www.hiergeblieben.de

Neue Westfälische , 01.12.2005 :

(Rietberg) 17-Jähriger entkommt knapp dem Feuertod / Brand in Imbiss-Stube gibt Polizei Rätsel auf

Von Carsten Biermann

Rietberg. Ein schwer verletzter 17-Jähriger und ein mit Filzstift hinterlassener Schriftzug "Ferpieß Dich" – das sind die Fakten eines rätselhaften Brandes eines Döner-Imbisses in Rietberg (Kreis Gütersloh). Genaue Hintergründe, wie es zu dem Unglück am frühen Mittwochmorgen kam, sind der Polizei noch nicht bekannt. Erste Ermittlungen deuten auf Brandstiftung.

Bei dem Opfer, das mit schweren Verbrennungen in einer Dortmunder Spezialklinik liegt, handelt es sich um den Bruder des Pächters der Imbiss-Stube. Sein Leben verdankt er vermutlich dem Hausbesitzer Jakob Özdemir (43), der gegen 4.50 Uhr von einem lauten Knall geweckt wurde und im Erdgeschoss laute Schreie hörte. Durch das Küchenfenster erspähte er den 17-Jährigen. "Seine Arme brannten", erinnert er sich. Mit Gewalt öffnete er das Fenster, durch das das Opfer die ImbissStube verlassen konnte. Seine Frau Hana (38) löschte mit Wasser die Flammen am Körper des Jungen. Hausbewohner beobachteten zwei Personen, die sich vom Tatort entfernten. Zehn Minuten später traf die Feuerwehr ein und brachte den Brand schnell unter Kontrolle. Der Sachschaden wird auf mehrere zehntausend Euro geschätzt.

Der Pächter des Lokals, wie der Hausbesitzer aramäischer Herkunft, lebt im 30 Kilometer entfernten Harsewinkel und wurde bereits vernommen. Die Bielefelder und Gütersloher Polizei ermitteln gemeinsam. Staatsanwaltschaft und Staatsschutz wurden ebenfalls eingeschaltet.


redaktion@neue-westfaelische.de

zurück