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Lippische Rundschau , 07.09.2000 :

Yeziden fürchten Abschiebung

Detmold (sts). Für ein Bleiberecht der yezidischen Flüchtlinge aus Georgien in Deutschland wollen am Samstag, 9. September, mehrere Hundert Menschen in der Detmolder Innenstadt demonstrieren. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Kaiser-Wilhelm-Platz.

Die Yeziden befürchten nach jüngsten Urteilen des Oberverwaltungsgerichts Münster eine rasche Abschiebung nach Georgien. "Bereits am Samstag soll ein älteres Ehepaar aus Höxter abgeschoben werden - obwohl es krank ist", so Ferhat Akman vom Internationalen Beratungszentrum in Detmold. Die Yeziden in der Region hätten Angst, ihnen drohe eine ungewisse Zukunft in Georgien. Im Höxteraner Kreishaus hieß es auf Nachfrage, dass man sich gestern mit dem 63 und 67 Jahre alten Paar geeinigt habe, dass es freiwillig Deutschland verlasse.

Wolfgang Herold von der Ausländerbehörde des Kreises Lippe teilte mit, für die Yeziden in Lippe gebe es entgegen anderslautender Gerüchte keine Sonderregelungen. Dass einzelne Betroffene ein Bleiberecht bis Ende Oktober hätten, liege daran, dass die zur Ausreise notwendigen Papiere noch beschafft werden müssten. "Wenn Asylanträge rechtskräftig abgelehnt sind, kann es für uns keine Duldung aus humanitären Gründen geben."


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