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Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold , 08.06.2002 :

Faschismus ist keine Meinung – Faschismus ist ein Verbrechen / Gemeinsam gegen Sonnenwendfeiern von Neonazis! / Kundgebung: Freitag, 21.06.2002, 17.00 Uhr, Horn – Rathaus

Seit Jahrzehnten treffen sich Neonazigruppen aus dem gesamten Bundesgebiet an den Externsteinen zu Sonnenwendfeiern. Unter Beteiligung zahlreicher Bürger und Bürgerinnen aus Horn – darunter der damalige Bürgermeister – demonstrierten bis Ende der 80-er Jahre viele hundert Menschen gegen diese Treffen. Dutzendfache rassistisch motivierte Morde (u.a. Solingen!), an denen auch Neofaschisten beteiligt waren, pogromartige Übergriffe gegen Flüchtlinge und MigrantInnen (Rostock, Hoyerswerda ... ) zeigen, dass auch heute solche Treffen nicht verharmlost werden dürfen und ein Protest dagegen notwendiger denn je ist.

Was sind Sonnenwendfeiern?

Sonnenwendfeiern waren ursprünglich germanische Feste. Dieser germanische Kult wurde von den Nazis während der Zeit des Faschismus zur Verherrlichung ihrer Weltanschauung wieder aufgegriffen; wir wissen, was das Ergebnis war: Ermordung und Vernichtung der JüdInnen und Andersdenkender sowie Millionen Tote des 2. Weltkrieges.

Was passiert am 21. Juni?

Bei Sonnenwendfeiern der Neonazis lebt – z.T. Geschickt verpackt – faschistisches Gedankengut wieder auf. Von AugenzeugInnen und aus Berichten wissen wir, was heute auf solchen Treffen propagiert wird: Verherrlichung der Fronterlebnisse im 2. Weltkrieg, Verharmlosung der Naziverbrechen, Rassismus (Fremdenfeindlichkeit) ... Hinzu kommt der Versuch, Jugendliche durch Lagerfeuerromantik, "Kameradschaft" und "Stärkegefühl" für Nazigruppen zu ködern bzw. für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob es sich dabei um so genannte "Freie Kameradschaften", NPD oder religiös-faschistische Sekten wie Goden bzw. Armanen handelt.

Warum werden dann solche Treffen nicht verhindert?

Durch die Protestaktionen in den 80-er Jahren konnte erreicht werden, dass größere Neonazitreffen nicht mehr stattfinden konnten. Proteste gegen diese Treffen waren also damals erfolgreich. Daran möchten wir heute anknüpfen. Überall dort, wo sich diese Gruppen öffentlich treffen wollen, müssen wir ihnen entgegen treten. Wir befürchten sonst:

Eine Ausweitung rassistischen Gedankengutes und rassistisch motivierter Gewalt (Morde!), Terror gegen Andersdenkende,
Schleichende Akzeptierung neonazistischen Gedankenguts.
Zeigen wir deshalb durch unsere Anwesenheit in Horn, dass wir zum Widerstand gegen (neo)nazistische Gruppen und ihre Ziele entschlossen sind.


wiemannvolker@web.de

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