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Lippische Landes-Zeitung , 04.06.1993 :

Auflösung faschistischer Gruppen gefordert / Solinger Brandanschlag

Detmold. Angesichts des Brandanschlages auf das Wohnhaus einer türkischen Familie in Solingen haben verschiedene Organisationen in Detmold für Samstag, 5. Juni, zu einer Demonstration aufgerufen. Unter dem Motto "Wer schweigt, stimmt zu" soll die Demonstration um 11.30 Uhr auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz vor der Kirche beginnen. Flüchtlingshilfe, Antifaschistischer Arbeitskreis, politische Parteien sowie andere Initiativen unterstützen die Aktion.

Mit der Demonstration soll nach Mitteilung der Flüchtlingshilfe Detmold den Forderungen nach einer sofortigen Auflösung aller faschistischen Gruppen, uneingeschränktem Asylrecht und Gleichberechtigung aller Menschen Nachdruck verliehen werden. Dem neofaschistischen Treiben müsse Einhalt geboten werden, bevor noch mehr Menschen sterben. Solche Gewalttaten würden durch das gesamtgesellschaftliche Klima im Lande ermöglicht, das politisch Verfolgten den Schutz verweigere, Einwanderer zu Menschen zweiter Klasse stempele und ihnen wesentliche Rechte vorenthalte.

"Wer so mit Menschenrechten umgeht, wer so seit Jahren Stimmung macht gegen Minderheiten, der braucht sich nicht über ein gesellschaftliches Klima zu wundern, in dem solche Mordanschläge erst möglich sind", heißt es in dem Schreiben der Flüchtlingshilfe.


Detmold@lz-online.de

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