www.hiergeblieben.de

Neue Westfälische , 25.03.1993 :

Von Lübbecke bis Xanten Platz für Asylbewerber / "Härtere Abschiebepraxis" / Mehr Sicherheit in den Kasernen

Düsseldorf (H.-W. H.). Für annähernd zehntausend Asylbewerber öffnen sich zum 1. April erstmals 14 Kasernen, in denen bisher britische, belgische oder deutsche Truppen stationiert waren. Dies bestätigte gestern das zuständige Ministerium im Landtag. Darüber hinaus sollen die zivilen Einrichtungen in Unna-Massen, Bergkamen und Castrop-Rauxel genutzt werden. In Ostwestfalen sind Kasernen in Lübbecke, Minden, Detmold vorgesehen, des weiteren im westfälischen Münster, Schöppingen und Raesfeld-Erle, Hamm, Hemer und Soest sowie im rheinischen Xanten.

Die Abschiebung unberechtigter Asylbewerber soll sich dadurch auch beschleunigen lassen, hoffen die Politiker. Sie stritten gestern im Landtag, weil CDU-Oppositionsführer Helmut Linssen "eine konsequente und harte Abschiebepraxis für straffällige Asylbewerber" verlangte. Diese Kriminalität mache in Nordrhein-Westfalen einen "Großteil der Probleme" aus. Die Landesregierung, fuhr Linssen fort, solle "endlich aufwachen", den Kampf mit dem Verbrechen aufnehmen, "denn hier liegen mit die Ursachen für Fremdenhass".

Innenminister Herbert Schnoor warnte Linssen vor einer "Schwarz-Weiß-Malerei". Die Kriminalität insgesamt sei von Nord bis Süd in allen Bundesländern im Steigen begriffen, und die Inneminister sorften sich um die Probleme der "Massen- und Alltagskriminalität".


redaktion@neue-westfaelische.de

zurück