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Lippische Landes-Zeitung , 10.07.1981 :

Umbau zur Stadtbücherei fehlt auf Jahre das Geld

Schule am Wall steht Gruppen und Vereinen bis 1984 zur Verfügung / KID kann "alte Pauline" benutzen - Zuschussantrag vertagt

Detmold. Die Stadt Detmold ist - im Hinblick auf die im Interesse der Benutzer günstigere Lage - nach wie vor an der Unterbringung der Stadtbücherei in der ehemaligen Schule am Wall interessiert, erklärte in der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses unmissverständlich der städtische Beigeordnete Ulrich Corbach. Aber selbst wenn der Regierungspräsident seine bisher nur mündlich gegebene Zusage, dass auch diese Baumaßnahme - wie die Sanierung der Häuser Leopoldstraße 3 / 5 für Zwecke der Bücherei - vom Land gefördert wird, einhält, kann, wie der amtierende Stadtdirektor, Stadtkämmerer Dr. Klaus-Jürgen Fritsche ergänzend erläuterte, nicht mit einem Baubeginn in den nächsten Jahren, keinesfalls vor 1984, gerechnet werden.

Der Zuschussantrag für die Sanierung der Häuser Leopoldstraße 3 / 5 wurde vorsorglich gestellt und ist noch nicht entschieden. Die vom Regierungspräsidenten gegebene Zusage für die ehemalige Schule am Wall hat nur rechtliche Bedeutung und beinhaltet nicht die Mittelbewilligung. Schließlich ist, wie Dr. Fritsche ergänzte, auch der Eigenanteil der Stadt bisher nicht im Investitionsplan ausgewiesen.

Vor diesem Hintergrund bekräftigte der Hauptausschuss seine am 18. März mit den interessierten Gruppen und Vereinen getroffene Vereinbarung, wonach - entsprechend dieser Übereinkunft - die vorgesehenen Gruppen in die ehemalige Schule am Wall einziehen und die Kulturinitiative Detmold (KID) die "alte Pauline" benutzen kann.

Sprecher aller Fraktionen machten deutlich, dass die Stadt, Rat und Verwaltung nicht daran denken, die interessierten Gruppen gegeneinander auszuspielen, und zur gegebenen Zeit um eine Ersatzlösung bemüht sein werden.

Dringender scheint auf dem zuvor aufgezeigten finanziellen Hintergrund - wegen einer möglichen Veräußerung der Häuser in der Leopoldstraße, interessiert ist das Deutsche Jugendherbergswerk, wird verhandelt - die relativ kurzfristige Beschaffung eines Übergangsdomizils für die Stadtbücherei. Eine Lösung zeichnet sich, wie Beigeordneter Corbach mitteilte, ab.

Für nicht entscheidungsreif hielten die Parlamentarier einen Antrag der KID auf Übernahme der laufenden Kosten, primär Heizungskosten, für die "Pauline". Hier wurde einerseits auf die Vereinbarung hingewiesen, wonach die Folgekosten zu Lasten des Mieters gehen und Zuschüsse nur im Rahmen der Gleichbehandlung mit anderen Vereinen gewährt werden sollen, andererseits würdigten einzelne Sprecher von SPD und FDP die Bereitschaft der KID zur Eigenleistung und scheinen durchaus willens, ihr einen Sonderstatus einzuräumen.


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