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Schaumburger Zeitung , 09.02.2002 :

Heute Demonstration gegen Info-Stand der NPD-Jugend

Barsinghausen (wk). Auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung hoffen die Ratsmitglieder, die sich heute an einer Demonstration gegen einen Informationsstand der NPD-Jugend beteiligen werden.

Die Barsinghäuser Jungsozialisten (Jusos) hatten von dem kurzfristig geplanten Informationsstand der NPD-Jugend mitten in der Stadt gehört und spontan eine Gegendemonstration bei der Stadt und der Polizei beantragt. Die wurde auch genehmigt, erklärte am Donnerstag auf Anfrage im Rat Barsinghausens 1. Stadtrat Peter Oelfke. Die Verwaltung bedauerte, dass sie gegen das Ansinnen der NPD-Jugend nichts unternehmen konnte. Da die Partei noch nicht verboten sei, habe man keine rechtliche Handhabe gegen den Informationsstand.

Den werden die jungen NPD-Mitglieder am Mont-Saint-Aignan-Platz aufbauen. Am zentraler gelegenen Thie wird die Gegendemonstration enden. Sie startet um 10 Uhr am Barsinghäuser Bahnhof und führt über die Bahnhofstraße und die Marktstraße zum Thie. Die Polizei wird vor Ort massiv präsent sein, vorsorglich wurden zusätzliche Beamte in Dienstbereitschaft versetzt. Ein direktes Zusammenprallen der NPD-Jugend mit den Gegendemonstranten soll es nicht geben.

SPD-Fraktionschef Dr. Dirk Härdrich sagte im Rat, dass "wir alle kein Interesse daran haben können, dass sich rechtsradikales Gedankengut in Barsinghausen verbreiten kann". Er befürwortete die Gegendemonstration und empfahl, dem Stand der NPD-Jugend ansonsten keine Beachtung zu schenken.

Dem schloss sich für die CDU auch Henning Schrader an. Die Gegendemonstration sollte sich seiner Meinung nach deutlich abheben. Auch die Sprecher der Grünen und der FDP äußerten sich ähnlich. FDP-Ratsherr Adolf Schasse fragte zudem nach, was die Verwaltung gegen die "wilde Plakatierung" der NPD unternehme. Dazu sagte Peter Oelfke, dass die Verwaltung mit allen ihren Möglichkeiten gegen die "wilde Plakatierung" vorgehe. In einigen Fällen sei dies gelungen und man habe auch Bußgelder verlangt und erhalten. Die Ratsvorsitzende Dr. Kerstin Beckmann unterstrich, dass man möglichst früh gegen die rechten Tendenzen vorgehen sollte.


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