1992 :

9.11. / Schweigemarsch: Für mehr Toleranz

Bielefeld. "Für Toleranz und friedliches Zusammenleben von Deutschen und Ausländern (-innen)". Unter diesem Motto stehen ein Schweigemarsch und eine Kundgebung am Montag, 9. November.

Zur Teilnahme an der Veranstaltung rufen neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund unter anderem die evangelische und die katholische Kirche, alle vier im Rat vertretenen Parteien, die Deutsch-Israelische Gesellschaft sowie die Wohlfahrtsverbände AWO und DPWV auf.

Die Nacht vom 9. zum 10. November 1938 ging als Reichspogromnacht in die Geschichte ein. Auch in Bielefeld wurde die jüdische Synagoge von Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Im ganzen Land wurden jüdische Bürger/innen ermordet und verhaftet. Ihre Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört.

Für den Veranstalter der Kundgebung, den DGB-Kreis Bielefeld, erklärt Karl-Heinz Neu: "Wir wollen ein Zeichen setzen. Alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur und ihres Glaubens, sollen wissen, dass in dieser Stadt und auch in diesem Land nationalsozialistisches und faschistisches Denken und Handeln nicht wieder das Zusammenleben bestimmen werden."

Der Schweigemarsch wird um 17 Uhr am DGB-Haus beginnen. Am Gedenkstein für die Bielefelder Synagoge in der Turnerstraße werden Blumen und Kränze niedergelgt. Auf dem Rathausplatz findet die Veranstaltung mit einer Kundgebung ihren Abschluss. Hier werden Eberhard David, der Oberbürgermeister dieser Stadt, Karl-Heinz Neu, der DGB-Kreisvorsitzende, Eberhard Hahn, der Sozialpfarrer im evangelischen Kirchenkreis und Britta Jünemann, die Sprecherin des Flüchtlingsrates NRW, sprechen.


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