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5 Veranstaltungen - Nachrichten , 19.03.2018 :

Tages-Chronologie von Montag, 19. März 2018

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Veranstaltungskalender:



- Montag, 19. März 2018 von 08.00 bis 19.00 Uhr -


Ausstellung: "Detmold und das Warschauer Ghetto - Opfer und Täter"


Veranstaltungsort:

Landesarchiv NRW
Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold


Ausstellungsdauer: Vom 16. Januar bis zum 27. April 2018; montags von 08.00 bis 19.00 Uhr, dienstags bis donnerstags von 08.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 08.00 bis 13.00 Uhr.


Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 wird bundesweit dieses Ereignisses gedacht. Auch das Landesarchiv NRW - Abteilung Ostwestfalen-Lippe und das Stadtarchiv Detmold beteiligen sich regelmäßig mit Veranstaltungen und Ausstellungen daran.

In diesem Jahr erinnern wir an die Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto vor 75 Jahren. Aus Ostwestfalen-Lippe und auch aus Detmold wurde eine nicht geringe Zahl jüdischer Menschen nach Warschau deportiert. Nur ein Mann aus der Region überlebte.

Verantwortlich für die brutale Zerstörung des Ghettos und die Tötung tausender Menschen war ein Detmolder, Jürgen Stroop. Durch seine Taten wurde der Name der Stadt auf unrühmliche Weise vielerorts in der Welt bekannt.

Jürgen Stroop wurde durch ein polnisches Gericht zum Tode verurteilt und 1952 hingerichtet. An seine Taten erinnern Museen und Gedenkstätten in den USA, Polen und Israel.


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- Montag, 19. März 2018 um 18.00 Uhr -


Vortrag von Katharina Oguntoye: "Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte"


Veranstaltungsort:

Fachhochschule Bielefeld
Interaktion 1
Konferenzraum
33619 Bielefeld

www.fh-bielefeld.de


- Anmeldung erbeten unter: sophie.brzezinski@awo-owl.de


Katharina Oguntoye berichtet in Anlehnung an das Buch "Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" über die Entstehung, die Inhalte und den aktuellen Stand der afro-deutschen Bewegung. Anschließend gibt es eine Diskussionsrunde, in der unter den Gesichtspunkten von Rassismus- und Sexismus-Kritik ins Gespräch gekommen werden kann.


Historischer Aufbruch und kollektiver Meilenstein

In der Schwarzen deutschen Geschichts­schreibung ist das Jahr 1986 mit einem wichtigen histori­schen Ereig­nis verknüpft: dem Erschei­nen des Buches "Farbe be­kennen". Heraus­gegeben von den Schwarzen deutschen Wissenschaftlerin­nen und Akti­vistin­nen May Ayim (damals Opitz) und Katharina Oguntoye sowie der weißen deutschen Verlegerin Dagmar Schultz, prä­sen­tiert es die bis dahin erste um­fas­sen­de Ver­öffent­lichung zu Schwarzer deutscher Geschichte.

"Farbe be­ken­nen" wird mehr­fach auf­ge­legt und in den einunddrei­ßig Jahren seit seiner Ver­öffent­lichung hat das Werk Denk- und Diskussionsräume er­öff­net, die es in Deutsch­land so zu­vor nicht ge­ge­ben hat. Nach wie vor inspi­riert es die poli­ti­sche Ar­beit, den Um­gang mit Erinnerung und die wissen­schaft­liche For­schung. Es gilt - nicht nur in Schwarzen Zu­sam­men­hän­gen - inzwi­schen als Stan­dard­werk.


Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz (Herausgeberinnen): "Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte"; Orlanda Frauenverlag 1986, 243 Seiten.


Veranstaltung der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld - Fachbereich Sozialwesen im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus vom 1. bis zum 31. März 2018.

www.ki-bielefeld.de


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- Montag, 19. März 2018 um 19.00 Uhr -


Vortrag von Dr. Ludger Heid (Universität Duisburg): Der Novemberpogrom 1938 ("Reichspogromnacht") und sein Platz in der Geschichte


Veranstaltungsort:

Jüdische Kultusgemeinde Minden und Umgebung K.d.ö.R.
Saal der Toleranz
Kampstraße 6
32423 Minden


Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid, Historiker, Literaturwissenschaftler, Publizist, Promotion 1982 (Universität Duisburg), Habilitation 1993 (Universität Potsdam). Zahlreiche Publikation zur deutsch-jüdischen Beziehungs- und Literaturgeschichte, Sozialgeschichte (Arbeiterbewegung) und zum Ostjudentum.


Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Minden e.V.

www.gcjz-minden.de


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- Montag, 19. März 2018 um 19.30 Uhr -


Ursula Kurze (Konzertgitarre und Gesang): Ich will wohnen im Menschenwort - ein musikalisch-literarischer Abend mit Gedichten von Rose Ausländer


Veranstaltungsort:

Synagoge der
Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold
Komturstraße 21 - 23
32052 Herford

www.jg-hf-dt.de


Rose Ausländer kam als Rosalie Beatrice Ruth Scherzer am 11. Mai 1901 in Cernowitz in der Bukowina in Österreich-Ungarn zur Welt. Der Vater Sigmund stammte aus dem streng orthodoxen, von Chassidismus und Mystik geprägten Ostjudentum, bekannte sich aber zum Freidenkertum. Sie wuchs in einem weltoffenen, liberal-jüdischen, auch kaisertreuen Elternhaus auf, in dem jedoch die wichtigsten Regeln der jüdischen Tradition bewahrt wurden. Nach einem zweijährigen Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Czernowitz wanderte sie 1921 zusammen mit ihrem Studienfreund Ignaz Ausländer in die USA aus. Das Paar heiratete 1923 und trennte sich Ende 1926. 1930 kam die Scheidung. Rose Ausländer erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft, die ihr jedoch 1934 wegen dreijähriger Abwesenheit aus den USA wieder aberkannt wurde.

In Amerika publizierte sie ihre ersten Gedichte und arbeitete unter anderem als Redakteurin, Sekretärin und Bankangestellte. 1931 nach Czernowitz zurückgekehrt, um die erkrankte Mutter zu pflegen, war sie in ihrer Heimatstadt als Lyrikerin, Journalistin, Übersetzerin und Englischlehrerin tätig. Ihr erster Gedichtband "Der Regenbogen" erschien 1939 in Czernowitz.1941 bis 1944 hielten die Nationalsozialisten die Stadt besetzt. Rose Ausländer gelang es, im Ghetto zu überleben. Sie musste Zwangsarbeit leisten und versteckte sich zeitweise in einem Keller. 1946 übersiedelte sie nach New York, wo sie Gedichte in deutscher und englischer Sprache veröffentlichte. Das erste Buch nach dem Krieg "Blinder Sommer" erschien 1965 in Wien. Rose Ausländer übersiedelte 1965 in die Bundesrepublik, reiste viel und lebte von 1970 bis 1988 im Nelly-Sachs-Haus, dem Altenheim der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Sie starb am 3. Januar 1988.


Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford e.V. in Kooperation mit der Evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Herford.


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- Montag, 19. März 2018 ab 20.00 Uhr -


FLTI*Kneipe


Veranstaltungsort:

AJZ Bielefeld
Heeper Straße 132
33607 Bielefeld

www.ajz-bielefeld.de


Die Frauen-Lesben-Trans*-Inter-Kneipe ist ein Ort zum Treffen, Kontakte knüpfen, einfach Rumhängen, Austauschen, Kickern, Vernetzen, Diskutieren, Aktionen planen, Spielen, lecker vegan Essen …

Heute Abend sind ausschließlich Frauen, Lesben, Trans* und Intersex eingeladen, also Menschen, die von cis-männlichen Privilegien ausgeschlossen sind.

Die Kneipe hat ein queer-feministisches Selbstverständnis. Das bedeutet für uns, einen Schutzraum frei von männlicher Dominanz und jenseits zur Zweigeschlechtlichkeit zu schaffen. Andere Diskriminierungs- und Herrschaftsformen sollen hier auch keinen Platz haben. Wir wünschen uns einen respekt- und rücksichtsvollen Umgang.

Die Kneipe findet jeden 3. Montag im Monat statt. Die Räume (Kneipe und Klo) sind barrierefrei, das heißt ebenerdig und ohne Stufe erreichbar. Komm vorbei! Wenn du darüber hinaus Lust hast dich einzubringen oder Ideen zum Programm hast, mach mit!

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Montag, 19. März 2018


Im April 2017 erschien (Books on Demand) das Taschenbuch: "Wiederaufnahme: Lübbecke 1933 - 1945" von Walter Seger, das der Autor am 22. März 2018 (um 19.30 Uhr) im Heimatmuseum Hüllhorst vorstellt.

Am 19. März 2018 präsentierte Ursula Kurze (Konzertgitarre sowie Gesang) in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, einen - "musikalisch-literarischen Abend mit Gedichten von Rose Ausländer".

Am 21. März 2018 verleiht die "Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. - Arbeitsgemeinschaft Bielefeld" den Ruth-Florsheim-Preis an Jonas Weissler für die Arbeit zur Entstehung des Modernhebräischen in Palästina.

Am 23. und 24. März 2018 veranstaltet die Fakultät für Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld ein wissenschaftliches Symposium - "Wehrmachtslager für sowjetische Kriegsgefangene im Dritten Reich.".

Am 19. März 2018 trat der Kreistag Lippe des Kreises Lippe dem Beschluss vom Regionalrat Detmold bei, die Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne als: "national bedeutsame Gedenkstätte weiter zu entwickeln".

Am 19. Februar 2018 trat der Kreis Paderborn ("Kreis- und Finanzausschuss") dem Beschluss (Regionalrat Detmold) bei, die Gedenkstätte Stalag 326 als "national bedeutsame Gedenkstätte weiter zu entwickeln".

Am 8. Februar 2018 sagte Bielefelds Oberbürgermeister, dass die Stadt dem Beschluss des Regionalrates beitrete, die Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne als national bedeutsame Gedenkstätte zu entwickeln.

Am 11. Dezember 2017 forderte der Regionalrat Detmold, "die Bestrebungen ... die Gedenkstätte "Stalag 326 (VI K) Senne" ... und den Ehrenfriedhof als national bedeutsame Gedenkstätte weiter zu entwickeln".

Am 16. März 2018 berichtete der 94-jährige jüdische Schoa-Überlebende Walter Frankenstein (Stockholm) vor etwa 170 Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Spee-Gesamtschule Paderborn, über den Holocaust.

Für den 21. März 2018 ist eine Tagesexkursion, der "Frauengruppe" der - "Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen" im "Kreisverband Herford" - zum Mode-Zentrum Rabe in der Gemeinde Hilter angekündigt.

Am 19. März 2018 stimmte Ernst-Ulrich Frank ("AfD") als einziger im Kreistag Lippe gegen die Entwicklung der Gedenkstätte Stalag 326, denn er habe "keine Lust mehr, ständig Schuld eingeredet zu bekommen".

Am 26. August 2015 gab der, am 25. Mai 2014 für die "AfD" in den Kreistag Lippe (Reserveliste) gewählte Michael Hentschel seinen Austritt aus der Partei bekannt - sein Mandat behalte er "als Fraktionsloser" bei.

Bis einschließlich zum 25. August 2015 bestand die "Gruppe" der "Alternative für Deutschland" ("AfD"), im Kreistag des Kreises Lippe aus den beiden Kreistagsmitglieder Michael Hentschel sowie Ernst-Ulrich Frank.

Am 25. Mai 2014 erreichte die "AfD" bei den Wahlen zum Kreistag des Kreises Lippe: 3,30 Prozent (4.861 Stimmen) und erlangte - über die Reserveliste - mit Michael Hentschel sowie Ernst-Ulrich Frank zwei Sitze.

Am 19. März 2018 beklagte "Reichsbürger" Stefan Michels, aus Borgentreich-Großeneder, öffentlich - dass die polizeiliche Durchsuchung seines Anwesens, am 31. Januar 2018, unverhältnismäßig hart gewesen sei.

Am 31. Januar 2018 durchsuchte die Polizei in Borgentreich-Großeneder ein landwirtschaftliches Anwesen - erfolgreich nach Waffen - der (25-jährige) Beschuldigte soll mit der "Reichsbürger"-Szene sympathisieren.

Am 15. April 2016 wurde Thomas Michels - "Vertreter für den Bereich äußere Angelegenheiten der Provinz Westfalen" - in Paderborn vom Vorwurf des Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz freigesprochen.

Am 15. April 2016 fand beim Landgericht Paderborn ein Prozess gegen den 32-jährigen Thomas Michels - aus Warburg-Dössel - vom "Freistaat Preußen" wegen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz statt.

Am 21. Januar 2016 gab die Staatsanwaltschaft Paderborn bekannt, dass sie wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, einen Aktivisten der "Provinz Westfalen des Freistaates Preußen" anklagt hat.

Am 20. März 2015 durchsuchte das LKA drei Höfe in Willebadessen-Eissen, Borgentreich-Großeneder sowie Warburg-Dössel, von Angehörigen des "Freistaates Preußen", die eine eigene "Polizei" gruppieren wollten.

Am 20. März 2018 (19.00 Uhr) zeigt das Welthaus Bielefeld e.V. erneut die Dokumentation "Etwas andere Behandlung" - in der Bielefelderinnen und Bielefelder von Erfahrungen mit Rassismus im Alltag berichten.

Am 20. März 2018 trägt Katharina Oguntoye - in Anlehnung an das Buch "Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" - in Gütersloh, über den Stand der afro-deutschen Bewegung vor.


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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land, 19.03.2018:
Zwangsverkäufe und Gewalt gegen Menschen

Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 19.03.2018:
Poesie und Musik in der Synagoge

Westfalen-Blatt / Bielefelder Zeitung, 19.03.2018:
Preis als Erinnerung

Westfalen-Blatt / Westfälisches Volksblatt, 19.03.2018:
"Seid wachsam!"

Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 19.03.2018:
Frauen fahren zum Modezentrum

Kreispolizeibehörde Höxter, 19.03.2018:
Nachtrag zur Pressemeldung vom 31.01.2018: Durchsuchung auf Gehöft

Radio Hochstift, 19.03.2018:
Übertriebener SEK-Einsatz?

Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt, 19.03.2018:
Film über Alltagsrassismus

Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 19.03.2018:
Über Sexismus und Rassismus

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Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land, 19.03.2018:

Zwangsverkäufe und Gewalt gegen Menschen

Info-Abend: Walter Seger befasst sich mit dem Nazi-Terror im Lübbecker Land

Hüllhorst (nw/-sl-). Mit Lübbecke in den Jahren 1933 bis 1945 befasst sich Walter Seger. Sein 2017 neu erschienenen Buch stellt Walter Seger am kommenden Donnerstag, 22. März, von 19.30 bis 21 Uhr im Heimatmuseum Hüllhorst an der Schnathorster Straße 3. Der Eintritt für diese hochinteressante Veranstaltung ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Warum gibt es in der kleinen Stadt Lübbecke in Westfalen eine Karl-Haddewig-Straße, aber keine Von-Borries-Straße und keine Ernst-Meiring-Straße? Wo versteckte sich der ehemalige Kreisleiter der NSDAP und Lübbecker Bürgermeister Ernst Meiring ab März 1945? Was geschah mit der einst vitalen jüdisch gläubigen Gemeinde in Lübbecke? Antworten darauf geben das Buch - und der Info-Abend. Das dramatische Schicksal des Sozialdemokraten Karl Haddewig wird dargestellt und die Rolle der ehemaligen Kreisleitung der NSDAP und die des Landrats von Borries werden beleuchtet. Die Zwangsverkäufe der Kleiderfabriken Nathan Ruben KG und A. Hecht KG sowie der unter Zwang zustande gekommene Eigentümerwechsel des Lübbecker Lagerhauses veränderten die Gewerbelandschaft Lübbeckes nachhaltig. Der Vortrag behandelt Ereignisse in Lübbecke und im Lübbecker Land während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 bis 1945. Zudem wirft es einen Blick auf die (juristische) Aufarbeitung dieser Jahre in der Nachkriegszeit. Der Info-Abend findet in Kooperation mit dem Verein Nachtigallental Hüllhorst, dem Heimatverein Schnathorst und dem Heimatmuseum Hüllhorst statt.

Bildunterschrift: Brauner Spuk: Am 1. Mai 1933 hatten die Nazis zum Aufmarsch auf dem Lübbecker Marktplatz gebeten.

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Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 19.03.2018:

Poesie und Musik in der Synagoge

Herford (HK). Musikalisch-literarischer Abend mit Gedichten in der Herforder Synagoge: Am heutigen Montag, 19. März, stellt Ursula Kurze ihr Programm "Ich will wohnen im Menschenwort" vor. Dabei präsentiert sie Werke der Lyrikerin Rose Ausländer, die die nationalsozialistische Juden-Verfolgung im Ghetto von Czernowitz in der Westukraine überlebt hat. Ursula Kurze studierte an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar Konzertgitarre und Komposition sowie an den Musikhochschulen in Leipzig und Freiburg Gesang und Schauspiel. Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gemeinsam mit der Evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Herford. Die Synagoge in der Komturstraße öffnet um 19 Uhr.

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Westfalen-Blatt / Bielefelder Zeitung, 19.03.2018:

Preis als Erinnerung

Bielefeld (WB). Die Deutsch-Israelische Gesellschaft verleiht am Mittwoch, 21. März, um 19 Uhr im Konferenzraum 240 der Ravensberger Spinnerei den Ruth-Florsheim-Preis. Der Preis geht an Jonas Weissler für seine Arbeit zur Entstehung des Modernhebräischen in Palästina. Einen Anerkennungspreis erhält Hannes Tutschau, der den Nachlass Ruth Florsheim in Dortmund erforschte. Der Preis erinnert an Ruth Florsheim (1900 - 1988), die aus Bielefeld vor den Nazis nach Palästina floh und 1969 nach Bielefeld zurückkehrte.

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Westfalen-Blatt / Westfälisches Volksblatt, 19.03.2018:

"Seid wachsam!"

Jude Walter Frankenstein (93) berichtet Spee-Gesamtschülern

Von Manfred Stienecke

Paderborn (WV). Als einer der letzten Überlebenden des Holocaust hat der Jude Walter Frankenstein (93) vor Oberstufenschülern der Friedrich-Spee-Gesamtschule aus seinem bewegten und bewegenden Leben erzählt.

Auf dem Lesetisch vor ihm steht ein Porträtfoto seiner vor neun Jahren gestorbenen Ehefrau Leonie, daneben liegt das Buch "Nicht mit uns", das sie gemeinsam über ihr Untergrund-Leben während der NS-Zeit geschrieben haben. In einer kleinen Schatulle bewahrt er den gelben Judenstern, den er seit September 1941 tragen musste, zusammen mit dem Bundesverdienstkreuz auf, das er vom Nachkriegsdeutschland verliehen bekam.

Walter Frankenstein hat den Rollator neben dem Tisch abgestellt. Er ist fast blind und hört nur schlecht. Aber erzählen kann er noch lebendig in fließendem Deutsch, obwohl er sein Heimatland nach dem Krieg verlassen hat. Über Israel kam er 1956 nach Schweden, wo er heute noch lebt.

"Mein Freund Walter Frankenstein verfügt über ein phänomenales Gedächtnis", sagt Peter Gebhard. Der Paderborner Reisejournalist und Fotograf hat den jüdischen Zeitzeugen vor vier Jahren bei Recherchen für eine Tour in Berlin kennen gelernt. Manfred Wichmann, der Archivar der Gedenkstätte Berliner Mauer, hatte ihm den Kontakt vermittelt. Er half Gebhard dabei, einen Mauerflüchtling und eben einen Überlebenden des Holocaust zu treffen. "Mir war es wichtig, bei meiner Bulli-Reise durch Europa immer auch interessanten Menschen zu begegnen."

So konnte der Paderborner Abenteurer jetzt den Besuch Walter Frankensteins in der Spee-Gesamtschule vermitteln. Vor 150 Oberstufenschülern berichtete der Deutsche jüdischen Glaubens aus der Zeit der Hitler-Diktatur, in der es für ihn und seine Frau mit zwei kleinen Kindern in Nazi-Deutschland um das nackte Überleben ging. Geboren 1924 in der Kleinstadt Flatow kommt Frankenstein als Zwölfjähriger ins Jüdische Waisenhaus nach Berlin, weil sein Vater früh gestorben ist. Die Volksschule darf er damals schon nicht mehr besuchen.

"Wir haben den Judenstern einfach abgenommen und uns auf Bänke gesetzt, die für Juden verboten waren."
Walter Frankenstein

Im Waisenhaus lernt er seine spätere Frau Leonie kennen. Sie heiraten früh und bekommen zwei Söhne. Mit Mut, Geschick und Glück gelingt es der jungen Familie, in Berlin unterzutauchen. Walter wird zu Zwangsarbeit herangezogen, Frau und Kinder ziehen nach Leipzig. Während Hunderttausende von Juden deportiert und im KZ umgebracht werden, kann Walter Frankenstein in einer Villa am Grunewald unterschlüpfen. Die letzten Wochen vor Kriegsende muss sich die Familie dann in einem Keller verstecken, bis sie von russischen Soldaten entdeckt und befreit wird. "Man musste immer damit rechnen, noch verraten zu werden."

In der vom Leistungskurs Geschichte vorbereiteten Veranstaltung betont Frankenstein, wie glücklich es ihn mache, wenn er mit der heutigen Jugend sprechen könne. "Lasst euch nicht vom Großmäulern verleiten", richtet er einen Appell an die Gesamtschüler. "Seid wachsam! Die Rechten sind in Europa wieder auf dem Vormarsch." Dass die AfD in den Bundestag eingezogen ist, findet Frankenstein sogar gut. "Jetzt müssen sie zeigen, was sie einführen wollen."

Er selbst und seine Frau mochten nach der Befreiung vom Faschismus in ihrem Heimatland nicht mehr bleiben. "Nach dem Krieg spukte Hitler immer noch in den Köpfen vieler Leute herum", begründet Frankenstein den Entschluss zur Ausreise erst nach Israel, dann nach Schweden. "Wir wollten so schnell wie möglich weg aus Deutschland." Die Demokratie in diesem Land gelte es aber zu verteidigen, sagt der Exilant unter dem Beifall der jugendlichen Zuhörer.

Bildunterschrift: Walter Frankenstein bewahrt den Judenstern und das ihm verliehene Bundesverdienstkreuz in derselben Schatulle auf. Bei Vorträgen steht immer ein Foto seiner verstorbenen Ehefrau Leonie auf dem Tisch. Peter Gebhard (links) vermittelte den Besuch.

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Westfalen-Blatt / Herforder Kreisblatt, 19.03.2018:

Frauen fahren zum Modezentrum

Herford (HK). Die Mitglieder der Ost- und Westpreußischen Frauengruppe veranstalten am kommenden Mittwoch, 21. März, einen Ausflug zum Modezentrum Rabe in Hilter. Abfahrt ist um 13 Uhr ab Pagenmarkt. Um 13.15 Uhr besteht die Möglichkeit, am Bahnhof zuzusteigen.

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Kreispolizeibehörde Höxter, 19.03.2018:

Nachtrag zur Pressemeldung vom 31.01.2018: Durchsuchung auf Gehöft

19.03.2018 - 15.50 Uhr

34434 Borgentreich (ots). Wie berichtet, haben am 31.01.2018 Einsatzkräfte der Kreispolizeibehörde Höxter auf Grund eines Durchsuchungsbeschlusses des Amtsgerichtes Paderborn ein Grundstück in Borgentreich-Großeneder nach einer Schusswaffe durchsucht. Diesbezüglich lag der Kreispolizeibehörde Höxter und auch dem oben genannten Gericht eine als glaubhaft bewertete Zeugenaussage vor. Darüber hinaus lagen gegen den Beschuldigten zwei Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Paderborn vor. Auf Grund früherer Ermittlungen, bestand für die Kreispolizeibehörde Höxter der begründete Verdacht, dass der Beschuldigte der so genannten "Reichsbürger"-Szene nahesteht. Im Vorfeld des Einsatzes konnte festgestellt werden, dass auf diesem Grundstück ein nach dem Landeshundegesetz NRW als melde- und erlaubnispflichtig eingestufter gefährlicher Hund unerlaubt gehalten wurde. Um in Hinblick auf die vermutete Schusswaffe und den gefährlichen Hund das Leben und die Gesundheit der eingesetzten Polizeibeamten nicht zu gefährden, waren an dem Einsatz auch Beamte eines Spezialeinsatzkommandos beteiligt. Der betreffende Hund ist beim Zusammentreffen mit den Einsatzkräften des Spezialeinsatzkommandos leider erschossen worden. Diese sahen sich beim Eindringen in das Haus plötzlich mit dem Hund konfrontiert und mussten unverzüglich entscheiden, ob der Hund eine Gefahr für sie darstellt und entsprechend reagieren. Ein zweiter Hund konnte mit polizeilichen Einsatzmitteln unter dem Verzicht auf tödliche Gewalt auf Distanz gehalten werden. Weitere Angaben zu dem taktischen Vorgehen und der Ausrüstung von Spezialeinsatzkommandos kann die Kreispolizeibehörde Höxter nicht machen. Bei der Durchsuchung des Grundstücks konnten waffenrechtlich relevante Gegenstände aufgefunden werden. Die gesuchte Schusswaffe befand sich jedoch nicht darunter. Die Ermittlungen auf Grund des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz sind noch nicht abgeschlossen. Aus diesem Grunde können von der Kreispolizeibehörde Höxter keine weiteren Angaben zum Sachverhalt gemacht werden. Der Vorwurf, wonach eine Betroffene bei der Durchsuchung minutenlang in der Kälte ausharren musste, konnten bislang nicht nachvollzogen werden. Er ist jedoch Gegenstand einer weiteren Prüfung.

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Radio Hochstift, 19.03.2018:

Übertriebener SEK-Einsatz?

Ein SEK-Einsatz Ende Januar in Borgentreich-Großeneder wirft im Nachhinein Fragen auf. Der betroffene Landwirt Stefan Michels klagt darüber, dass die Polizei dabei unverhältnismäßig hart vorgegangen sei. Außer eines Gewehrlaufs wurde nicht viel gefunden.

Vordergründig ging es bei dem Einsatz nur um zwei nicht bezahlte Rechnungen. Dazu kam allerdings die Aussage einer Bewohnerin, die Michels mit einer Waffe vor seinem Haus gesehen haben wollte. Sie brachte den Landwirt aus Borgentreich-Großeneder zudem mit den Reichsbürgern in Verbindung, obwohl der nach eigenen Aussagen nichts dieser Bewegung zu tun hat. Bei der Durchsuchung fanden sich auch keinerlei Hinweise darauf. Michels‘ Hund sei mit acht Schüssen getötet worden, obwohl er niemanden angegriffen habe. Laut Polizei handelte es sich dabei aber um einen nicht angemeldeten Kampfhund. Das SEK habe innerhalb kurzer Zeit entscheiden müssen, ob von dem Tier eine Bedrohung ausgeht.

Bildunterschrift: Die Betroffenen: Isabella Held und Stefan Michels.

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Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt, 19.03.2018:

Film über Alltagsrassismus

Bielefeld. Das Welthaus zeigt am morgigen Dienstag, 20. März, um 19 Uhr erneut die Dokumentation "Etwas andere Behandlung" mit anschließender Diskussion. Bielefelder und Bielefelderinnen berichten in dem Film von ihren Erfahrungen mit Rassismus im Alltag, ohne Mitleid erzeugen zu wollen, sondern um die Wirkung auf die Betroffenen zu verdeutlichen.

Der Eintritt ins Welthaus an der August-Bebel-Straße 62 ist kostenlos.

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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 19.03.2018:

Über Sexismus und Rassismus

Gütersloh (WB). Einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema "Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" bietet die AWO am Dienstag, 20. März, von 17 bis 18.30 Uhr in den Räumen an der Hohenzollernstraße 15 an. Katharina Oguntoye berichtet über die Entstehung, die Inhalte und den aktuellen Stand der afro-deutschen Bewegung. In einer Diskussion wollen die Teilnehmer über die Verbindung von Rassismus und Sexismus ins Gespräch kommen und erörtern, wie sich dieses Wissen auf das Zusammenleben vor Ort übertragen lässt und wo Handlungsbedarf besteht.

Katharina Oguntoye ist eine afro-deutsche Autorin, Historikerin und Aktivistin und verfasste mit May Ayim und Dagmar Schultz das Buch "Farbe bekennen", außerdem hat sie den Verein Joliba mit gegründet, der in Berlin soziale Beratung, Vernetzungsangebote und Projekte anbietet.

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