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Westdeutscher Rundfunk Köln , 23.06.2020 :

Rechtsextreme Vereinigung Nordadler verboten

23.06.2020 - 13.29 Uhr

Rechtsextreme Gruppe "Nordadler" verboten

Razzien unter anderem in Wuppertal, Vlotho und Sprockhövel

Nordadler verbreitete online NS-Ideologie

Mit einem Vereinsverbot und Razzien in vier Bundesländern ist Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gegen die rechtsextremistische Vereinigung "Nordadler" vorgegangen. In den Morgenstunden liefen nach Angaben des Ministeriums Durchsuchungen bei hochrangigen Vereinsmitgliedern in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen an.

In Nordrhein Westfalen wurden insgesamt drei Objekte in Wuppertal, Sprockhövel und Vlotho durchsucht. Dabei handelte es sich um zwei Privatwohnungen und eine Arbeitsstelle. Zwei Personen wurde ein Verbotsbescheid ausgehändigt.

Bundesweit fanden an neun Orten Durchsuchungen statt

Die Hausdurchsuchungen in den Morgenstunden in vier Bundesländern hätten sich gegen sieben Führungsfiguren in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen gerichtet. Mehr als 130 Polizisten seien im Einsatz gewesen.

In Brandenburg wurden drei Stahlhelme, NS-Literatur, ein Laptop, Speichermedien und Mobiltelefone beschlagnahmt, teilte ein Sprecher des dortigen Polizeipräsidiums am Dienstag (23.06.2020) mit. Das Verbot von "Nordadler" ist das 20. Verbot einer rechtsextremistischen Vereinigung durch einen Bundesinnenminister und das dritte in diesem Jahr.

Gruppe plante nationalsozialistisches Siedlungsprojekt

Die Gruppierung "Nordadler" verfolgt nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums eine nationalsozialistische Ideologie und firmiert auch unter den Bezeichnungen "Völkische Revolution", "Völkische Jugend", "Völkische Gemeinschaft" und "Völkische Renaissance".

Die Rechtsextremisten bekennen sich demnach zu Adolf Hitler und anderen ranghohen Vertretern des Nazi-Regimes und nutzen Symbole und Sprache des Nazi-Regimes. Dazu plane "Nordadler" ein nationalsozialistisches Siedlungsprojekt mit Gleichgesinnten im ländlichen Raum.

"Nordadler" agiert laut Bundesinnenministerium vor allem online. Laut Ministerium nutzt die Gruppierung offene und geschlossene Chat-Gruppen und Kanäle auf verschiedenen Plattformen und in Sozialen Medien wie Telegram, Instagram und Discord. Sie betreibe auch eine eigene Website. Im Fokus stünden besonders junge Internetnutzer, um sie für die verfassungsfeindliche Ideologie zu gewinnen.

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