Lippische Landes-Zeitung ,
01.11.2018 :
"Wir sind Juden aus Breslau"
Lemgo. In Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative "Frauen für Lemgo" zeigt das Hansa-Kino am Sonntag, 4. November, ab 11.30 Uhr den Dokumentationsfilm "Wir sind Juden aus Breslau - Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933". Regisseurin Karin Kaper ist vor Ort. Eine zusätzliche Schulvorführung mit der Regisseurin findet am Montag, 5. November, statt. Der Eintritt kostet 6,50 Euro. 14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige reisen sogar zurück in die ehemalige Heimat, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Der Film schlägt eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft, heißt es in der Pressemitteilung.
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- Sonntag, 4. November 2018 um 11.30 Uhr -
Filmvorführung: "Wir sind Juden aus Breslau" in Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper
Veranstaltungsort:
Hansa-Kino
Neue Torstraße 33
32657 Lemgo
www.kino-lemgo.de
"Wir sind Juden aus Breslau - Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933" (Deutschland 2016, Regie: Karin Kaper und Dirk Szuszies, 108 Minuten)
Protagonistinnen und Protagonisten: Esther Adler, Gerda Bikales, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David Toren, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen, Eli Heymann, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg, Pinchas Rosenberg sowie eine deutsch-polnische Jugendgruppe aus Bremen und Wrocław.
Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten Jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Jüdinnen und Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.
14 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.
Eine Rolle im Film spielt auch der Wiederaufbau einer Jüdischen Gemeinde in Wrocław. Diese Einbindung macht die Fallhöhe deutlich, der Kontrast zum Vergangenen, zum unwiderruflich Verlorenen, wird schmerzhaft größer und deutet doch die Möglichkeit eines zarten Neubeginns an.
Eine Filmvorführung in Kooperation mit der Kulturinitiative "Frauen für Lemgo".
01./02.11.2018
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