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Neue Westfälische , 26.03.1992 :

Mahnwachen für Brakeler Roma-Familie

Brakel (hj). Geschlossen trat die Geistlichkeit der Brakeler Kirchen am Kriegerdenkmal im Hanekamp Brakel auf. Viele Brakeler Bürger zeigten Anteilnahme am Schicksal der Roma-Familie Dzemajlji, die Angst hat, nach Jugoslawien abgeschoben zu werden. Kemal und Suzanna flohen vor den unerträglichen Lebensbedingungen für Roma in Jugoslawien. In einigen Gegenden beträgt dort die Säuglingssterblichkeit bis zu 50 Prozent. Bildung und Berufschancen fehlen fast vollständig. Sie flohen, weil der Familienvater von zwei Kindern nach seiner Wehrdienstverweigerung mit einem hohen Strafmaß zu rechen hätte. Selbst die Todesstrafe steht im Gesetz. Die Familie hat breite Unterstützung in Brakel gefunden. Vertreter beider Kirchengemeinden, Politiker und Bürger stehen hinter ihnen - die Mahnwache hat das deutlich gemacht.


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