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Die Glocke , 20.10.2005 :

(Oelde) Zahl der Asylbewerber und Aussiedler geht zurück / Übergangsheim in Stromberg soll verkauft werden

Von Eva Haunhorst

Oelde (gl). Nahezu halbiert hat sich seit 2001 die Zahl der in Oelde lebenden Asylbewerber. Ein Grund dafür, dass die Stadt das Übergangsheim an der Stromberger Bernhard-Rest-Straße verkaufen möchte.

Über die aktuelle Situation der Asylbewerber und Aussiedler in der Stadt informierte Mechthild Gröver vom Fachdienst Soziales, Familien und Senioren den verantwortlichen Ausschuss am Dienstagabend. Derzeit lebten in Oelde 94 Asylbewerber (2001 waren es 184, 2002 195); 61 von ihnen seien in den Heimen Pott´s Holte, Axthausener Weg und Auf dem Borgkamp untergebracht. "Momentan liegt Oelde bei der Aufnahmequote mit 15 Personen über dem Soll", sagte Gröver. In diesem Jahr seien bereits 13 Personen durch den Kreis Warendorf, der hier restriktiv sei, abgeschoben worden, vor allem nach Serbien-Montenegro. "Es kommt aber auch bei uns vor, dass Asylbewerber freiwillig Deutschland wieder verlassen." Vor diesem Hintergrund sei es möglich, dass die Oelder Zahl noch weiter zurückgehe.

Da die Stadt das Aufnahmesoll für Aussiedler unterschritten habe, sei im Juli ein Familienverband mit 17 Personen nach Oelde gekommen. "Ein anderer Teil dieser Familie war uns bereits bekannt, weil er schon in Oelde wohnte. Somit wussten wir, dass die Aussiedler hier Verbindungen vorfinden würden", erläuterte Gröver. Die 17 Personen seien zunächst im Übergangswohnheim an der Bernhard-Rest-Straße untergekommen, drei Parteien hätten dieses aber bereits wieder verlassen. Da man davon ausgehe, dass die beiden weiteren Familien bald anderen Wohnraum fänden, sei auf Dauer kein Bedarf mehr für dieses Übergangsheim vorhanden.

"Da das Haus noch mit Fördermitteln in Höhe von etwa 123.000 Euro belastet ist, haben wir Verhandlungen mit der Bezirksregierung über eine mögliche Rückzahlung aufgenommen", sagte Gröver. "Wenn wir das Haus an jemanden verkauften, der darin Sozialwohnungen schaffen würde, bräuchten wir keine Landesmittel zurückzuzahlen." Sie gehe davon aus, so Gröver abschließend, dass Oelde in Zukunft vielleicht noch 20 bis 30 Aussiedler pro Jahr aufnehmen werde. "Ihr Zuzug ist durch Sprachtests schon im Herkunftsland sehr erschwert worden."


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