Nachrichten ,
15.04.2019 :
Tages-Chronologie von Montag, 15. April 2019
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Pressespiegel überregional:
MiGAZIN, 15.04.2019:
Kretschmer: "Rechtsextremismus ist unser größtes Problem"
Blick nach Rechts, 15.04.2019:
Holocaust-leugnende E-Mails
Der Tagesspiegel Online, 15.04.2019:
YouTube sperrt Kanal des "Volkslehrers"
Norddeutscher Rundfunk, 15.04.2019:
Proteste gegen rechtsextreme Ludendorffer
t-online.de, 15.04.2019:
Lucke: Kubitschek hat in der AfD mehr Einfluss als Höcke
Blick nach Rechts, 15.04.2019:
AfD-"Prominenz" am 1. Mai
Südwest Presse Online, 15.04.2019:
Landtag / Ärger um Mitarbeiter mit Neonazi-Vergangenheit
op-online.de, 15.04.2019:
Schwere Vorwürfe: AfD schmeißt Offenbacherin aus Partei
Hessenschau Online, 15.04.2019:
Christin Thüne / Offenbacher AfD-Vorsitzende aus Partei ausgeschlossen
Blick nach Rechts, 15.04.2019:
AfD-dominierte "Michel"-Kundgebung
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Montag, 15. April 2019
Am 12. April 2018 gedachten die "Kulturgemeinschaft Lahde" und Sekundarschule Petershagen, mit einer Feierstunde am Gedenkstein, an das Leben und Leiden der Menschen im "Arbeitserziehungslager Lahde".
Am 7. August 1933 wurde der Journalist Felix Fechenbach - auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau - im Kleinenberger Wald (bei Scherfede) "auf der Flucht erschossen", nur Stunden später starb er.
Am 9. November 2018 fand im "Kinder- und Jugendzentrum Enger "Zebra"" die Auftaktveranstaltung zum "Engeraner Manifest" - "gegen jegliche Form von Populismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus" statt.
Vom 17. April bis zum 23. Mai 2019 wird in der Volkshochschule Bielefeld im Erdgeschoss die Ausstellung: "Keine Alternative! - Eine kritische Auseinandersetzung mit der AfD" (mit Begleitveranstaltungen) gezeigt.
Am 31. August 2019 findet vor der Abschiebehaftanstalt in Büren und vor dem Hauptbahnhof Paderborn - im Rahmen der Kampagne "100 Jahre Abschiebehaft für immer beenden" - eine Großdemonstration statt.
Am 12. Mai 2019 findet vor der Abschiebehaftanstalt Büren - im Rahmen von bundesweiten "Aktionstagen zur Abschaffung der Abschiebehaft" - ab 12.00 Uhr, eine Kundgebung, wie auch ein Kulturprogramm statt.
Am 13. April 2019 gab es in der Abschiebehaftanstalt in Büren-Stöckerbusch einen Brand - ein 36-jähriger Geflüchteter soll nach den Angaben der Anstalt in seiner Zelle die Matratze des Bettes angezündet haben.
Am 8. April 2019 verwies die Betreibergesellschaft des "Flughafen Paderborn / Lippstadt GmbH" auf WDR-Anfrage, dass es wirtschaftlich sinnvoll sei, Abschiebeflüge auch von Paderborn / Lippstadt aus zu starten.
www.synagoge-petershagen.de
www.felix-fechenbach-stiftung.de
www.zebra-jz.de/wordpress/engeraner-manifest/
www.vvn-bda.de/ausstellung-keine-alternative/
www.bielefeldstelltsichquer.wordpress.com
www.100-jahre-abschiebehaft.de
www.gegenabschiebehaft.de
www.facebook.com/Hilfe-f%C3%BCr-Menschen-in-Abschiebehaft-eV-1437428186488593/
www.aha-bueren.de
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Mindener Tageblatt, 15.04.2019:
Ein unrühmlicher Teil der Ortsgeschichte
Lippische Landes-Zeitung, 14.04.2019:
Stiftung lobt Preis aus
Westfalen-Blatt / Vlothoer Zeitung, 15.04.2019:
Zeichen gegen Populismus
Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt, 15.04.2019:
Ausstellung zur AfD in der Volkshochschule
Radio Hochstift, 15.04.2019:
Feuer im Abschiebeknast
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Mindener Tageblatt, 15.04.2019:
Ein unrühmlicher Teil der Ortsgeschichte
Schüler gestalten die Gedenkstunde am früheren Arbeitserziehungslager Lahde
Petershagen-Lahde (Wes.) In einer Gedenkveranstaltung erinnerte die Kulturgemeinschaft Lahde an die unmenschlichen Zustände im früheren Arbeitserziehungslager auf dem Gelände zwischen der heutigen Bundesstraße 482 und der Dingbreite. Die Feierstunde wurde von Jungen und Mädchen der Klassen 9.3, 9.6, 10.1 und 10.5 der Sekundarschule gestaltet. Sie trugen Texte vor und legten einen Kranz nieder. Zudem stimmte Zehntklässler Torben Seeger mit einem Dudelsack das Musikstück "Amazing Grace" an.
Das menschenverachtende Treiben zwischen Stacheldrahtzäunen und Mauern forderte von Mai 1943 bis Mai 1945 über 700 Todesopfer.
Im Jahr 1995 hat die Stadt Petershagen nur wenige Meter vom Gelände des ehemaligen Arbeitserziehungslagers entfernt eine Gedenkstätte errichtet. Kulturgemeinschaftsvorsitzender Karl-Heinz Schwier würdigte hier am Freitag das Engagement der Schulklassen und bekräftigte, dass Intoleranz und Menschenverachtung nicht hingenommen werden dürfen.
Petershagen stellvertretende Bürgermeisterin Helga Berg wies darauf hin, dass das Arbeitserziehungslager einen unrühmlichen Teil der Lahder Ortsgeschichte darstelle. Wichtig sei, die Gräueltaten nicht zu vergessen.
Stadtheimatpfleger Hermann Kleinebenne präsentierte zwei Fundstücke, die er auf dem heute als Ackerland genutzten Gelände des früheren Arbeitserziehungslagers entdeckt hatte. Bei Nummer 96 handelte es sich um Flugzeugaluminium. "Die Häftlinge, die von 1943 bis 1945 in den Baracken eingesperrt waren, haben die Bomber wahrgenommen, die vom Dümmer in Richtung Steinhude, Hannover und Berlin geflogen sind. Die Gefangenen hatten Angst, dass sie von ihnen getroffen werden", betonte Kleinebenne. Sein Fundstück Nr. 105 war die Hülle einer Pistolenmunition, die in der Nähe der ehemaligen "Handwerkerbaracke" auf der Erde gelegen hatte.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Stadtheimatpfleger an den 27. Juli 1944, als einem niederländischen Häftling befohlen worden sei, vom Kesselhaus zum Lagerzaun zu gehen. "Der 20-jährige Student weigert sich, da er genau wusste, dass dort sofort geschossen wurde. Daraufhin hat der Wachmann den Häftling aus drei bis vier Metern Entfernung mit zwei Schüssen niedergestreckt. Auf Grund einer Zeugenaussage konnte der Täter nach dem Krieg verhaftet werden", führte Kleinebenne weiter aus.
Holzschüssel und Löffel als Symbol für schlechte Ernährung
Die Jungen und Mädchen der Sekundarschule wiesen in ihren Textbeiträgen darauf hin, dass das Lager im Mai 1943 in Liebenau im Kreis Nienburg aufgelöst und nach Lahde verlegt worden ist. "Es waren 600 bis 800 Häftlinge aus elf verschiedenen Ländern. Sie wurden gedemütigt, geschlagen und misshandelt. Die Insassen sind aus nichtigen Gründen erschossen worden, nicht selten wurden sie tot geprügelt." Symbolisch legten die Schülerinnen und Schüler Gegenstände für das im Lager erlittene Leid nieder: Tuch und Holzschuhe für die dürftige Bekleidung, Holzschüssel und Löffel für die schlechte Ernährung, eine Erste-Hilfe-Tasche für die fehlende oder nicht ausreichende medizinische Versorgung sowie Schaufel und Spitzhacke für die harte Arbeit der Häftlinge.
Zum Gedenken und zur Mahnung wurden an de Teilnehmer der Feierstunde Stoffstückchen verteilt, die sie an ihre Jacken heften und mit in den Alltag nehmen konnten. Pfarrer Matthias Rohlfing dankte vor seinem Gebet den Jungen und Mädchen für die würdevolle Gestaltung der Feierstunde.
Bildunterschrift: Torben Seeger aus der Klasse 10.1 stimmte mit dem Dudelsack "Amazing Grace" an.
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Lippische Landes-Zeitung, 14.04.2019:
Stiftung lobt Preis aus
Kreis Lippe. Felix Fechenbach war Journalist, Jude und Sozialdemokrat - 1933 ist er von Nationalsozialisten ermordet worden. Zu seiner Erinnerung lobt die Felix-Fechenbach-Stiftung einen Preis für soziales Engagement aus. Er soll an Personen oder Initiativen gehen, die sich für Demokratie, die Aufarbeitung des Nationalsozialismus oder den Kampf gegen Rechtsextremismus stark gemacht haben und ist mit 750 Euro dotiert. Bewerbungen bis zum 1. Mai an: Dr. Dennis Maelzer, Paulinenstraße 39, 32756 Detmold.
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Westfalen-Blatt / Vlothoer Zeitung, 15.04.2019:
Zeichen gegen Populismus
Engeraner Manifest unterzeichnet
Vlotho (gis). Mehr als 1.500 Unterschriften stehen bereits unter dem Engeraner Manifest. Es möchte kreisweit ein Zeichen setzten gegen zunehmenden Populismus, gegen die scheinbare Salonfähigkeit von Nationalismus, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Jan Brockelt, Leiter des Engeraner Kinder- und Jugendzentrums Kleinbahnhof, überbrachte das Manifest ins Jugendzentrum an der Langen Straße, wo es Bürgermeister Rocco Wilken unterschrieb. Mehr als 1.500 Unterschriften weist das Manifest bereits auf, das seit dem 9. November des vorigen Jahres im Kreis Herford herumgereicht wird.
Zur Zeit liegt das Buch mit Manifest und Unterschriftenliste während der Osterferien in der Stadtbücherei, die während der Ferien zu den üblichen Zeiten geöffnet hat. Später soll es an Schulen, im Rathaus, bei Fraktionssitzungen und auch auf dem Abendmarkt kursieren. Mindestens bis Ende Mai wird das Engeraner Manifest in Vlotho zur Unterzeichnung ausliegen.
"Macht euch gerade gegen jegliche Form von Populismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus", heißt es in dem Manifest. Von Bernd Rammler, dem Leiter des evangelischen Jugendzentrums Zebra in Enger, und Jan Brockelt sowie einigen Unterstützern wurde es formuliert und auf den Weg gebracht. Anliegen des Engeraner Manifests ist es, Machenschaften und Gewalt von Rechts entgegen zu wirken, Respekt gegenüber allen Mitmenschen im alltäglichen Miteinander einzufordern und zu praktizieren. Es fordert Zivilcourage und stellt sich mit aller Überzeugungskraft hinter die demokratischen Grundsätze der Bundesrepublik. Die Unterzeichner des Engeraner Manifests erhalten als Erkennungszeichen einen Zebra-Sticker.
Bildunterschrift: Bürgermeister Rocco Wilken unterzeichnet im Jugendzentrum das Engeraner Manifest, hinter ihm von links: Jan Brockelt, Tobias Bicker (Jugendzentrum Vlotho), Fabian Leinpinsel (Jugendpfleger der Stadt Vlotho), Bodo Kohlmeyer (Verein Moral und Ethik) und Merle Stemmer (Jugendzentrum).
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Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt, 15.04.2019:
Ausstellung zur AfD in der Volkshochschule
"Keine Alternative": Wanderausstellung setzt sich mit der Partei und ihrem Spitzenpersonal auseinander / Kritik vom örtlichen AfD-Kreisverband zeigt Wirkung bei der Stadt
Bielefeld (epd). Unter dem Titel "Keine Alternative" setzt sich eine Ausstellung in der Volkshochschule kritisch mit der AfD auseinander. Die am Mittwoch, 17. April, startende Präsentation analysiert die Partei und ihre Beziehungen zur völkischen Bewegung, wie die Organisatoren mitteilten. Dabei solle aufgezeigt werden, wie stark sich die AfD und extrem rechte Medien und Gruppierungen beeinflussen. Auf elf Bannern informiert sie über die Strategie führender AfD-Politiker wie Alexander Gauland und Alice Weidel. Zum Auftakt hält die Politikwissenschaftlerin Gudrun Hentges in der Volkshochschule (VHS) den Vortrag "Rechtspopulisten im Parlament". Die Forscherin hat die AfD-Fraktion seit ihrem Einzug in den Bundestag im September 2017 beobachtet. Die Wanderausstellung wurde von der "Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschisten" konzipiert. In Bielefeld ist sie bis 23. Mai zu Gast. Dahinter stehen das "Bündnis gegen Rechts", die Weiterbildungseinrichtung "Arbeit und Leben" vom DGB und dem Deutschen Volkshochschulverband und die Initiative "Geflüchtete Willkommen". Der AfD-Kreisverband hatte im Vorfeld die Ausstellung wegen der zeitlichen Nähe zur EU-Wahl als "unzulässig" kritisiert und von der Stadt eine Absage gefordert. Die Stadt nahm daraufhin die Information zur Veranstaltung von der VHS-Internetseite.
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Radio Hochstift, 15.04.2019:
Feuer im Abschiebeknast
Ein Brand in der Abschiebehaftanstalt in Büren-Stöckerbusch hat die Polizei auf den Plan gerufen. Sie ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. Auslöser ist eine brennende Matratze.
Die hatte ein 36-jähriger Insasse in seinem Zimmer angezündet. Der Brand wurde allerdings von anderen Bewohnern bemerkt und gemeldet. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen und den Tatverdächtigen in Sicherheit bringen. Drei Bedienstete der Haftanstalt und der Tatverdächtige mussten ins Krankenhaus gebracht werden - bei ihnen bestand der Verdacht auf eine Rauchvergiftung. Alle vier wurden mittlerweile wieder entlassen. Der 36-Jährige kam zurück in die Unterbringungsanstalt in Büren-Stöckerbusch. Das Zimmer ist weiterhin bewohnbar.
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