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Lippische Landes-Zeitung , 21.01.2020 :

Kreis Lippe: Prozess nach Tritten bei Demo in Horn

Kreis Lippe. Weil er einen Mann bei der Demo der Rechten in Horn mit Tritten traktiert haben soll, steht ein 28-Jähriger demnächst vor Gericht. Er soll der Neonazi-Szene angehören.

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Blick nach Rechts, 17.01.2020:

Nächster Prozess gegen Dortmunder Neonazi

Dortmund / Horn-Bad Meinberg. Dem inhaftierten Neonazi-Kader Matthias Drewer droht ein weiterer Prozess nach Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten.

Drewer ist seit Jahren in der Neonazi-Szene aktiv, auch bei der Partei "Die Rechte" (DR) respektive in deren Umfeld sowie als Szene-Fotograf. Im Dezember 2019 war der in Untersuchungshaft sitzende rechtsextreme Intensivtäter in erster Instanz wegen gefährlicher Körperverletzung und antisemitischer Beleidigung zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden (Blick nach Rechts berichtete am 20.11.2019). Drewer soll dagegen Berufung eingelegt haben. Sein Bruder Christoph, ein führender DR-Funktionär, trat unlängst eine Haftstrafe an (Blick nach Rechts berichtete am 20.11.2019).

Wie die DR respektive ein parteinahes Portal nun mitteilten, liegt eine weitere Anklage gegen Matthias Drewer vor. Dabei geht es demnach um eine fremdenfeindliche Kundgebung im August 2019 im ostwestfälischen Horn-Bad Meinberg. Offenbar war deren Brisanz von den Behörden zuvor falsch eingeschätzt worden. Gegendemonstranten und Neonazis trafen aufeinander, es kam zu gegenseitigen verbalen und manchmal auch körperlichen Attacken. Dabei wird Drewer nun in der neuen Anklageschrift vorgeworfen einen Gegner getreten zu haben, wurde mitgeteilt. Die neuerliche Anklage lautet demnach auf gefährliche Körperverletzung. (mik)

Bildunterschrift: Umtriebiger Dortmunder Neonazi-Kader Drewer (Foto: Archiv).

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Westfalen-Blatt, 26.08.2019:

Rechter Spuk ist schnell vorbei

Mahnwache in Horn-Bad Meinberg dauert nur 77 Minuten

Horn-Bad Meinberg (WB/fw). 15 Anhänger der Partei "Die Rechte" spüren bei ihrer Mahnwache in Horn-Bad Meinberg viel Gegenwind. Mehr als 250 Demonstranten stellen sich den "Rechten" entgegen. Es kommt zu Schlägereien, die Polizei setzt Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

30 Minuten dauerte die Versammlung auf dem Marktplatz von Horn, als die Situation für kurze Zeit eskalierte. Wenige Meter vor den Gegendemonstranten kam es zu einer Rangelei zwischen Parteifunktionär Matthias Drewer und einem Ordner. Daraufhin stürmten etwa 50 Gegendemonstranten den Marktplatz. Es kam zu Schlägereien.

Die Polizei musste Pfefferspray einsetzen, um die Lage zu beruhigen. "Die Störung konnte schnell durch die Kollegen abgearbeitet werden. Es gab ein Körperverletzungsdelikt. Die Hintergründe müssen wir aber noch ermitteln", sagt Polizeisprecher Lars Ridderbusch. Die Beamten mussten zudem Platzverweise erteilen.

Für Drewer, der in einem Bericht der Kleinstpartei als Medienfunktionär bezeichnet wird, war die Mahnwache vorzeitig beendet. Er wurde nach einer weiteren Rangelei von der Polizei in Gewahrsam genommen und abgeführt. Vor der Eskalation versuchten die Rechtsextremen immer wieder, die Gegendemonstranten zu provozieren. Diese hatten gegenüber des kleinen Marktplatzes eine "Meile der Demokratie" errichtet, an der sich alle Ratsparteien, aber auch die Türkische Gemeinde des kleinen Ortes Horn beteiligten.

Sascha Krolzig, der Bundesvorsitzende der Rechten, der sich im Februar 2018 vor dem Amtsgericht Bielefeld wegen Volksverhetzung und Beleidigung verteidigen musste (er hatte den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold als "frechen Judenfunktionär" bezeichnet), sowie weitere Parteimitglieder lieferten sich Wortgefechte mit den Gegendemonstranten. Zudem zückten sie ihre Smartphones und filmten die Demonstrationsteilnehmer.

Die drei zuvor genehmigten Reden, gehalten von Krolzig und Mahnwachen-Anmelder Michael Brück, waren trotz Lautsprecherwagen kaum zu hören. Zu laut waren die Gegendemonstranten, die immer wieder "Nazis raus" skandierten oder mit Trillerpfeifen Lärm machten.

Weit vor dem angekündigten Ende um 16 Uhr war die rechte Mahnwache bereits nach 77 Minuten wieder beendet. Unter dem Gejohle der Gegendemonstranten verließen die Rechtsextremisten den Marktplatz.

Bildunterschrift: Polizeibeamten nehmen den Medienfunktionär der Rechten, Matthias Drewer, in Gewahrsam.

Video und mehr Fotos im Internet: www.westfalenblatt.de

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Am 28. Januar 2020 findet beim Amtsgericht Dortmund ein Prozess wegen "gefährlicher Körperverletzung" (bei: "Die Rechte"-Kundgebung vom 24. August 2019 in Horn-Bad Meinberg) gegen Matthias Drewer statt.

Am 24. August 2019 veranstaltete "Die Rechte" mit 16 Teilnehmenden - darunter der Alt-Neonazi Mathias Schwier, aus Minden - eine "Kundgebung für die Wiederherstellung der Sicherheit in Horn-Bad Meinberg!".

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