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Zeitung für den Altkreis Lübbecke / Neue Westfälische , 21.10.2006 :

Christen im Kreuzfeuer der kolumbianischen Guerilla / Pastor Gustavo spricht über Christenverfolgung

Espelkamp (nw). Weltweit werden rund 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt oder benachteiligt. Auch im südamerikanischen Kolumbien geraten Christen immer wieder ins Kreuzfeuer der Guerillakämpfer, Drogenbosse und Paramilitärs.

Von allen Seiten werden sie gejagt, weil sie eine Botschaft des Friedens verkünden. Einer von ihnen ist Pastor Gustavo, der am Samstag, 28. Oktober, um 18 Uhr in der Mennoniten-Gemeinde John-Gingerich-Straße über die Verfolgung in seiner Heimat sprechen wird.

Viele Christen und Pastorenkollegen musste er schon beerdigen, als sich der Hass der Kämpfer gegen sie richtete. Doch statt aufzugeben, besucht er weiter die Konfliktregionen und Guerillagruppen in seinem Land.

Unterstützt von "Open Doors", einem international tätigen Hilfswerk für verfolgte Christen, gründete Pastor Gustavo zahlreiche Gemeinden. Er stammt aus einer Gegend in Kolumbien, die durch die Guerillakämpfe bis vor einigen Jahren als die gewalttätigste Region des Landes galt.

Bis 1988 war er ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Dann erpressten die Aufständischen mehr und mehr Schutzgeld von ihm. Ende 1991 war er bankrott.

Nach einiger Zeit kam dann die Wende: Gustavo war entschlossen, die örtliche Gemeinde als Pastor zu übernehmen. In Konfliktregionen traf er auf Guerillakämpfer, denen er ohne Furcht das Evangelium verkündete und Hunderte von Bibeln schenkte. Dann begann das Morden durch die Guerillagruppen, und Pastor Gustavo musste für viele ermordete Kollegen die Grabpredigt halten. Jederzeit konnte er das nächste Opfer sein. Doch auch unter diesem Druck verließ er sich auf Gott. Er verkündigt mutig weiter unter den Guerillakämpfern das Evangelium, von denen einige Christen wurden. Pastor Gustavo leitet heute eine Gemeinde in einem Konfliktgebiet.

In rund 45 Ländern versorgt "Open Doors" Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln, christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren. Die Arbeit von Open Doors wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.

21./22.10.2006
lok-red.luebbecke@neue-westfaelische.de

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