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Schaumburger Zeitung , 31.03.2004 :

Marschbefehl: Hochwürden schnürt sein Balkan-Bündel / Standortpfarrer geht zu KFOR nach Prisren

Bückeburg (wop). Nachdem im vergangenen Jahr der ehemalige Bückeburger Pastor Jens Hauschild als evangelischer Standortpfarrer aus Ingolstadt sechs Monate lang die deutschen ISAF-Truppen in Kabul/Afghanistan betreut hat, vertauscht jetzt der katholische Amtskollege aus Bückeburg, Michael Lerche, sein Büro in der Jägerkaserne und die Wohnung in Lindhorst mit einem Wohncontainer auf dem Balkan. Für ein halbes Jahr wird er sich, gemeinsam mit seinem evangelischen Mitbruder, um die seelischen Nöte und Sorgen der rund 1400 deutschen KFOR-Soldaten kümmern. In den Standorten Prisren, Skopje und Pristina wird Lerche unterwegs sein um mit den vorwiegend aus Bayern stammenden Soldaten der Amberger Panzerbrigade 12 Freud und Leid zu teilen. Anders als im Standortdienst ist Einsatzbegleitung geprägt von der Nähe zu den Soldaten, woraus sich schnell mitmenschliche Kontakte, gute Begegnungen und Gespräche entwickeln.

Das Soldatenleben ist Lerche nicht fremd, war er doch von 1984 bis 1986 Soldat auf Zeit vom Heeresmusikkorps 1 in Hannover, als er noch Musik studieren wollte. Seit 2001 erlebt er den soldatischen Alltag in der Jägerkaserne, Im Rahmen der einsatzvorbereitenden Ausbildung pendelt der Pfarrer zurzeit zwischen Bückeburg, Koblenz, Amberg und Wildflecken, wo in Wochenlehrgängen die Besonderheiten des Auslandeinsatzes geübt werden.

Lerche hat auch schon das gesamte "Gerödel" empfangen, einschließlich Kochgeschirr, Stahlhelm und Splitterschutzweste.

Lerche übernimmt in Prisren mit dem evangelischen Militärpfarrer die "Oase", eine Betreuungseinrichtung, welche von beiden Konfessionen betrieben wird.


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