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Neue Westfälische , 30.08.2000 :

Ein Zeichen gegen Rechts / Antikriegstag 2000 auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof

Schloß Holte-Stukenbrock (NW/SL). Der erste Samstag im September ist seit 1967 traditionell der Tag der Mahn- und Gedenkveranstaltung auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof Stukenbrock-Senne. In diesem Jahr steht der Antikriegstag, zu dem der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" aufruft, unter dem Motto "Im neuen Jahrhundert muss Frieden sein". Außerdem soll die Auseinandersetzung mit dem Neonazismus zentrales Thema des Tages sein. Rechtzeitig zur bevorstehenden Gedenkveranstaltung ist eine neue Broschüre über das Stalag 326 erschienen, in dem in der Zeit zwischen 1941 und 1945 rund 65.000 Gefangene ums Leben kamen.

Am Antikriegstag 2000, dem 2. September, besteht ab 13 Uhr die Möglichkeit, an Führungen über den Soldatenfriedhof teilzunehmen. Ab 14 Uhr kann auch die Dokumentationsstätte des Stalag 326 auf dem Gelände der Landespolizeischule am Lippstädter Weg besucht werden. Die zentrale Gedenkveranstaltung findet ab 14 Uhr auf dem Friedhof statt. Die Gedenkrede wird Prof. Arno Klönne aus Paderborn halten. Für 15 Uhr ist die Kranzniederlegung vorgesehen.

In seinem Aufruf zum Antikriegstag zeigt sich der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" bitter enttäuscht über die Außen- und Friedenspolitik der Bundesregierung. Beklagt wird, dass mit dem Einsatz der Bundeswehr im Jugoslawien-Krieg das Versprechen "Nie wieder soll von Deutschland ein Krieg ausgehen" gebrochen worden sei. Mit deutscher Beteiligung sei neues Leid geschaffen worden, während viele Opfer des Zweiten Weltkrieges immer noch auf eine Entschädigung warten. Auch die Reaktion der Bundesregierung auf den Krieg der Russen in Tschetschenien hält der Arbeitskreis für zwiespältig.

Die neue Broschüre, die einen Einblick in die Geschichte des Stalag gibt, kann zum Preis von 5 Mark erworben werden.


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