www.hiergeblieben.de

Lippische Landes-Zeitung , 20.01.2003 :

Jugendtreffen in Auschwitz / Quentmeier ist Stiftungsratsvorsitzender

Bad Salzuflen. Auf Einladung des Bundestagspräsidenten nimmt Alt-Bürgermeister Heinz-Wilhelm Quentmeier als Vorsitzender des Rates der Stiftung für die Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz am Montag, 27. Januar, in Berlin an der Sitzung des Bundestages zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus teil.

Quentmeier vertritt im Stiftungsrat die Stadt Bad Salzuflen, die seit 1986 eine Patenschaft mit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) unterhält. Das abgelaufene Jahr sei für die Jugendbegegnungsstätte erfolgreich verlaufen, betonte Quentmeier. Die Zahl der Jugendlichen aus zahlreichen europäischen Ländern, die die IJBS und die Gedenkstätte Auschwitz besuchten, steige an. Besonders stark sei jedoch nach wie vor das Interesse in Deutschland an Studienfahrten.

Begegnung der Generationen

Mittlerweile werde die Begegnungsstätte auch von den Bürgern der Stadt Oswiecim als Bereicherung ihres Lebens empfunden. Dies werde auch daran deutlich, dass mehr als 80 Jugendliche aus Oswiecim spontan bereit waren, nach der Flutkatastrophe mit Hilfe der IJBS zu Aufräumungsarbeiten in Städte an der Elbe zu fahren.

Als besonderen Höhepunkt in der Arbeit des vergangenen Jahres bezeichnete Heinz-Wilhelm Quentmeier die "Begegnung der Generationen", die gemeinsam mit dem Internationalen Auschwitz-Komitee organisiert wurde. 60 ehemalige Häftlinge des Lagers aus aller Welt trafen sich mit 150 Jugendlichen aus Deutschland und Polen und sprachen über die Schrecken der Vergangenheit und ihre Erwartungen an die Zukunft.

Dass bei dieser Gelegenheit die ehemaligen Häftlinge beschlossen, das zentrale Koordinationsbüro des Internationalen Auschwitz-Komitees in Berlin einzurichten, sei auch eine Anerkennung der Arbeit der Jugendbegegnungsstätte und eine Geste Deutschland gegenüber, betonte der Alt-Bürgermeister.

"Wir hoffen sehr, dass dieses Büro mit Hilfe der Bundesregierung bald seine Arbeit aufnehmen kann, damit wir unsere gemeinsame Bildungsarbeit mit den ehemaligen Häftlingen intensivieren können, so lange dieses noch möglich ist", fügte Quentmeier hinzu.


Salzuflen@lz-online.de

zurück