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1 Veranstaltung - Nachrichten , 20.05.2019 :

Tages-Chronologie von Montag, 20. Mai 2019

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Veranstaltungskalender:



- Montag, 20. Mai 2019 ab 20.00 Uhr -


Wach bleiben! - Keine Abschiebungen aus Lippe nach Afghanistan!


- Informationen unter: www.wachbleiben.info


Veranstaltungsort:

Versöhnungskirche
Martin-Luther-Straße 39
32756 Detmold


Die Informationen haben sich verdichtet, dass die nächste Sammelabschiebung aus Deutschland nach Afghanistan am 21. Mai 2019 stattfinden soll.

Wir wollen mit der Aktion "Wach bleiben!" eine Mahnwache gegen diese unverantwortlichen Abschiebungen veranstalten.

Friedensgebet, Wachen, Informationen, Musik, auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Wer will, kann natürlich auch nur einen Teil der Zeit dabei sein.


Zu der Mahnwache laden neben der der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Detmold-West, das Ökumenische Forum Flüchtlinge in Lippe, die Lippische Landeskirche, der Afghanische Kulturverein Lippe e.V., die Flüchtlingshilfe Lippe e.V. und die Initiative Fluchtpunkt ein.

Aktuelle Informationen werden unter www.wachbleiben.info zur Verfügung gestellt. Hier kann sich auch in eine Mailingliste für weitere Termine eintragen werden.

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Pressespiegel überregional:


Spiegel Online, 20.05.2019:
Nach Rauswurf von Innenminister Kickl / Alle FPÖ-Minister verlassen Österreichs Regierung

Blick nach Rechts, 20.05.2019:
FPÖ-Personalrochade

Süddeutsche Zeitung Online, 20.05.2019:
FPÖ droht mit Rücktritt aller Minister

Jüdische Allgemeine Online, 20.05.2019:
Niedersachsen / Brandanschlag auf jüdisches Ehepaar

Hannoversche Allgemeine Zeitung Online, 20.05.2019:
Hemmingen / Anschlag auf Haus eines jüdischen Ehepaares: Staatsschutz ermittelt

Norddeutscher Rundfunk, 20.05.2019:
Angriff auf Haus eines jüdischen Ehepaares

Hamburger Abendblatt Online, 20.05.2019:
Hemmingen / Antisemitismus? Haus von jüdischem Ehepaar angegriffen

n-tv.de, 20.05.2019:
Viel Protest gegen Rechten-Demo in Dortmund erwartet

Blick nach Rechts, 20.05.2019:
Ex-NPD-Chef will in Kommunalparlamente

Störungsmelder, 20.05.2019:
NPD verliert Rückhalt in der Szene

Blick nach Rechts, 20.05.2019:
Braunes Event verliert Teilnehmer

Ostthüringer Zeitung Online, 20.05.2019:
NPD erlebt im Eichsfeld ein Fiasko - 150 Demonstranten setzen Zeichen gegen Rechts

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Montag, 20. Mai 2019


Am 18. Mai 2019 bot die "Mendel-Grundmann-Gesellschaft Vlotho e.V." - eine Führung über den einstigen jüdischen Friedhof am Vlothoer Amtshausberg - mit 185 Grabstätten sowie 163 erhaltene Grabsteinen an.

Für den 21. Mai 2019 hat die Neonazi-Kleinstpartei "Die Rechte", in der Zeit von 13.00 bis 14.00 Uhr, eine Wahlkampfveranstaltung in Vlotho ("Sommerfelder Platz") - mit 15 bis 20 Teilnehmenden - angekündigt.

Am 9. Mai 2019 berichtete die Neonazi-Kleinstpartei "Die Rechte", dass sie vor der Synagoge Beit Tikwa in Bielefeld, Plakate "Israel ist unser Unglück!" und "Spitzenkandidatin Ursula Haverbeck" aufgehangen hat.

Am 7. Mai 2019 hielten Neonazis eine Kundgebung (vor der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede) für die Freilassung der inhaftierten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel, nur 35 Teilnehmende, ab.

Am 7. Mai 2019 ab 19.30 Uhr hatte "Die Rechte" eine Kundgebung vor der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede für die Freilassung der inhaftierten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel angemeldet.

Am 29. April 2019 sammelten sich vor der Synagoge Beit Tikwa (der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld) etwa zehn junge Männer, einer versuchte in die Synagoge zu gelangen - und bespuckte das Klingelschild.

Am 10. November 2018 fand in Bielefeld eine Neonazi-Demonstration - mit dem Motto "Freiheit für Ursula Haverbeck" - zum 90. Geburtstag der inhaftierten Shoa-Leugnerin mit nur etwa 301 Teilnehmenden statt.

Am 22. Juni 2018 beschloss das Bundesverfassungsgericht - die Leugnung des NS-Völkermordes sei nicht durch Meinungsfreiheit geschützt - nahm eine Verfassungsbeschwerde Ursula Haverbeck-Wetzels nicht an.

Am 30. Mai 2018 verwarf das OLG Hamm die Revision der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel, gegen ein Berufungsurteil (Landgericht Detmold, 28. November 2017) als: "unbegründet" (4 RVs 37/18).

Am 10. Mai 2018 demonstrierten, im Bielefelder Ortsteil Quelle, 450 Neonazis gegen die Inhaftierung der rechtskräftig verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel ("Freiheit für Ursula Haverbeck!").

Am 7. Mai 2018 wurde die rechtskräftig verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel in Vlotho verhaftet und in die JVA Bielefeld-Brackwede gebracht, da sie die Haftstrafe zum 2. Mai 2018 nicht antrat.

Am 6. Mai 2018 erwirkte die Staatsanwaltschaft Verden einen Haftbefehl, gegen Ursula Haverbeck-Wetzel, da sie, nach Rechtskraft eines Urteils - der Aufforderung zum Haftantritt am 2. Mai 2018 nicht gefolgt war.

Am 1. April 2018 wurde die notorische Antisemitin Ursula Haverbeck-Wetzel - beim 9. Bundesparteitag der Neonazi-Partei "Die Rechte" - auf den Listenplatz 1 zur Wahl des Europaparlaments im Mai 2019 gewählt.

Am 30. Januar 2018 verwarf das OLG in Celle die Revision der notorischen Antisemitin: Ursula Haverbeck-Wetzel, Vlotho, gegen ein Urteil des Landgerichts Verden (28. August 2017) - Aktenzeichen: 3 Ss 50 / 17.

Am 28. November 2017 verurteilte das Landgericht Detmold die (vorbestrafte) Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel (aus Vlotho) wegen - zweifacher - Volksverhetzung zu einer Haftstrafe von 14 Monaten.

Am 18. Mai 2019 veranstaltete die "AfD" in Gütersloh (Theodor-Heuss-Platz) ein "Wahlkampffinale OWL": Johannes Brinkrolf, Gottfried Curio, Verena Wester, Uta Opelt, Thomas Röckemann; 184 Teilnehmenden.

Am 18. Mai 2019 führte das "Paderborner Bündnis gegen Rechts" unter dem Motto "No Love for Haters" in der Paderborner Innenstadt eine antifaschistische Demonstration mit ungefähr 100 Teilnehmenden durch.

Für den 20. Mai 2019 rief das lippische Aktionsbündnis - "Wach bleiben! - Keine Abschiebungen aus Lippe nach Afghanistan!" ab 20.00 Uhr wiederholt zu einer Mahnwache in der Versöhnungskirche in Detmold auf.

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www.mendel-grundmann-gesellschaft.de

www.juedische-gemeinde-bielefeld.de

www.mobile-beratung-nrw.de

www.mobile-beratung-owl.de

www.bielefeldstelltsichquer.wordpress.com

www.antifabuendnisbielefeld.noblogs.org

www.gegenrechts.info

www.facebook.com/B%C3%BCndnis-gegen-Rechts-im-Kreis-G%C3%BCtersloh-424624995037921/

www.facebook.com/events/415455565974334/

www.bgr-paderborn.de

www.facebook.com/paderbornerbuendnisgegenrechts/

www.wachbleiben.info

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Westfalen-Blatt / Vlothoer Zeitung, 20.05.2019:
EINER geht durch die Stadt

Westfalen-Blatt Online, 20.05.2019:
Haverbeck: Mahnwache und Gegendemo

Westfalen-Blatt, 20.05.2019:
Anzeige gegen rechte Partei

Radio Gütersloh, 20.05.2019:
800 protestieren gegen AfD-Veranstaltung

Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung, 20.05.2019:
Demonstranten stören AfD-Auftritt

Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung, 20.05.2019:
Gütersloh: Viel Protest und Polizei beim AfD-Wahlkampf

Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 20.05.2019:
800 Gütersloher gegen die AfD

Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 20.05.2019:
Heute im Lokalteil / Protest gegen die AfD

Westfalen-Blatt, 20.05.2019:
AfD-Wahlkampf ohne Weidel

Neue Westfälische - Paderborn Kreiszeitung, 20.05.2019:
Gegen nationalistisches Gedankengut

Lippische Landes-Zeitung, 20.05.2019:
Termine / Mahnwache in Detmold

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Westfalen-Blatt / Vlothoer Zeitung, 20.05.2019:

EINER geht durch die Stadt

... und kommt zum jüdischen Friedhof. Vor dem Rüdenberg-Gedenkstein steht neuerdings ein gerahmtes Blumenbild. Wer hat es dort hingestellt? Waren es unbekannte Angehörige oder Freunde der Familie? Die Mendel-Grundmann-Gesellschaft, die die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger Vlotho aufrecht hält, möchte es gerne wissen. Wer einen Hinweis geben kann, sollte sich melden, bittet EINER.

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Westfalen-Blatt Online, 20.05.2019:

Haverbeck: Mahnwache und Gegendemo

Rechtsextreme machen Wahlkampf in Vlotho

Vlotho (WB/jg). Die Partei Die Rechte hat für Dienstag, 21. Mai, eine Wahlkampfveranstaltung auf dem Sommerfelder Platz angemeldet. Das Bündnis gegen das Collegium Humanum ruft zeitgleich zu einer Gegendemonstration auf. Beide Veranstaltungen sollen in der Zeit von 13 bis 14 Uhr stattfinden.

Nach Polizeiangaben hat Die Rechte diese Wahlkampfveranstaltung am Wochenende als Mahnwache angemeldet. Die Polizei rechnet mit 15 bis 20 Teilnehmern. Zu der Montag angemeldeten Gegendemonstration werden 20 bis 50 Teilnehmer erwartet. Um 15 Uhr wolle die Partei eine weitere Wahlkampfveranstaltung in einem anderen Ort durchführen.

Als Spitzenkandidatin für die Europawahl hat Die Rechte die Vlothoerin Ursula Haverbeck (90) aufgestellt. Die ehemalige Leiterin rechtsextremen Collegium Humanum verbüßt als verurteilte Holocaust-Leugnerin eine Haftstrafe. Die Partei wirbt mit dem Slogan: "Wir holen Ursula Haverbeck aus dem Knast". Vor zwei Wochen hatte "Die Rechte" vor der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede für die Freilassung ihrer Gesinnungsgenossin demonstriert. 35 Rechtsextremen standen 300 Gegendemonstranten gegenüber.

Bürgermeister will Haltung zeigen

Im Bündnis gegen das Collegium Humanum hatten sich vor mehr als 15 Jahren unter anderem alle Ratsfraktionen, die Stadtverwaltung, Schulen, Kirchengemeinden, Bildungseinrichtungen, Vereine wie zum Beispiel die Mendel-Grundmann-Gesellschaft, Firmen und Einzelpersonen zusammengeschlossen. Nach dem Verbot des "Collegium Humanum" im Jahr 2008 besteht das Bündnis weiterhin. Es bezeichnet sich als "Standby-Bündnis", das wie jetzt bei Bedarf aktiv wird.

Auch Bürgermeister Rocco Wilken wird an der Gegendemonstration teilnehmen: "Als Bürger dieser Stadt werde ich Haltung gegen Rechts zeigen und anwesend sein. Denn in Vlotho ist kein Platz für rechtes Gedankengut. Vlotho ist eine Stadt, in der sich die Bürger und Bürgerinnen für Toleranz, Vielfalt und Solidarität einsetzen."

Bildunterschrift: Auf dem Sommerfelder Platz soll eine Mahnwache der Partei Die Rechte stattfinden.

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Westfalen-Blatt, 20.05.2019:

Anzeige gegen rechte Partei

Hannover / Bielefeld (dpa/WB). Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hannover hat Strafanzeige wegen Wahlplakaten der rechtsextremen Partei "Die Rechte" gestellt. Die Organisation sieht die Plakate als volksverhetzend an, wie sie am Samstag mitteilte. Unter anderem geht es um die Parole: "Israel ist unser Unglück! Schluss damit!" Der OWL-Ableger der Partei hatte mit diesen Plakaten auch schon vor der Bielefelder Synagoge provoziert. Außerdem, so teilt die Organisation mit, werde die mehrfach wegen Leugnung des Holocausts verurteilte Ursula Haverbeck - zur Zeit in Bielefeld-Brackwede im Gefängnis - als Justizopfer dargestellt. Auch die Staatsanwaltschaft Dortmund prüft nach einer ähnlichen Strafanzeige, ob sie Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufnimmt.

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Radio Gütersloh, 20.05.2019:

800 protestieren gegen AfD-Veranstaltung

Am Samstag hat der Europa-Wahlkampf in Gütersloh seinen Höhepunkt gehabt. Lautstark haben Gütersloher gegen eine AfD-Veranstaltung protestiert. Gut 800 Menschen versammelten sich auf dem Dreiecksplatz um hinter Absperrgittern gegen die AfD zu demonstrieren. Mit Trillerpfeifen, Tröten und Sprechchören machten die Demonstranten Lärm und bekamen kaum mit, dass sich die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel kurzfristig krank von der Veranstaltung abgemeldet hatte. Der Protest verlief weitestgehend friedlich. Wenige Stunden später unterstützte Ex-Kanzlerkandidat Martin Schulz die SPD im Europa-Wahlkampf in der Gütersloher Innenstadt.

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Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung, 20.05.2019:

Demonstranten stören AfD-Auftritt

Polizeieinsatz: Es ging hoch her im Herzen von Gütersloh / Auf dem Dreiecksplatz versammelten sich die Menschenmassen, um gegen Alice Weidel und ihre Politik zu protestieren / Aber sie kam gar nicht erst

Von Jeanette Salzmann

Gütersloh. Die Absage kam angeblich in der Nacht zu Samstag um 0 Uhr. Alice Weidel (AfD) meldete sich krank, liege mit Fieber im Bett. Ihr angekündigter Auftritt im sechs Quadratmeter großen Wahlkampfanhänger auf dem Theodor-Heuss-Platz vor der Gütersloher Stadthalle musste somit ausfallen. Bundestagsmitglied Gottfried Curio (AfD) bestritt die Versammlung ohne seine Fraktionsführerin vor den rund 200 Zuhörern. Ebenfalls mit dabei war Ute Oppelt aus dem Düsseldorfer Stadtrat sowie AfD-Landessprecher Thomas Röckemann, der kurzfristig einsprang.

Deutlich in der Überzahl waren die Gegendemonstranten auf dem angrenzenden Dreiecksplatz. 600 waren es nach polizeilichen Angaben. Mehrere Gütersloher Organisationen hatten dazu aufgerufen. Der Protest verlief friedlich - vier Platzverweise sprach die Polizei insgesamt aus, eine davon mit Strafanzeige wegen Heben des rechten Arms.

Aus Sicht der Polizei ging ihr Sicherheitskonzept voll auf. Aus Sicht der AfD-Vertreter war es das vorherrschende Thema, weil man mit der Absperrung zum Dreiecksplatz nicht einverstanden war. "Also das geht gar nicht", wetterte Christian Blex (AfD), Oberstudienrat aus Warendorf und Mitglied des Landtags. Die Stimmung auf Seiten der AfD war sichtbar nervös. "Die Gegendemonstration ufert ja aus", stellte Blex fest und zog Einsatzleiter Uwe Ahlemeyer mehrfach vor seine Handy-Kamera, klagte als Landtagsmitglied seinen rechtsstaatlichen Beistand von ihm ein und forderte ihn ein ums andere mal auf, die Demonstranten auf den Dreiecksplatz zurückzudrängen. Die Absprachen im Vorfeld hätten keinesfalls vorgesehen, dass die Demonstranten auch die Feldstraße für sich vereinnahmen dürften. Außerdem würden die Absperrgitter dafür sorgen, dass der freie Zugang zur AfD-Kundgebung verhindert würde. Ahlemeyer nahm’s gelassen und ertrug hitzige Debatten und Videoaufzeichnungen, ohne sich provozieren zu lassen.

Die Polizei war nach eigenen Angaben "in ausreichender Zahl" vor Ort. Zwei Hundertschaften dürften es gewesen sein, die bereits morgens ab 8 Uhr das Areal rund um die Stadthalle absuchten und sicherten. Die AfD selbst brachte eine Anzahl eigener Ordnungshelfer mit, die ihrerseits ebenfalls alles und jeden per Handy-Kamera aufzeichneten. 15 seien es, erklärte Udo Hemmelgarn. Der AfD-Politiker aus Harsewinkel bedauerte die Absage von Alice Weidel. Erst in der vergangenen Woche habe er mit ihrer Mutter gesprochen. "Ich kenne Alice noch, als sie ganz klein war", sie sei nur 100 Meter entfernt von seinem Haus aufgewachsen. Die zahlreichen Demonstranten auf dem Dreiecksplatz bereiteten ihm keine Sorgen, auch wenn die Zahl durchaus größer sei als bei anderen Wahlkampf-Kundgebungen der AfD. "Diese so genannten Bunten geben in vielen Städten auf. Sie merken, wir machen sowieso weiter", kommentierte Hemmelgarn, "Die Zeit spricht für uns."

Curio stellte derweil in schwarzem Anzug und Pullover im eher klerikalen Duktus seine Sicht auf Europa am Mikrophon dar. Nein, die EU habe mit dem deutschen Frieden rein gar nichts zu tun und der französische Staatspräsident möge bitte Erholungsurlaub auf St. Helena machen. Ute Oppelt erklärte, sie sei in der DDR aufgewachsen, wisse deshalb, was Einschränkung der Meinungsfreiheit sei und die EU entwickele sich genau dorthin. "Dieses hirnlose Gebrüll dort hinten müssen wir jetzt ertragen", sagte sie mit Blick auf den Dreiecksplatz. "Die machen Politik mit dem Kehlkopf und nicht mit dem Kopf." Die AfD-Musikanlage wurde in ihrer Leistung indes ausgereizt, um in den Pausensituationen die Protestler in Sichtweite zu überbieten.

"Hier wohnen Menschen im Haus, die sich noch an die Ereignisse der Reichspogromnacht unmittelbar hier vor unseren Füßen erinnern können", erklärte eine Anwohnerin der Feldstraße. "Man muss was tun gegen diese rechten Tendenzen!" Viele junge Menschen hatten sich auf dem Dreiecksplatz versammelt. Eine davon war Sarah (16). Mit deutschen Pass, akzentfreier Aussprache und dunkler Hautfarbe ging sie zur AfD-Bühne, um mit den Anwesenden zu diskutieren. Übelsten Beschimpfungen zum Trotz versuchte sie es weiter. Aussichtslos.

Der Auftritt von Alice Weidel soll nachgeholt werden. Termin unbekannt.

Bildunterschrift: "Hass ist keine Meinung": 600 Menschen demonstrierten am Samstag lautstark gegen die Wahlkampf-Veranstaltung der AfD auf dem Dreiecksplatz in Gütersloh. Verschiedene Organisationen hatten dazu aufgerufen. Der Protest verlief durchgängig friedlich.

Bildunterschrift: Mit Trillerpfeife: Auffällig viele junge Menschen begleiteten den Protestzug. Selbstgebastelte Plakate und Schilder kamen zum Einsatz.

Bildunterschrift: Vier Platzverweise: Das sofortige Einschreiten der Polizei verhinderte wie hier, dass es zu schweren Auseinandersetzungen kam.

Bildunterschrift: Aufeinandertreffen: Sarah (16) traute sich vor die Bühne und handelte sich von diesem AfD-Anhänger übelste Beschimpfungen ein.

Bildunterschrift: Der ständige Video-Beweis: Christian Blex (MdL, AfD) zeichnete alle Gespräche mit Einsatzleiter Uwe Ahlemeyer per Smartphone auf.

Bildunterschrift: Gut beschützt: Die Polizei war in großer Anzahl vor Ort.

Bildunterschrift: Ohne Alice Weidel im Anhänger: Gottfried Curio erklärte seinem fast ausschließlich männlichen Publikum, was er von Europa hält.

Mehr Fotos: www.nw.de/guetersloh

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Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung, 20.05.2019:

Gütersloh: Viel Protest und Polizei beim AfD-Wahlkampf

Gütersloh. Viel emotionale Energie entlud sich auf dem Dreiecksplatz. Rund 600 Demonstranten hatten sich versammelt, um sich gegen den Wahlkampfauftritt der AfD auszusprechen. Der Blick richtete sich auf den angrenzenden Theodor-Heuss-Platz, wo der Auftritt von AfD-Fraktionsführerin Alice Weidel erwartet wurde.

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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 20.05.2019:

800 Gütersloher gegen die AfD

Friedlicher Protest - Fraktionsvorsitzende Alice Weidel sagt wegen Krankheit ab

Von Wolfgang Wotke

Gütersloh (WB). Es ist ein lauter, aber friedlicher Protest gegen die Europawahlkampf-Veranstaltung der AfD: 800 Demonstranten haben am Samstag in Gütersloh mit Trillerpfeifen, Tröten, Plakaten und Sprechchören für mächtigen Gegenwind gesorgt.

Absperrgitter, mehr als 100 Polizisten und mittendrin der Verfassungsschutz: Die Präsenz der Ordnungshüter war beeindruckend. Nicht zuletzt auch wegen der Ankündigung, dass die umstrittene AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel auf dem Theodor-Heuss-Platz gegen 11 Uhr sprechen werde. Doch die gebürtige Gütersloherin hatte bereits kurz vor Mitternacht abgesagt. "Sie liegt mit Fieber im Bett", erklärte folglich ein sichtlich enttäuschter Johannes Brinkrolf (AfD), Mitglied des Gütersloher Kreistages und Gastgeber dieser Veranstaltung, seinen 200 Zuhörern. Hauptredner der AfD waren dann sowohl der Physiker und Bundestagsabgeordnete Dr. Gottfried Curio als auch die EU-Kandidatin Dr. Verena Wester. Curio kritisierte die EU scharf: Diese Möchtegern-Supernation werde fälschlicherweise Europa genannt. "Sie ist zu einer politischen Zwangsgemeinschaft geworden." Deutschland zahle, hafte, sei solidarisch, aber man empfange diese Solidarität von anderen Staaten nicht im gleichen Maße. Die aus Solingen stammende Verena Wester wolle dafür eintreten, dass das einzigartige Sozialsystem erhalten bleibe und nicht ausgenutzt werden dürfe. "Statt unkontrollierter Grenzen brauchen wir ein vernünftiges Einwanderungsgesetz."

Mehrere Gütersloher Organisationen hatten schon im Vorfeld zu Protesten gegen die AfD aufgerufen: Vor der Martin-Luther-Kirche waren die Jusos in Abwehrstellung gegangen. Unter dem Motto "Deutschland ist nicht die Alternative - Solidarität statt Nationalismus" argumentierte dort auch das neu gegründete "Bündnis gegen Rechts" in Richtung AfD. Viele Demonstranten hielten Plakate mit Aufschriften wie "Platzverweis für Nazi-Scheiß" oder "Gütersloh ist bunt" und "Herz statt Hetze" in den Händen. Sechs "Störenfriede", die sich unter die AfD-Anhänger gemischt hatten, mussten frühzeitig gehen. Insgesamt gab es vier Platzverweise und eine Strafanzeige (Hitlergruß).

Bildunterschrift: Rund 800 Demonstranten haben sich am Samstag in Gütersloh gegen eine AfD-Veranstaltung auf dem Theodor-Heuss-Platz gewehrt.

Bildunterschrift: Unter einem großen Polizeiaufgebot marschieren die Protestler durch die Gütersloher Innenstadt mit Ziel AfD-Kundgebung.

Bildunterschrift: Rund 200 AfD-Anhänger haben sich auf dem Theodor-Heuss-Platz versammelt, abgeschirmt von Gegendemonstranten.

Bildunterschrift: Der Physiker und Bundestagsabgeordnete Dr. Gottfried Curio (Mitte) kritisiert die politischen Zustände in der EU.

Video und mehr Fotos im Internet: www.westfalen-blatt.de

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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 20.05.2019:

Heute im Lokalteil / Protest gegen die AfD

Politprominenz hatte sich zum Europa-Wahlkampf in Gütersloh angekündigt. Martin Schulz (SPD) kam, Alice Weidel (AfD) wegen einer Erkrankung nicht. Viele Gegendemonstranten formierten sich.

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Westfalen-Blatt, 20.05.2019:

AfD-Wahlkampf ohne Weidel

Gütersloh (WB/wow). Eine Wahlkampfveranstaltung der AfD in Gütersloh musste wider Erwarten ohne die Vorsitzende der Bundestagsfraktion Alice Weidel auskommen. Sie hatte sich kurzfristig krank gemeldet und liege mit Fieber im Bett, verkündete AfD-Sprecher Johannes Brinkrolf seinen rund 200 enttäuschten Zuhörern vor der Stadthalle. Etwa 800 Gegendemonstranten machten mächtig Stimmung gegen die Veranstaltung der AfD. Mehrere Gütersloher Organisationen hatten dazu aufgerufen. Der Protest verlief friedlich, die Polizei war mit mehr als 100 Beamten vor Ort. Sie sprach nur vier Platzverweise aus gegen Störenfriede aus, die sich unter die AfDler gemogelt hatten. Absperrgitter sorgten dafür, dass der freie Zugang zur AfD-Kundgebung verhindert wurde.

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Neue Westfälische - Paderborn Kreiszeitung, 20.05.2019:

Gegen nationalistisches Gedankengut

Demonstration: "Bündnis gegen Rechts" mobilisiert fast 100 Gleichgesinnte

Paderborn (dig). Dem "Bündnis gegen Rechts" ist jede Form faschistischen wie nationalistischen Gedankenguts zuwider. Dafür gehen die Mitglieder notfalls auf die Straße. Wie am Samstag.

Vom Paderborner Hauptbahnhof ausgehend, führte die Demo knapp 100 Teilnehmer Richtung Innenstadt. Mit Hilfe von Bannern, Flaggen, Fahnen, Spruchbändern und lauthals verkündete Parolen machten die Demonstranten auf ihre Belange aufmerksam. "Solidarität statt Hetze", "Gegen rechte Rattenfänger" und "No love for haters" traten dabei als prägnanteste Sprüche der Aktion hervor.

Die sprach sich gegen rechte Gewalt und Nazi-Strukturen in Paderborn aus. Explizit zielte man in diesem Zusammenhang auf die "Domstädter" und deren latente Gewaltbereitschaft.

Wogegen sich das Bündnis verwahrt. Es herrscht keinerlei Toleranz gegenüber rassistischen, menschenverachtenden, antisemitischen oder sexistischen Ideologien. Konkret prangerte das "Bündnis gegen Rechts" die Praktiken von Reichsbürgern, Hooligans, Identitärer Bewegung, NPD und AfD an. Alle Gruppierungen sind in der lokalen Szene mehr oder weniger stark vertreten. Die Demo markierte den Schlusspunkt einer zweiwöchigen Aktionsreihe.

Bildunterschrift: Plakativ: Das "Bündnis gegen Rechts" demonstriert geschlossen für eine vielfältige Gesellschaft.

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Lippische Landes-Zeitung, 20.05.2019:

Termine / Mahnwache in Detmold

Detmold. Für Dienstag sind weitere Abschiebungen von Asylbewerbern nach Afghanistan geplant. Ein Bündnis aus Kirche, Vereinen und Initiativen kritisiert dieses Vorgehen und ruft zur Mahnwache auf. Die Teilnehmer treffen sich am Montag, 20. Mai, ab 20 Uhr in der Versöhnungskirche in der Martin-Luther-Straße Detmold.

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