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Lippische Landes-Zeitung , 18.02.1993 :

Mahnwache geplant / "Es lebe die Freiheit"

Detmold. "Es lebe die Freiheit." Das waren die letzten Worte des 25-jährigen Münchener Medizinstudenten Hans Scholl. Sekunden später wurde er mit dem Fallbeil umgebracht. Minuten später starben am 22. Februar 1943 auch Scholls Schwester Sophie und Christoph Probst. Die Geschwister hatten zuvor ein Flugblatt in den menschenleeren Gängen der Münchener Universität ausgelegt. Die restlichen warfen sie vom zweiten Stock in den Lichthof des Gebäudes. Der Hausmeister verständigte daraufhin die Gestapo. Vier Tage später wurden die drei Studenten in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die "Weiße Rose" hatte mit Flugblättern zum passiven Widerstand gegen das Unrechtsregime der Nazis aufgerufen. Der Historiker Golo Mann schrieb über die Bewegung: "Sie fochten gegen das Risenfeuer mit bloßen Händen. Hätte es aber im deutschen Widerstand nur sie gegeben, hätten sie alleine genügt, etwas von der Ehre des Menschen zu retten, welcher die deutsche Sprache spricht."

Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Detmold will zum 50. Todestag der jungen Widerstandskämpfer am Dienstag, 23. Februar, eine Mahnwache halten. Dazu lädt der Antifaschistische Arbeitskreis der Gesamtschule alle Gleichgesinnten ab 17 Uhr auf den Marktplatz ein.


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