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Die Glocke , 09.09.2002 :

Blumen für Stukenbrock / Mahnung an Gedenkstätte: "Nie wieder Krieg"

Schloß Holte-Stukenbrock (hgk). Vor einem militärischen Schlag gegen den Irak warnten am Samstag bei der Gedenkfeier des Arbeitskreises "Blumen für Stukenbrock" dessen Vorsitzender Werner Höner und Gastredner Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher der PDS-Bundestagsfraktion. Beide wollen nicht, dass deutsches Militär in einen möglichen Irak-Krieg verwickelt wird.

Gehrcke verlangte, die Spürpanzer der Bundeswehr umgehend aus Kuwait abzuziehen. Außerdem dürfe man den USA weder Überflugrechte über Deutschland noch die Nutzung deutscher Müitarbasen erlauben. Der PDS-Bundestagsabgeordnete forderte Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer auf, ihrer skeptischen verbalen Haltung noch vor der Wahl reale Taten folgen zu lassen, "damit wir auch in den USA verstanden werden".

Werner Höner: "Es gibt keinerlei Rechtfertigung für eine uneingeschränkte Solidarität mit der Busch-Adniinistration, für die dir ganze Welt ein Schlachtfeld gegen den Terronsmus geworden ist." Das Engagement des Ar- beitskreises "Blumen für Stukenbrock" resultiere traditionell aus der Mahnung, dass es nie wieder Krieg geben dürfe. "Wir haben immer in das politische Geschehen eingegriffen."

Rund 250 Menschen waren zur Gedenkfeier nach Stukenbrock gekommen. Darunter Jugendliche aus Russland, die in ihrer Moskauer Schule Nummer 863 einen Dokumentationsraum über das ehemalige Kriegsgefangenenlager "Stalag 326" eingerichtet haben. Dass sich die jungen Menschen in Moskau um ein Stück deutscher Geschichte kümmern, ist für die stellvertretende Landrätin des Kreises Gütersloh, Heike Kunter, ein gutes Zeichen; "Ich hoffe, dass davon ein Signal für einen offensiven Jugendaustausch zwischen Deutschland und den Nachbarn im Osten ausgeht." Heike Kunter lobte mit Blick auf die nunmehr 35. Stukenbrocker Gedenkfeier das Engagement des Arbeitskreises: "Sie haben unermüdlich gegen das Vergessen gearbeitet."

Stalag-Überlebende, sonst unter den Gästen, waren diesmal nicht dabei. Unter den Delegationen aus anderen Ländern war auch eine Vertretung des polnischen Konsulats. Informationsstände und ein Jugendzeltlager umrahmten die 35. Gedenkfeier in Stukenbrock.


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