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Westfalen-Blatt / Warburger Kreisblatt , 09.08.2022 :

Gedenkfeier für Felix Fechenbach

Todestag des Journalisten jährt sich zum 89. Mal - SPD Warburg und Stiftung erinnern an den Mord

Scherfede (WB). Anlässlich des 89. Jahrestages des Mordes an dem Journalisten Felix Fechenbach haben sich am Sonntag wieder Menschen aus den Kreisen Höxter und Lippe am Gedenkstein im Kleinenberger Wald versammelt.

"In den letzten Jahren musste man den Eindruck gewinnen, dass das Gedenken an Felix Fechenbach immer wichtiger wurde, um uns daran zu erinnern, dass wir seinen Kampf gegen das NS-Regime als Inspiration nutzen sollten, um unsere heutige liberale Gesellschaft zu schützen", sagte Patrick Engelbracht. Mit diesen Worten brachte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat Warburg den Grund für die Gedenkfeier auf den Punkt. Eingeladen hatten die Felix-Fechenbach-Stiftung und die SPD Warburg.

Der Geschäftsführer der Stiftung, Dennis Maelzer, begrüßte Hauptrednerin und Landtagsabgeordnete Ellen Stock, die auch Vorsitzende der Stiftung ist, und den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Prof. Matitjahu Kellig.

"Es ist inzwischen 89 Jahre her, dass Felix Fechenbach an dieser Stelle von Nazis auf der Überführung in das KZ Dachau ermordet wurde. 20 Schüsse trafen Fechenbach in den Rücken", sagte Maelzer. Es habe den Nazis nicht gereicht, Fechenbach die Freiheit zu nehmen. Dennis Maelzer: "Sie konnten es nicht ertragen, dass ein streitbarerer Journalist, ein so engagierter Kämpfer für die soziale Demokratie, noch dazu ein Jude und Pazifist, am Leben blieb."

"Er war ganz wach - und er hieß Felix Fechenbach" lautet es in einem Lied, das der Liedermacher Michael Motzek geschrieben hat. Maelzer: "Lassen Sie uns gemeinsam wach bleiben. Für Demokratie, Freiheit und Solidarität. Denn das ist es, was eine Gesellschaft zusammenhält."

Die Hauptrede hielt Ellen Stock. Sie ging in ihrer Rede auch auf die Mörder ein, die damals in einer Gesellschaft von Hass und Gewaltverbrechen lebten. In der Nazi-Zeit habe kein Rechtssystem existiert und die Unterdrückung von Juden, Sozialdemokraten, Gewerkschaften und anderen kritischen Menschen sei systematisch betrieben worden. Sie schloss ihre Rede mit einem Zitat von Max Mannheimer: "Ich seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht wieder geschieht."

Bevor die Anwesenden das Grab von Felix Fechenbach auf den jüdischen Friedhof in Rimbeck besuchten, bat Prof. Matitjahu Kellig darum, noch intensiver die Jugend über die Zeit des Faschismus aufzuklären und für Demokratie und Toleranz zu werben.

Bildunterschrift: Gedenken an Felix Fechenbach (von links): Patrick Engelbracht (SPD Warburg), Ellen Stock (Vorsitzende Felix-Fechenbach-Stiftung), Dennis Maelzer (Geschäftsführer Felix-Fechenbach-Stiftung), Andreas Niggemeyer (Stadt Warburg) und Prof. Matitjahu Kellig (Jüdische Gemeinde).

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Am 7. August 2022 gedachten die Felix-Fechenbach-Stiftung und die SPD Warburg - bei der Gedenkstätte im Kleinenberger Wald bei Scherfede - dem, von Nationalsozialisten 1933 ermordeten - Felix Fechenbach.

Am 7. August 1933 wurde der Journalist Felix Fechenbach - auf dem Transport, in das Konzentrationslager Dachau - im Kleinenberger Wald (bei Scherfede) "auf der Flucht erschossen", nur Stunden später starb er.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Fechenbach


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