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Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt , 12.08.2022 :

Schilder sollen auf Mahnmal hinweisen

Bünde / Spenge (WB). Nach der Umgestaltung des Franziska-Spiegel-Denkmals in Bündes Nachbarort Spenge melden sich nun die Initiatoren der damaligen Aktion zu Wort. In einer gemeinsamen Mitteilung machen Eric Brennenmann und Alexander Kalteis Vorschläge, was noch verbessert werden könnte, um der 1944 von SS-Leuten erschossenen Bünder Jüdin würdevoll zu gedenken.

Wie berichtet, war das Mahnmal in den 1990er Jahren errichtet und auf Anregung der Linken aus Spenge und Bünde, die sich über den Zustand der Erinnerungsstätte beklagt hatten, dann vor einiger Zeit umgestaltet worden.

"Es ist nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch darauf muss nun aufgebaut werden", kommentiert das Duo. So fehle etwa eine Sitzbank, auf die Brennemann und Kalteis im Gespräch mit der Spenger Stadtverwaltung schon vor längerem hingewiesen hätten. "Auch ein Schaukasten wäre wichtig, schließlich hat nicht jeder Besucher ein internetfähiges Handy dabei oder weiß, wie man den QR-Code einscannt."

Gleiches gelte auch für die Stolpersteine auf Bünder Gebiet, die schnell mal übersehen würden. "Zudem wäre auf den jeweiligen Anfahrtsstraßen ein Schild anzubringen, das auf das Denkmal oder die Stolpersteine verweist. Es ist besonders wichtig, hier zu handeln, da der ehemalige Wohnort von Franziska Spiegel selbst nicht mehr existiert", meinen Brennenmann und Kalteis.

Als eine weitere Möglichkeit erachten sie eine Straßenmarkierung, die von den Stolpersteinen auf Bünder Gebiet zum Denkmal im Spenger Hückerholz führt, um den letzten Weg von Franziska Spiegel zu kennzeichnen.

"Als Beispiel könnten hier die auf die Straße angebrachten Fußspuren dienen, die etwa an der Bustedter Grundschule den Weg der Kinder zum Schulbus markieren. Wir möchten noch einmal auf die wichtige erinnerungskulturelle Funktion verweisen, die von den beiden zentralen Punkten ausgeht, die auf das grausame Verbrechen hinweisen", erklären Eric Brennenmann und Alexander Kalteis in ihrer Stellungnahme abschließend.

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Am 4. November 1944 wurde die Jüdin Franziska Spiegel (6. Mai 1905) von SS-Männern, im Hücker­holz in der Nähe von Spenge, hingerichtet (Halsschuss), auf ihren Rücken war der Zettel "Sie war Jüdin" geheftet.

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www.hücker-aschen.de/html/franziska_spiegel.htm


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