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Veranstaltung - Nachrichten: Horn-Bad Meinberg wirbt mit NSDAP-Mitglied August Weweler , 09.08.2018 :

Tages-Chronologie von Donnerstag, 9. August 2018

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Veranstaltungskalender:



- Donnerstag, 9. August 2018 um 19.30 Uhr -


WDR-Fernsehen, Lokalzeit OWL: Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten


Eine Broschüre der Stadt Horn-Bad Meinberg zum "Deutschen Wandertag" in einer Woche (15. bis 20.08.2018) wirbt mit dem Lied eines Nazi-Komponisten. Darauf hat das Internet-Portal "hiergeblieben.de" aufmerksam gemacht, das die rechte Szene in OWL beobachtet.

NSDAP-Mitglied August Weweler leitete die Detmolder Ortsgruppe des NS-"Kampfbundes für deutsche Kultur". In seiner Musik und in seinen veröffentlichten Gedichten verherrlichte er Adolf Hitler. Das in der Broschüre abgedruckte Lied über das "liebliche Bad im Teutoburger Wald" ist für sich genommen harmlos.

Jüdische Gemeinde fordert Einordnung

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Matitjahu Kellig, fordert jedoch eine Erläuterung in der Broschüre zur NS-Vergangenheit des Komponisten.

Stadt sieht keinen Anlass zu handeln

Horn-Bad Meinbergs Bürgermeister Stefan Rother hält die Diskussion über Wewelers NS-Vergangenheit für überzogen. Wewelers Lieder gehörten zum Standardrepertoire vieler Chöre. Die Bad Meinberger Marketinggesellschaft sieht nach eigenen Angaben ebenfalls keinen Anlass zu handeln.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Donnerstag, 9. August 2018


Am 24. Mai 2018 stellte der Bundesgerichtshof, in der Strafsache gegen Reinhold Hanning, fest, dass der "... Schuldspruch wegen Beihilfe zum Mord" ... "revisionsrechtlicher Überprüfung standgehalten ... " hätte.

Am 9. März 2018 ist der am 15. Juli 2015 - wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen - vom Landgericht Lüneburg verurteilte Auschwitz-"Buchhalter" Oskar Gröning, im Alter von 96 Jahren gestorben.

Am 17. Februar 2018 starb, im Alter von 87 Jahren, der Holocaust-Überlebende Bill Glied, Nebenkläger im Detmolder Auschwitz-Prozess gegen den ehemaligen "SS-Unterscharführer" Reinhold Hanning, in Toronto.

Am 30. Mai 2017 ist der einstige "SS-Unterscharführer" Reinhold Hanning (Lage) - am 17. Juni 2016 vom Landgericht Detmold wegen "Beihilfe zum Mord" in Auschwitz verurteilt, im Alter von 95 Jahren verstorben.

Am 26. April 2017, in der Zeit innerhalb 13.45 und 17.00 Uhr wurden - auf dem jüdischen Friedhof in Lage - zwei Gedenktafeln gestohlen, laut Polizei Lippe " ... spricht vieles für einen klassischen Metalldiebstahl".

Am 17. Juni 2016 wurde der ehemalige "SS-Unterscharführer" Reinhold Hanning vom Landgericht Detmold wegen Beihilfe zum Mord in Auschwitz in mindestens 170.000 Fällen, zu 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Der "118. Deutscher Wandertag in Lippe-Detmold", 15. bis 20. August 2018 - wird von der Stadt Horn-Bad Meinberg mit dem NSDAP-Mitglied August Weweler, Dichter des ersten westfälischen SA-Liedes, beworben.

Am 16. Mai 2017 wurden in Horn-Bad Meinberg wegen des Verdachts der Volksverhetzung Wohnhaus und Geschäftsräume des stellvertretenden Vorsitzenden des "Thule-Seminars", Burkhard Weecke, durchsucht.

Am 12. August 2018 gedenken die Felix-Fechenbach-Stiftung und die SPD Warburg, bei der Gedenkstätte im Kleinenberger Wald bei Scherfede, dem - von Nationalsozialisten 1933 ermordeten - Felix Fechenbach.

Am 7. August 1933 wurde der Journalist Felix Fechenbach - auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau - im Kleinenberger Wald (bei Scherfede) "auf der Flucht erschossen", nur Stunden später starb er.

Für den 11. August 2018, um 11.00 Uhr, "Alter Markt", ruft die "Seebrücke Herford", zu einer Kundgebung für das Asylrecht und die Menschenrechte, unter der Devise: "Stoppt das Sterben - nicht die Retter!" - auf.

Am 21. Juli 2018 demonstrierten in Bielefeld über 2.000 Menschen unter dem Motto: "Seebrücke - Schafft sichere Häfen! Seenotrettung ist kein Verbrechen!" der Gruppierung "Geflüchtete willkommen in Bielefeld".

Für den 13. August 2018, ab 20.00 Uhr, ist in der Versöhnungskirche der Kirchengemeinde Detmold-West die Mahnwache der Aktion "Wach bleiben! - Keine Abschiebungen aus Lippe nach Afghanistan!" beworben.


www.youtube.com/watch?v=cuaT1ZN8LxI

www.nebenklage-auschwitz.de

www.justiz.nrw.de/nrwe/lgs/detmold/lg_detmold/j2016/4_Ks_45_Js_3_13_9_15_Urteil_20160617.html

www.youtube.com/watch?v=vCdMJb3OzhM

www.arbeitskreis-gegen-nazis.de

www.felix-fechenbach-stiftung.de

www.facebook.com/events/560838757682880/

www.gefluechtetewillkommeninbielefeld.wordpress.com

www.facebook.com/events/271685333382835/

www.wachbleiben.info

www.fluechtlingshilfe-lippe.de

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Jüdische Allgemeine Online, 09.08.2018:
Meinung / Der Zweck war Mord

Westfalen-Blatt - Abendzeitung, 09.08.2018:
Ostwestfalen-Lippe / Streit um Musiker aus NS-Zeit

WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 09.08.2018:
Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten

Radio Lippe, 09.08.2018:
Wandertag-Flyer mit Liedtext von verstorbenem NSDAP-Anhänger

WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 09.08.2018:
Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten

Neue Westfälische - Kreiszeitung für Warburg, 09.08.2018:
Gedenken an aufrechten Journalisten

Westfalen-Blatt / Löhner Zeitung, 09.08.2018:
Kundgebung: Protest gegen Asyl-Politik

Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 09.08.2018:
Protest gegen Asyl-Politik

Hertz 87,9 - Campusradio für Bielefeld, 09.08.2018:
Seebrücke fordert: Bielefeld soll "sicherer Hafen" werden

Lippische Landeskirche, 09.08.2018:
Pressemitteilung / Gegen neue Afghanistan-Abschiebung

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Jüdische Allgemeine Online, 09.08.2018:

Meinung / Der Zweck war Mord

Es war überfällig, dass der Bundesgerichtshof den "Einzeltatnachweis" verabschiedete

Von Martin Krauss

Wer in einem Vernichtungslager Dienst geleistet hat, ist damit schuldig geworden, unabhängig davon, was er oder sie dort konkret getan hat. Diese einfache historische und moralische Erkenntnis ist nun auch eine juristische. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass der stets angeführte Einzeltatnachweis, wonach individuell eine Mittäterschaft an der Ermordung nachgewiesen werden muss, nicht Grundlage von Ermittlungen und Urteilen sein darf.

Es ging konkret um den Fall Oskar Gröning, der 2015 zu vier Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen verurteilt worden war. Grönings Beiname war "Buchhalter von Auschwitz", und dass er selbst Hand angelegt hatte, war nie behauptet worden.

Tötungsmaschine

Worauf Staatsanwaltschaft und Nebenkläger aber insistiert hatten, was das Gericht entschied und was der BGH nun bestätigte, ist dies: Auschwitz war eine Mordfabrik. Wer dort arbeitete, half, die Tötungsmaschinerie am Laufen zu halten. Jeder hatte dort eine Funktion, die dem Massenmord zuarbeitete.

Jahrzehntelang hatte sich die Justiz mit geheucheltem Bedauern ihrer Aufgabe entzogen, Morde zu verfolgen. Die konkrete Tat nachzuweisen, das sei ja sehr schwierig.

Das war die Legitimation der Straffreiheit für Massenmörder. Und neben der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu unterstellenden Kumpanei war es auch eine schlichte Lüge. In den ersten juristischen Aufarbeitungen der Schoa war die Erkenntnis verbreitet, dass SS-Leute Beteiligte waren. Doch je sicherer die Justizeliten wieder in ihren alten Gerichtssälen saßen, desto verbreiteter wurde der ihnen zupass kommende "Einzeltatnachweis".

Jetzt sind die noch lebenden Täter hochbetagt, aber immerhin hat sich endlich höchst­richterlich die Erkenntnis durchgesetzt, die die Moral schon längst kannte: Wer beim Mord hilft, ist am Mord mitschuldig. Das Personal von Auschwitz war keine zufällig zusammengewürfelte Totschlägertruppe: Sie waren die Mordfabrik.

Bildunterschrift: Martin Krauss.

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Westfalen-Blatt - Abendzeitung, 09.08.2018:

Ostwestfalen-Lippe / Streit um Musiker aus NS-Zeit

Horn-Bad Meinberg hat in einer Werbebroschüre ein Lied eines lippischen Komponisten veröffentlicht, der in der NSDAP war und ein Lobgedicht auf Adolf Hilter geschrieben hatte. Nun gibt es Kritik.

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WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 09.08.2018:

Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten

09.08.2018 - 14.03 Uhr

Eine Broschüre der Stadt Horn-Bad Meinberg zum "Deutschen Wandertag" in einer Woche (15. bis 20.08.2018) wirbt mit dem Lied eines Nazi-Komponisten. Darauf hat das Internet-Portal "hiergeblieben.de" aufmerksam gemacht, das die rechte Szene in OWL beobachtet.

NSDAP-Mitglied August Weweler leitete die Detmolder Ortsgruppe des NS-"Kampfbundes für deutsche Kultur". In seiner Musik und in seinen veröffentlichten Gedichten verherrlichte er Adolf Hitler. Das in der Broschüre abgedruckte Lied über das "liebliche Bad im Teutoburger Wald" ist für sich genommen harmlos.

Jüdische Gemeinde fordert Einordnung

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Matitjahu Kellig, fordert jedoch eine Erläuterung in der Broschüre zur NS-Vergangenheit des Komponisten.

Stadt sieht keinen Anlass zu handeln

Horn-Bad Meinbergs Bürgermeister Stefan Rother hält die Diskussion über Wewelers NS-Vergangenheit für überzogen. Wewelers Lieder gehörten zum Standardrepertoire vieler Chöre. Die Bad Meinberger Marketinggesellschaft sieht nach eigenen Angaben ebenfalls keinen Anlass zu handeln.

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Radio Lippe, 09.08.2018:

Wandertag-Flyer mit Liedtext von verstorbenem NSDAP-Anhänger

Die Stadt Horn-Bad Meinberg bewirbt den Deutschen Wandertag mit einem Lied des Komponisten August Weweler. Ein antifaschistisches Internet-Portal hat jetzt darauf hingewiesen, dass der 1952 gestorbene Weweler NSDAP-Mitglied war und unter anderem das erste westfälische SA-Lied gedichtet haben soll. Horn-Bad Meinbergs Bürgermeister Stefan Rother hält den Rummel um den Abdruck des Liedes mit der Überschrift "hoch Meinberg immerdar" auf der städtischen Internetseite für übertrieben. Das Lied habe Weweler lange vor der NS-Zeit gedichtet:

Außerdem soll das Lied im Rahmen des Deutschen Wandertages in der kommenden Woche in Detmold in Horn-Bad Meinberg gesungen werden. Rother sieht keinen Grund, das Lied aus dem Programm zu streichen.

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WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 09.08.2018:

Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten

09.08.2018 - 06.42 Uhr

Eine Broschüre der Stadt Horn-Bad Meinberg zum "Deutschen Wandertag" in einer Woche (15. bis 20.08.2018) wirbt mit dem Lied eines Nazi-Komponisten. Darauf hat das Internet-Portal "hiergeblieben.de" aufmerksam gemacht, das die rechte Szene in OWL beobachtet.

NSDAP-Mitglied August Weweler leitete die Detmolder Ortsgruppe des NS-"Kampfbundes für deutsche Kultur". In seiner Musik und in seinen veröffentlichten Gedichten verherrlichte er Adolf Hitler. Das in der Broschüre abgedruckte Lied über das "liebliche Bad im Teutoburger Wald" ist für sich genommen harmlos.

Stadt sieht keinen Anlass zu handeln

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Matitjahu Kellig, fordert jedoch eine Erläuterung in der Broschüre zur NS-Vergangenheit des Komponisten. Die Bad Meinberger Marketinggesellschaft sieht nach eigenen Angaben keinen Anlass zu handeln. Wewelers Lieder gehörten zum Standardrepertoire vieler Chöre.

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Neue Westfälische - Kreiszeitung für Warburg, 09.08.2018:

Gedenken an aufrechten Journalisten

85 Jahrestag: Stiftung und Sozialdemokraten erinnern an den Mord an Felix Fechenbach

Scherfede (nw). Die Felix-Fechenbach-Stiftung und der Warburger SPD-Ortsverein laden für Sonntag, 12. August, um 11 Uhr zum Gedenken an den früheren Journalisten, Pazifisten und Schriftsteller Felix Fechenbach ein.

Am Ort des Mordes im Kleinenberger Wald bei Scherfede wird an den Mann gedacht, der dort vor 85 Jahren am 7. August 1933 ermordet worden war. Die Täter waren SS-Angehörige, die den Auftrag hatten Fechenbach in das Konzentrationslager Dachau zu bringen.

Nach einer Eröffnung durch den SPD-Landtagsabgeordneten Dennis Maelzer wird zunächst der Detmolder Schüler Jean-Louis Pawellek sprechen. Dann wird das Gründungsmitglied der Fechenbach-Stiftung, Rainer Brinkmann, die Gedenkrede halten. Das Schlusswort wird Christoph Dolle von den Warburger Sozialdemokraten sprechen.

Felix Fechenbach war bis zu seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten Chefredakteur des sozialdemokratischen Volksblatts in Detmold. Als Journalist, Sozialdemokrat, Pazifist und Jude stemmte er sich gegen die aufkommende Nazi-Diktatur. "Menschlichkeit, Toleranz und Frieden sind gerade in dieser Zeit wieder weit davon entfernt, selbstverständlich zu sein", sagt Rainer Brinkmann. "Auch deshalb versammeln wir uns in diesem Jahr erneut an der Gedenkstätte an der B68 zwischen Scherfede und Kleinenberg."

Bildunterschrift: Gedenkstätte: Im Kleinenberger Wald an der B 68.

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Westfalen-Blatt / Löhner Zeitung, 09.08.2018:

Kundgebung: Protest gegen Asyl-Politik

Löhne / Herford (LZ). Zu einer Kundgebung im Rahmen der Bewegung "Seebrücke" laden die Friedens- und Flüchtlingsbegleitgruppe Herford und weitere Organisationen ein. Die Kundgebung beginnt am Samstag, 11. August, um 11 Uhr auf dem Alten Markt. Die Vereine und Gruppen wollen sich dafür einsetzen, dass sichere Fluchtwege für Flüchtlinge geschaffen werden, die sonst bei gefährlicher Meer-Überquerung verunglücken würden. Die "Seebrücke" sei eine Initiative, die von der deutschen und europäischen Politik die Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine "menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen" fordere, heißt es in der Einladung. Unter dem Motto "Stoppt das Sterben, nicht die Retter!" solle auch in Herford ein Zeichen gesetzt werden. "Wir brauchen wieder ein Klima der Offenheit und Menschlichkeit in unserem Land", sagt Berthold Keunecke, Pfarrer der Emmaus-Gemeinde und Mitglied der Flüchtlingsbegleitgruppe. Die Organisatoren laden ein, orangefarbene Kleidung wie Schutzwesten mitzubringen, um die Solidarität mit denen, die im Mittelmeer die Rettungswesten brauchen, auszudrücken.

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Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 09.08.2018:

Protest gegen Asyl-Politik

Herford (HK). Zu einer Kundgebung im Rahmen der Bewegung "Seebrücke" laden die Friedens- und Flüchtlingsbegleitgruppe Herford und weitere Organisationen ein. Sie beginnt am Samstag, 11. August, um 11 Uhr auf dem Alten Markt. Die Vereine und Gruppen wollen sich dafür einsetzen, dass sichere Fluchtwege für Flüchtlinge geschaffen werden, die sonst bei gefährliche Meer-Überquerung verunglücken würden.

Die "Seebrücke" sei eine Initiative, die von der deutschen und europäischen Politik die Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine "menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen" fordere, heißt es in der Einladung. Unter dem Motto "Stoppt das Sterben, nicht die Retter!" solle auch in Herford ein Zeichen gesetzt werden. "Wir brauchen wieder ein Klima der Offenheit und Menschlichkeit in unserem Land. Darum demonstrieren wir dagegen, dass Geflüchtete daran gehindert werden, das Menschenrecht auf Asyl in Deutschland wahrzunehmen", erklärt Berthold Keunecke, Pfarrer der Emmaus-Gemeinde und Mitglied der Flüchtlingsbegleitgruppe. Die Organisatoren laden ein, orangefarbene Kleidung wie Schutzwesten mitzubringen, um die Solidarität mit denen auszudrücken, die im Mittelmeer die Rettungswesten brauchen.

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Hertz 87,9 - Campusradio für Bielefeld, 09.08.2018:

Seebrücke fordert: Bielefeld soll "sicherer Hafen" werden

Bielefeld soll aus Seenot gerettete Geflüchtete aufnehmen - das fordert die Aktion Seebrücke Bielefeld in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Pit Clausen. "Seebrücke. Schafft sichere Häfen" ist ein dezentral organisiertes, internationales, zivilgesellschaftliches Bündnis, das sich gegen die europäische Abschottungspolitik sowie insbesondere gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung im Mittelmeer richtet.

Die Seebrücke fordert, Clausen solle Bielefeld als "sicheren Hafen" deklarieren und damit die Bereitschaft zeigen, aus Seenot gerettete Geflüchtete aufzunehmen. Die Aufnahme würde zwar vom Bund blockiert - Clausen könnte aber zumindest symbolisch ein Zeichen setzen gegen Rechtsruck, Rassismus und Entsolidarisierung, heißt es in dem offenen Brief. Wenn Bielefeld wirklich "bunt und weltoffen" sei, müsse Clausen handeln. Außerdem möchte das Bündnis sich auch an die Fraktionen im Stadtrat wenden und mit einem Bürgerinnenantrag die Aufnahme von Geflüchteten fordern.

Andere Oberbürgermeister hätten schon gehandelt - Köln, Bonn und Düsseldorf nennen sich bereits sichere Häfen. Angesichts der Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer und die Aufnahme von geretteten Flüchtlingen, wächst die Bereitschaft in deutschen Kommunen, Geflüchtete vorübergehend unterzubringen. In Bielefeld demonstrierten Ende Juli bereits über 2.000 Menschen für Seenotrettung im Mittelmeer.

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Lippische Landeskirche, 09.08.2018:

Pressemitteilung / Gegen neue Afghanistan-Abschiebung

Bündnis ruft zu Mahnwache am 13 .August auf

Kreis Lippe / Detmold. Nach der Abschiebung von 69 Menschen im vergangenen Juli nach Afghanistan steht bereits die nächste Sammelabschiebung an. Dem Vernehmen nach soll ein entsprechender Charterflug am 14. August von München aus starten. Wie schon zuvor findet darum in Lippe auch dieses Mal wieder am Vorabend, Montag, den 13. August, eine Mahnwache der Aktion "Wach bleiben!" statt. Sie beginnt um 20 Uhr in der Versöhnungskirche Detmold in der Martin-Luther-Straße, mit Andacht, Informationen und einem Imbiss.

"Wer sich interessiert, hört beinahe täglich von tödlichen Anschlägen in Afghanistan", so Dieter Bökemeier, Pfarrer für Flucht und Migration der Lippischen Landeskirche. "Wann verstehen die Verantwortlichen endlich, dass man aus humanitärer Sicht einfach nicht nach Afghanistan abschieben kann?"

Die meisten Abgeschobenen kamen zuletzt aus Bayern, viele davon gut integriert. Inwieweit sich auch Nordrhein-Westfalen diesmal beteiligen wird, ist der Aktion "Wach bleiben!" unbekannt. Eingeladen sind in jedem Fall alle, die ein Zeichen gegen diese Abschiebungen in ein Kriegsland setzen wollen.

Zu der Mahnwache laden die Lippische Landeskirche, die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-West, das Ökumenische Forum Flüchtlinge in Lippe, der Afghanische Kulturverein Lippe e.V., die Flüchtlingshilfe Lippe e.V. und die Initiative Fluchtpunkt ein.

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