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Vlothoer Zeitung / Westfalen-Blatt , 12.05.2004 :

Resolution gegen Collegium Humanum heute im Rat / Stute lehnt Gespräch ab

Vlotho (ig). Der Rat der Stadt Vlotho wird heute über eine Resolution gegen das dem ganz rechten Spektrum zugerechneten Collegium Humanum (CH) entscheiden. Das in Vlotho beheimateteAKE-Bildungswerk, die Mendel-Grundmann-Gesellschaft (der Verein, der die jüdische Geschichte Vlozhos aufarbeitet) und die Grüne Liste Vlotho haben gemeinsam den Rat gebeten, "alle Aktivitäten und Maßnahmen, die zur Schließung des Collegium Humanum führen", zu unterstützen (VZ vom 5. Mai: "Collegium Humanumin Vlotho nicht gern gesehen").

In einem an den Bürgermeister und an den Stadtrat adressierten Brief hat die CH-Vereinsvorsitzende Ursula Haverbeck-Wetzel inzwischen auf diesen Antrag reagiert. Sie regt zunächst eine Aussprache an: "Bevor der Rat der Stadt Vlotho sich mit dem Ansinnen des AKE befasst, möge er zu einem Gespräch zwei bis drei Vertreter des AKE und zwei bis drei Vertreter des CH einladen, damit deutlich wird, worum es den Anklägern überhaupt geht." Als Termin schlägt sie Montag, 21. Juni, vor, "da zu diesem Zeitpunkt die von uns vorgesehenen weiter entfernt wohnenden Gesprächsteilnehmer hier anwesend sind".

Dieses Ansinn lehnt Bürgermeister Bernd Stute kategorisch ab: "Zu einem Gespräch mit Vertretern dieser Einrichtung bin ich nicht bereit, ich sehe dazu auch keinen Anlass", erklärte er gegenüber der Vlothoer Zeitung. Er gehe vielmehr davon aus, dass der Rat heute - wie bereits in den neunziger Jahren geschehen - einstimmig Stellung gegen das Collegium Humanum beziehen werde. Mit der zu verabschiedenden Resolution sollen auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen diese Einrichtung ausdrücklich begrüßt werden.

Drei Tage vor dem von ihr vorgeschlagenen Gesprächstermin wird sich Ursula Haverbeck-Wetzel wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Bad Oeynhazsen verantworten müssen.


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