www.hiergeblieben.de

Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung , 18.10.2018 :

Hakenkreuze am Stellberg

Symbole: Der Staatsschutz Bielefeld ermittelt jetzt und sucht nach Zeugen

Bad Driburg. Die Polizei fahndet nach unbekannten Tätern, die in drei Fällen Fahrbahnen im Bereich der Straße Westenfeldmark und im Bereich am Stellberg in Bad Driburg mit rechtsmotivierten Symbolen beschmierten. Der Staatsschutz Bielefeld, der die Ermittlungen aufgenommen hat, sucht deshalb Zeugen.

Am Sonntagmorgen bemerkte ein Zeuge zwei Hakenkreuze in der Größe von 90 mal 60 Zentimetern auf der Teerdecke der Straße Westenfeldmark im Bereich Stellberg. Zeugen meldeten weiterhin am Montagabend auf der Straße Westfeldmark im Bereich der Hausnummern 5 und 6 ebenfalls ein auf die Teerdecke der Fahrbahn gesprühtes Hakenkreuz. Das Symbol hatte eine Größe von 120 mal 90 Zentimetern. Dienstagabend meldete ein Verkehrsteilnehmer auf der Kreisstraße 18 etwa 500 Meter vor der Einmündung zur Einmündung Westenfeldmark ein Hakenkreuz von der Größe von 260 mal 220 Zentimetern auf der Fahrbahn.

Die Polizei fragt: Wer hat auffällige Beobachtungen im Bereich und Umkreis der Straße Westenfeldmark gemacht? Die Polizei bittet Zeugen, sich an den Staatsschutz Bielefeld unter Tel. (0521) 5450 oder an die Polizei Höxter, Tel. (05271) 9620 zu wenden.

_______________________________________________


Polizeipräsidium Bielefeld, 17.10.2018:

Rechtsmotivierte Farbschmierereien - Zeugen gesucht

17.10.2018 - 12.07 Uhr

Bielefeld (ots) - HC / Bielefeld - Höxter / Bad Driburg. Die Polizei fahndet nach unbekannten Tätern, die in drei Fällen Fahrbahnen im Bereich der Straße Westenfeldmark mit rechtsmotivierten Symbolen beschmierten. Der Staatsschutz Bielefeld sucht Zeugen.

Am Sonntagmorgen, den 14.10.2018, bemerkte ein Zeuge zwei Hakenkreuze in der Größe von 90 Zentimeter mal 60 Zentimeter auf der Teerdecke der Straße Westenfeldmark im Bereich "Stellberg".

Zeugen meldeten am Montagabend, den 15.10.2018, auf der Straße Westfeldmark in Bereich der Hausnummern 5 und 6 ebenfalls ein auf die Teerdecke der Fahrbahn gesprühtes Hakenkreuz. Das Symbol hatte eine Größe von 120 Zentimeter mal 90 Zentimeter.

Dienstagabend meldete ein Verkehrsteilnehmer auf der Kreisstraße 18, 500 Meter vor der Einmündung zur Einmündung Westenfeldmark ein Hakenkreuz von der Größe von 260 Zentimeter mal 220 Zentimeter auf der Fahrbahn.

Der Staatsschutz Bielefeld nahm die Ermittlungen auf.

Die Polizei fragt: Wer hat auffällige Beobachtungen im Bereich und Umkreis der Straße Westenfeldmark gemacht?

Die Polizei bittet Zeugen, sich an den Staatsschutz Bielefeld unter 0521 - 545-0 oder an die Polizei Höxter zu wenden.

_______________________________________________


Westfalen-Blatt / Zeitung für Bad Driburg und Brakel, 03.09.2018:

Hakenkreuz auf der Straße

Feuerwehr und Bauhof entfernen Schmiererei auf der L755

Altenbeken / Langeland (WB). Unbekannte haben offenbar in der Nacht zu Samstag ein Hakenkreuz auf die Landesstraße 755 zwischen Altenbeken und Langeland gemalt. Der Staatsschutz aus Bielefeld und die Polizei suchen jetzt nach den Tätern.

Am frühen Samstagmorgen hatte sich gegen 5 Uhr ein Autofahrer bei der Leitstelle der Polizei gemeldete und auf das Hakenkreuz, das mit weißer Farbe auf der Landstraße aufgetragen worden ist, aufmerksam gemacht. Die eingesetzte Streifenwagenbesatzung entdeckte 800 Meter hinter dem Ortsausgang von Altenbeken das Hakenkreuz, das über die gesamte Fahrbahnbreite aufgebracht worden war.

Die Feuerwehr Altenbeken rückte aus und in Zusammenarbeit mit dem Bauhof wurde die rechtsradikale Schmiererei entfernt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei in Paderborn unter (Telefon 05251 / 3060) oder bei jeder anderen Dienststelle zu melden.

Bildunterschrift: Mit weißer Farbe ist auf der L755 zwischen Altenbeken und Langeland ein Hakenkreuz gemalt worden. Der Staatsschutz ermittelt. Feuerwehr und Bauhof entfernten die Linien.

_______________________________________________


Westfalen-Blatt Online, 02.09.2018:

Hakenkreuz an der Uniform

Ortsvorsteher in Altenbeken legt Amt nieder

Altenbeken (WB/bel). SPD-Ratsherr und Altenbekens Ortsvorsteher Elmar Rode hat mit sofortiger Wirkung sein Ratsmandat und sein Amt als Ortsvorsteher niedergelegt. Rode begründet dies mit gesundheitlichen Gründen. Außerdem hat es einen Vorfall mit einem Orden aus der Nazi-Zeit gegeben.

Bereits in der Sitzung des Hauptausschusses am 6. September soll ein Nachfolger für das Amt des Ortsvorstehers und des Gemeindeentwicklungsausschusses gewählt werden. Rode war in diesem Gremium Vorsitzender.

Rode begründete seinen Rücktritt insbesondere mit gesundheitlichen Gründen, deshalb sei er auch als Postbediensteter jetzt früher in den Ruhestand versetzt worden. Hinzu gekommen sei aktuell ein Zwischenfall beim Schützenfestmontag in Altenbeken, als ihm aus einer ausgelassenen Stimmungssituation heraus von einem Schützen ein alter Orden mit einem Hakenkreuz in die Hand gegeben worden sei. Diesen habe er genommen und kurz an die Jacke neben einem kaputten Orden geheftet. Dies sei auch fotografiert worden.

Nachdem er diesen Orden, einen Jubiläumsorden für 40-jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst, richtig erkannt habe, habe er ihn natürlich sofort abgenommen und zurückgegeben, bedauert Rode diesen Zwischenfall, der nur knapp eine Minute gedauert habe.

Nach Rücksprache mit der Schützenvereinsspitze und dem Bürgermeister der Gemeinde habe er um nicht das politische Amt in irgendeiner Weise zu beschädigen, sicherheitshalber alle möglichen Konsequenzen gezogen, um möglichen Gerüchten oder Anfeindungen schnellstmöglich zu unterbinden, sagt Rode, der seit 14 Jahren SPD-Mitglied ist und seit etwa 20 Jahren auch Mitglied der Schützenbruderschaft.

Eine wie auch immer geartete Unterstellung von rechtsnationaler Gesinnung weist er strikt von sich.

Bildunterschrift: Elmar Rode.

_______________________________________________


Neue Westfälische - Paderborn Kreiszeitung, 01./02.09.2018:

Hakenkreuz-Vorfall am Schützenfest

Rücktritt: Ortsvorsteher Rode trägt kurzzeitig einen Orden aus der Nazi-Zeit / Später legt er alle seine politischen Ämter nieder / Bürgermeister Wessels spricht von Schadensbegrenzung

Von Holger Kosbab

Altenbeken. Ein offenbar nur eine Minute dauernder Vorfall am Schützenfestmontag im Juli hat in Altenbeken Konsequenzen für die beiden Betroffenen. Beim Schützenfrühstück trug Elmar Rode kurze Zeit einen Orden, den ihm Friedrich Struck gegeben hatte: das blaue Hakenkreuz am Bande, ein Treuedienst-Abzeichen der Nationalsozialisten. Beide Schützen sind nicht mehr Mitglied im Verein. Rode (SPD), bisher Ortsvorsteher, Mitglied im Gemeinderat und Vorsitzender des Gemeindeentwicklungsausschusses, hat zudem alle öffentlichen Ämter niedergelegt.

Von dem Vorfall hat die NW zunächst durch anonyme E-Mails und das entsprechende Foto erfahren: Es ist Montag, 16. Juli. Das Schützenfrühstück in der Eggelandhalle ist vorbei, etliche Biere getrunken. Die Kompanien machen sich bereit für den Abmarsch zu ihren Vereinslokalen - auch die West-Kompanie. Zu dieser Zeit habe Rode nach eigener Aussage bemerkt, dass ein ihm im Vorjahr verliehener Orden nicht mehr halte. Als ihm der Schützenbruder Struck dann einen Orden hinhielt, habe er zugegriffen und ihn sich angehalten. Davon habe Struck ein Foto gemacht und im Internet gepostet.

Der 47-jährige Rode nennt den Vorfall auf NW-Anfrage "eine ganz dumme Sache". Da einer seiner Orden kaputt gewesen sei, habe er den Orden an seine Jacke gehalten, den ihm Struck gegeben habe. Dann habe sich der Orden am Stoff verhakt - wobei das gemachte Foto einen anderen Eindruck vermittelt. Er habe gedacht, dass es der Orden gewesen sei, der Struck am Morgen verliehen wurde, sagt Rode. Dass es ein Hakenkreuz war, habe er in dem Augenblick nicht erkannt. Als ihm klar gewesen sei, was für einen Orden er da an seiner Jacke habe, habe er ihn sofort wieder abgenommen.

Altenbekens Bürgermeister Hans Jürgen Wessels (SPD), sei erschrocken gewesen, als er Mitte August von dem Vorfall erfuhr. Daraufhin habe er Rode den Rücktritt von seinen politischen Ämtern nahe gelegt - und der sei einsichtig gewesen. Der Rücktritt erfolgte am 17. August, wobei Rode ihn auch mit gesundheitlichen Schwierigkeiten begründete. Gleich im ersten Gespräch habe Wessels Rode zudem empfohlen, das Thema öffentlich zu machen, da es ja ohnehin bekannt sei und öffentlich werde. Wessels sah jedoch keine Veranlassung, das Thema von sich aus öffentlich zu machen. Er müsse zunächst der Politik berichten. Am nächsten Donnerstag steht die Personalie Rode auf der Tagesordnung des Hauptausschusses des Rats. Dann wird es wohl auch um die Gründe für das politische Hinschmeißen gehen.

Bürgermeister Wessels geht es um Schadensbegrenzung in der Form, Konsequenzen zu ziehen. Eine Person, von der Bilder mit einem Hakenkreuz an der Jacke existieren, könne keine öffentlichen Ämter ausüben. Dabei sei es egal, aus welcher Situation heraus und wie das Foto entstanden sei.

Beide betroffenen Schützen, Rode und Struck, sind nicht mehr im Verein, bestätigt Gregor Rudolphi, Oberst der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Altenbeken. "Wir haben zuerst alle relevanten Fakten zusammengetragen und dann im geschäftsführenden Vorstand ein Ausschlussverfahren angestoßen." Dem Ausschluss seien jedoch beide Schützen mit ihrem eigenen Austritt zuvor gekommen.

Der Schützenverein unterstelle dabei keinem der beiden Betroffenen irgendeine politische Neigung. Mit dem Vorfall sei aber "eine rote Linie überschritten worden, die wir als Verein nicht akzeptieren können", betont Rudolphi. "Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Es ist für uns irrelevant, wie es passiert ist. Fakt ist, es ist passiert."

In Altenbeken, so ist zu hören, wird der Vorfall kritisch beäugt. Rodes Rücktritt stoße allerdings weitgehend auf Unverständnis. Friedrich Struck wollte sich zu dem Vorfall auf NW-Anfrage nicht äußern.

Bildunterschrift: Das Beweisfoto: An der grünen Jacke von Elmar Rode (kleines Foto) hängt das Hakenkreuz am Blauen Band.


zurück