1 Veranstaltung - Nachrichten ,
10.09.2020 :
Tages-Chronologie von Donnerstag, 10. September 2020
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Veranstaltungskalender:
- Donnerstag, 10. September 2020 um 17.30 Uhr -
Kundgebung: Evakuiert Moria! - Evakuiert die Lager - Wir haben Platz!
Veranstaltungsort:
Marktplatz 5
32756 Detmold
Das Geflüchteten-Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist heute Nacht abgebrannt. Wir sind wütend und fordern die sofortige Evakuierung aller Lager!
Die katastrophale Situation in Moria ist seit langem bekannt: In dem Lager, das ursprünglich für 3.000 Personen ausgelegt ist, lebten bis gestern Abend mehr als 13.000 Menschen. In Zeiten der Corona-Pandemie mussten Tausende in Zelten oder im Freien schlafen, es gab nicht genügend sanitäre Anlagen, für Nahrung mussten die Menschen oft stundenlang anstehen. Abstand halten, sich vor dem Virus schützen, war in dieser Situation nicht möglich.
Gleichzeitig haben sich in den vergangenen Jahren über 170 Städte und Kommunen allein in Deutschland zum sicheren Hafen erklärt. Sie sind bereit, jetzt sofort Menschen aufzunehmen. Vor wenigen Wochen starteten Berlin und Thüringen eigene Landesaufnahmeprogramme. All diese Initiativen werden vom Innenminister Horst Seehofer blockiert. Das ist eine Schande!
Darum lasst uns gemeinsam unsere Wut auf die Straße tragen!
Wir fordern: Sofortige Aufnahme! Evakuiert die Lager – Wir haben Platz!
Bitte achtet auf Abstand, tragt Masken und nehmt Rücksicht!
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Lippische Landes-Kirche, 10.09.2020:
Pressemitteilung / Toleranz-Tunnel
Lippische Landeskirche unterstützt Wanderausstellung gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus
Kreis Lippe. Die Lippische Landeskirche unterstützt das Bildungs- und Präventionsprojekt "Toleranz-Tunnel" sowohl ideell als auch mit einer Starthilfe von 2.500 Euro. Dabei geht es um die Gestaltung und den Bau von mobilen Ausstellungen, die in Ostwestfalen-Lippe und auch bundesweit Intoleranz, Hass, Rassismus, Antisemitismus in unserer Gesellschaft thematisieren sollen. Ausgehend vom Holocaust und anderen Völkermorden soll an öffentlichen Plätzen mit Wanderausstellungen in Form von begehbaren Tunneln verdeutlicht werden, wie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und hasserfüllte Sprache zu Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten führen. Zehn Toleranz-Tunnel mit Bildern, Texten und interaktiven Elementen auch zu aktuellen Fragen sollen gestaltet und gebaut werden.
Die Initiatoren dieses Projektes sind Prof. em. Matitjahu Kellig, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Dr. Martin Anduschus und Dr. Jarek Nikolaus Korczynski. Auf einer Konzert-Reise in Mexiko sah Kellig das Projekt eines mobilen "Tunnels der Erinnerung und der Toleranz". Angesichts der hiesigen Zunahme von Intoleranz und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entstand die Idee, das mexikanische Konzept für Deutschland zu übernehmen.
Landessuperintendent Dietmar Arends begrüßt das Vorhaben: "Als Lippische Landeskirche sind wir sehr dankbar für den Anstoß zu diesem Projekt. Es passt angesichts sich verstärkender rassistischer, fremdenfeindlicher und antisemitischer Tendenzen in unserer Gesellschaft, leider muss man sagen, in diese Zeit."
Der kürzlich gegründete Trägerverein "Toleranz-Tunnel e.V." treibt die Planungen voran und wird später zusammen mit lokalen Akteuren an den Ausstellungsorten Begleitprogramme anregen. Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen. Andere bekannte Persönlichkeiten haben ihre Unterstützung erklärt. Dem schließt sich die Lippische Landeskirche an. Nähere Informationen auf:
www.toleranz-tunnel.de
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Lippische Landes-Zeitung Online, 10.09.2020:
"Seebrücke" will Menschen aus Moria aufnehmen
10.09.2020 - 21.00 Uhr
Raphael Bartling
Detmold. Das Geflüchteten-Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist abgebrannt. "Wir sind wütend und fordern die sofortige Evakuierung aller Lager", erklärt die Initiative "Seebrücke Detmold", die am Donnerstagabend auf dem Marktplatz in der Residenzstadt eine Kundgebung veranstaltet hat. In dem Lager, das ursprünglich für 3.000 Personen ausgelegt gewesen sei, hätten rund 13.000 Menschen gelebt.
Abstand zu halten, um sich vor dem Corona-Virus zu schützen, sei unter solchen Umständen nicht möglich. Die Situation sei katastrophal gewesen - und das, obwohl sich bereits vor einiger Zeit mehr als 170 Kommunen allein in Deutschland bereit erklärt hätten, sofort Menschen aufzunehmen. Nun fordert die "Seebrücke": "Sofortige Aufnahme! Evakuiert die Lager - Wir haben Platz!"
Bildunterschrift: "Wir sind wütend und fordern die sofortige Evakuierung aller Lager", erklärt die Initiative "Seebrücke Detmold".
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