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redok , 25.11.2008 :

Sieben Neonazis verurteilt

Wunstorf/Neustadt. Sieben Neonazis sind heute vom Amtsgericht Neustadt (Region Hannover) zu Strafen verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Gruppe im Oktober vergangenen Jahres Jugendliche angegangen und dabei ein Auto beschädigt hatte.

Neun Rechtsradikale aus dem niedersächsischen Wunstorf standen vor Gericht, zwei von ihnen sprach das Gericht frei. Die sieben Verurteilten im Alter zwischen 17 und 27 Jahren bekamen Haftstrafen auf Bewährung, Sozialstunden, Geldstrafen und Freizeitarreste auferlegt.

Nach Überzeugung des Gerichtes hatten die sieben Männer vier vermeintlich "linke" Jugendliche in Wunstorf mit zwei Autos zugeparkt sowie die Opfer mit Latten und einem Fleischerbeil bedroht. Des Weiteren wurde das Fahrzeug der Angegriffenen beschädigt.
Zwei Verletzte - Verfahren eingestellt

Währenddessen ist ein Verfahren gegen den Neonazi-Schläger Marco Siedbürger sowie einen mutmaßlichen Komplizen von der Staatsanwaltschaft Hannover eingestellt worden. Die beiden hatten, so berichteten die Opfer, ebenfalls im Oktober 2007 in Wunstorf zwei Jugendliche angegriffen. Der zuständige Mitarbeiter des Staatsschutzes aus Hannover hatte noch im März auf redok-Anfrage bestätigt, dass Ermittlungen gegen zwei Neonazis wegen gefährlicher Körperverletzung liefen. Beide Angegriffenen wurden bei dem Übergriff verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Nach vorliegenden Informationen hatte es sich bei dem zweiten Tatverdächtigen um ein Mitglied der Kameradschaft "Nationale Sozialisten Schaumburg" aus Rehburg-Loccum (Kreis Nienburg/Weser) gehandelt. Siedbürger zählt ebenfalls zu der militanten neonazistischen Kameradschaft, die als Nachfolge-Organisation der "Nationalen Offensive Schaumburg" angesehen wird.

Trotz der beiden Übergriffe durch Rechtsradikale auf Jugendliche im vergangenen Jahr lägen der Stadt Wunstorf keinerlei Erkenntnisse über eine rechtsextreme Szene im Ort vor, sagte ein Sprecher auf redok-Anfrage.


redok@redok.de

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