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Nachrichten , 26.05.2023 :

Tages-Chronologie von Freitag, 26. Mai 2023

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Pressespiegel überregional


Norddeutscher Rundfunk, 26.05.2023:
Oljean Ingster - Häftling Nummer 106 955 - ist tot

Spiegel Online, 26.05.2023:
Prozess in Bayern / Versuchter Brandanschlag auf Synagoge - zweieinhalb Jahre Haft

Bild.de, 26.05.2023:
Prozess um Neonazi-Anschlag / Synagoge sollte brennen

Endstation Rechts, 26.05.2023:
Rostock / Rechtsextremist im öffentlichen Dienst: Klage abgewiesen

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Freitag, 26. Mai 2023


Am 24. April 2023 befasste sich der Rat der Gemeinde Stemwede, "Bürgerfragestunde", mit der Rolle des Unternehmers Jürgen Ulderup in der NS-Zeit (NSDAP, Reiter-SS, sowie Manager in der Rüstungsindustrie).

Am 5. August 2023 kündigt die "Reichsbürger"-Gruppierung "Königreich Deutschland" ("KRD"), in Bielefeld ("Radius max. 25 km") ein "KRD-Info-Seminar Basis und Aufbau" des "KRD"-Projektes "Leucht-Turm" an.

Mutmaßlich in der Nacht zum 23. Mai 2023 wurde in der Sudermannstraße in Lübbecke auf einer Baustelle ein Mini-Bagger schwer beschädigt und auf der Straße darüber hinaus mehrere Hakenkreuze aufgesprüht.

Am 26. Mai 2023 nahmen in Detmold-Heiligenkirchen 9 "Friedens-Aktivisten" um Gerd Ulrich sowie Jürgen Alhäuser an der "Schilder-Aktion", als " ... Widerstandswillen gegen den Wahnsinn dieser Regierung", teil.

Vom 25. bis 29. Mai 2023 sind die "57. Externstein-Vortragstage" des "Forschungskreis Externsteine" - im "Landhotel Haus Weber" in Horn-Bad Meinberg - Referate von Ralf Koneckis, Wolfgang Lippek, beworben.

Am 26. Mai 2023 kündigt der "Alternative Kulturkongress Deutschland" ein "Gespräch zur Lage der Nation" im "Paderborner Raum" (20.00 Uhr) mit Maximilian Krah, Armin-Paul Hampel, Peter Feist, Tim Krause an.


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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Neue Westfälische Online, 26.05.2023:
Reichsbürger-Gruppe "Königreich Deutschland" baut Strukturen in OWL auf

Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land, 26.05.2023:
Staatsschutz ermittelt wegen eines beschädigten Mini-Baggers

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Neue Westfälische Online, 26.05.2023:

Reichsbürger-Gruppe "Königreich Deutschland" baut Strukturen in OWL auf

26.05.2023 - 06.21 Uhr

Seminare, Anhänger, Betriebe

Kaum eine Reichsbürger-Organisation hat es zu solcher Bekanntheit gebracht. Mittlerweile gibt es Anhänger auch in OWL. In Bielefeld soll bald eine Veranstaltung des "Königreichs" stattfinden.

Lukas Brekenkamp

Bielefeld. Die Reichsbürger-Organisation "Königreich Deutschland" (KRD) um Peter Fitzek baut offenbar in Ostwestfalen-Lippe Strukturen auf. Einige Anhänger der sektenartigen Gruppe leben ohnehin in der Region, nun gibt es offenbar einen Zusammenschluss. Zudem führen Personen so genannte "Betriebe" des KRD in OWL. Und schon bald wollen die Reichsbürger weitere Anhänger im Raum Bielefeld gewinnen.

Sie würde gerne Mitte Juni in die Lutherstadt Wittenberg fahren, schreibt eine ältere Frau in einer der vielen KRD-Gruppen bei Telegram. Dann ist Tag der offenen Tür des "Königreichs" - in Sachsen-Anhalt verfügen Fitzek und seine Anhänger über eine von mehreren Immobilien, dort hat das KRD seinen Hauptsitz. Die Frau sucht in dem Sozialen Medium eine Mitfahrgelegenheit - aus dem Kreis Herford. Ob sie fündig geworden ist? Offen.

Das KRD "existiert" seit 2012. Gegründet hat den Fantasie-Staat der gelernte Koch und Esoteriker Peter Fitzek, selbsternannter "König", der immer wieder Antisemitismus verbreitet. Seitdem narrt er die Behörden. Mal durch eine eigene Krankenkasse des KRD, mal durch eine eigene Bank, in der man die Fantasie-Währung seines Königreichs erhält. Über die Jahre ist das KRD gewachsen, verfügt über mehrere Immobilien. Und über immer mehr Anhänger. Wie viele, lässt sich kaum beziffern. Laut eigenen Angaben sind es 5.000, davon zählen mehr als 700 zum "Staatsvolk".

KRD-Gruppe in OWL?

In den vielen Telegram-Gruppen der Organisation sammeln sich Tausende Nutzer. Eine von ihnen nennt sich Elvira und kommt aus dem Raum Paderborn. Glaubt man ihr, dann gibt es in Ostwestfalen-Lippe mittlerweile sogar eine eigene Regionalgruppe, Treffen hat sie in der Vergangenheit bereits beworben. Erst vor wenigen Monaten war Elvira in der Lutherstadt beim KRD, mit Hauptsitz am "Petersplatz". Die Adresse gibt es in Wittenberg offiziell nicht. Auch sie ist pure Fantasie.

Elvira will damals eines der vielen Seminare des KRD besucht haben. Das Thema: Systemausstieg. Seminare wie diese kosten teils Hunderte Euro, dauern manchmal mehrere Tage. Doch das Modell hat offenbar Erfolg, Fitzek und seine Anhänger finden immer wieder neue Interessierte. Sie alle scheint ein gewisser Hang zur Esoterik zu einen, sowie eine Unzufriedenheit oder gar Ablehnung gegen die Bundesrepublik Deutschland.

"Königreich" hat herausragende Rolle unter Reichsbürgern

Deswegen sind längst die Sicherheitsbehörden alarmiert. Das KRD wird durch den Verfassungsschutz beobachtet und als extremistisch gewertet. Es ist Teil der so genannten Reichsbürger- und Selbstverwalter-Szene, deren Anhänger die Existenz der BRD leugnen oder ihre eigenen Fantasie-Staaten gründen. Das KRD hat hier eine herausragende Stellung, unter anderem durch die hohe Mitgliederzahl, aber auch durch die Professionalität, mit der sich das KRD etwa im Internet präsentiert.

Das KRD strebt eine Parallelwelt an. Dabei scheinen die Kurse und Seminare eine große Rolle zu spielen, in denen die Teilnehmer zentrale Inhalte des "Königreichs" vermittelt bekommen. Ein Kurs dreht sich beispielsweise um das Gründen von Betrieben und Unternehmen. Verlockend: Laut KRD würden diese keine Steuern an die BRD zahlen müssen.

Mehrere KRD-Betriebe in NRW - und der Region

"Betriebe im KRD" nennen sich solche Unternehmen. Davon gibt es in NRW mehrere, zum Beispiel in Merzenich im Kreis Düren, in Ratingen, Mülheim an der Ruhr, Bonn oder auch im lippischen Blomberg. Hier hat ein kleiner Shop seinen Sitz, der esoterische Präparate verkauft.

Ortsbesuch. Ein junger Mann, Mitte 20, öffnet die Tür. Vor gut eineinhalb Jahren habe er angefangen, sich mit dem KRD auseinanderzusetzen - vor einem Jahr folgten das passende Seminar in Wittenberg und die KRD-Unternehmensgründung. Ein Schritt, den er wegen seiner Zielgruppe gemacht habe, sagt der junge Mann. Wirkliches Mitglied im KRD - also ein "Staatsbürger" - sei er nicht, betont er. Er habe auch nicht viel damit zu tun.

Eigenes Branchenbuch

Dennoch nutzt er KRD-Strukturen - wie "Kadari". Das ist ein Online-Marktplatz, auf dem Mitglieder und Sympathisanten des "Königreichs" ihre - oft esoterischen - Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Ein paar seiner Produkte bietet er auch hier an. In dem "Branchenbuch" hat zudem nach Recherchen dieser Redaktion eine Frau aus Paderborn inseriert, die vegane Ernährungsberatung anbietet.

Der junge Mann aus Blomberg zeigt sich im Gespräch kritisch gegenüber der BRD. Das "Königreich Deutschland" mache es besser, sagt er. Dass es von einem Alleinherrscher "regiert" wird, könne man kritisieren. Dass der Verfassungsschutz das KRD beobachtet und vor Gefahren warnt? Das müsse die Behörde ja tun - das "Königreich" sei ja schließlich Konkurrenz der BRD. Und die Mitglieder sowieso harmlos.

KRD-Seminar im August in Bielefeld

Eindrücke aus dem öffentlichen Auftreten des KRD oder in den Telegram-Gruppen zeigen, dass die Anhänger und Fans schwer gleichzusetzen sind mit waffenverliebten Reichsbürgern. Dennoch sieht der Verfassungsschutz Gefahren. Denn Aktivitäten des KRD zielen darauf ab, die gültige Rechtsordnung der BRD außer Kraft zu setzen. Gewalt propagiere das KRD nicht, allerdings sieht die eigene Verfassung vor, jedem Deutschen Kenntnis über Selbstverteidigung mit und ohne Waffe zu vermitteln. Generell sehen sich viele Szene-Angehörige dazu befugt, sich gegen staatliche Maßnahmen zu verteidigen. Zudem gebe es die Gefahr der Radikalisierung.

In NRW ist das KRD schon länger aktiv, vor allem in den Regionen Düsseldorf und Münster / Osnabrück. Ein Projekt des KRD namens "Leucht-Turm" spricht bereits davon, dass so genannte Gemeinwohldörfer im Westen entstehen sollen. Zudem organisiert das Team Info-Seminare in NRW. Mal mit dem Titel "Systemausstieg", mal "Basis und Aufbau". Ein solches Seminar soll Mitte August im Raum Bielefeld stattfinden. Irgendwo, in einem Radius von 25 Kilometern um die Stadt. Der genaue Ort ist noch offen. Es zeigt sich aber: Die Nachfrage nach Infos zum KRD scheint in OWL durchaus vorhanden.

Bildunterschrift: Das "Königreich Deutschland" will im Raum Bielefeld ein Seminar anbieten. In Ostwestfalen-Lippe gibt es mehrere Anhänger des Fantasie-Staates.

Bildunterschrift: Peter Fitzek gründete das "Königreich Deutschland", auf seiner Brust prangt das Logo des Fantasie-Staates. Immer wieder beschäftigt Fitzek die Justiz.

Bildunterschrift: Im Internet gibt es Dutzende Unternehmen, die sich zum "Königreich Deutschland" zählen und das im Impressum angeben. Hier ein Beispiel aus Ratingen bei Düsseldorf.

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Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land, 26.05.2023:

Staatsschutz ermittelt wegen eines beschädigten Mini-Baggers

Lübbecke (was). In der Nacht von Montag, 17 Uhr, auf Dienstag, 7.30 Uhr, wurde in der Sudermannstraße - Sackgasse und Durchgang zur Jet-Tankstelle an der Berliner Straße - ein Mini-Bagger des Espelkamper Bauunternehmens Nagel Tiefbau auf einer Baustelle von Unbekannten stark beschädigt. Scheiben seien eingeschlagen sowie Schalthebel abgebrochen worden, berichtet Geschäftsführerin Katharina Nagel.

Zudem seien das Fahrzeug des Bauunternehmens und auch die Straße mit gelber Farbe besprüht worden. Darunter seien auch Zeichen, die wie ein Hakenkreuz aussehen.

Die Lübbecker Polizei hat den Fall aufgenommen und die Schadenshöhe auf rund 8.000 Euro geschätzt. Auf Grund der Graffiti hat der Staatsschutz Bielefeld die Ermittlungen übernommen.

Die Polizei bittet Zeugen, die etwas Verdächtiges oder sogar den Vorfall beobachtet haben, um Hinweise an die Polizei Bielefeld, Tel. 0521 5450.

Bildunterschrift: Scheiben des Mini-Baggers wurden eingeschlagen und Schalthebel herausgerissen.

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