www.hiergeblieben.de

Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische , 22.08.2008 :

Karl-Peters-Straße behält ihren Namen / Gestern Abend: BZV Stieghorst für den dritten Patron

Stieghorst (ton). Die Bezirksvertretung Stieghorst hat einen Schlussstrich unter die Umbenennung der Karl-Peters-Straße gezogen. CDU, FDP und BfB beschlossen in der Sitzung gestern Abend, die Straße in Stieghorst künftig dem Bielefelder Industriellen Carl Peters (1843 - 1922) zu widmen.

"Wir wissen über den Industriellen, dass er keine Kolonialvergangenheit hat und kein nationalsozialistischer Verbrecher ist", sagte Günter Stückmann, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes. Sein Amt hatte der Bezirksvertretung vorgeschlagen, die Straße in Stieghorst nach dem Bielefelder zu benennen.

Harald Buschmann (FDP) sagte, dass man mit dem Industriellen Carl Peters eine Person als Namensgeber für die Straße nehme, die nicht das Risiko trage, eine bewegte Vergangenheit im Kaiserreich oder in der Zeit des Nationalsozialismus zu haben. Klaus-Dieter Hoffmann (CDU) schloss sich diesen Worten an.

SPD und Grüne kritisierten das Vorgehen von CDU, FDP und BfB. "Das Stadtarchiv müsste die Vergangenheit von Carl Peters sorgfältig prüfen", sagte Arnold Schulz (Grüne). Archivleiter Jochen Rath hatte mitgeteilt, dass man nur wenige Unterlagen über Carl Peters habe und die Zeitungen dieses Zeitraums "schier unmöglich" alle durchsuchen könnte.

Der stellvertretende Bezirksvorsteher Hans-Dieter Koch (SPD) sagte, dass man eine Straße aus Überzeugung nach einer Person benennen solle und nicht, um den Namen zu halten: "Für die Hinterbliebenen des Industriellen ist das schon fast beschämend." Der Antrag der SPD und Grünen, die Karl-Peters-Straße "Auf dem Bergeskamp" zu nennen, scheiterte.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

zurück