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Zeitung für Brackwede, Sennestadt, Senne, Quelle, Ummeln / Westfalen-Blatt , 12.04.2011 :

Ein Hakenkreuz am Glasbläser / Schmiererei im Park an der Wiedenbrücker Straße sorgt für Empörung - Strafanzeige erstattet

Von Peter Bollig

Brackwede (WB). Das Zeichen ist zwar klein, der schwarze Strich auf dem hellen Stein aber weithin sichtbar: Ein Unbekannter hat die Glasbläser-Skulptur im Park an der Wiedenbrücker Straße beschmiert und unter anderem ein Hakenkreuz hinterlassen. Besonders das hat Ortsheimatpflegerin Rosemary Flöthmann empört.

Die knapp zwei Meter hohe Glasbläser-Skulptur vor dem in voller Blüte stehenden Magnolien-Baum wurde vor zehn Jahren vom Heimatverein und von Künstler Rudolf Dehmel gestiftet. Sie erinnert an die Zeit der Glasmacher in Brackwede und zeugt so von einem Stück Heimatgeschichte. Mitten ins Gesicht der Figur hat der Unbekannte mit einem schwarzen Stift die Initialen "H" und "W" geschrieben, daneben den Satz "Er bläst" und auf den Arm der Figur das Hakenkreuz.

Dass das Nazi-Symbol verkehrt herum gemalt wurde, mag ein Hinweis auf eine eher unüberlegte Schmiererei ohne politischen Hintergrund eines jungen Täters sein. "Aber so etwas ist kein Jugendstreich", sagt Rosemary Flöthmann, die die Schmierereien beim Vorbeiradeln am Samstag entdeckt hatte. Das gehe über eine Sachbeschädigung hinaus. Das Strafgesetzbuch stellt denn auch das so genannte Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen besonders unter Strafe.

Gestern hat die Ortsheimatpflegerin bei der Polizei Anzeige gegen den unbekannten Urheber erstattet. Und sie hofft, dass irgendjemand den Täter beobachtet hat und der Polizei Hinweise geben kann. Aber sie will auch sensibilisieren, mit Kunst und Geschichte verantwortungsvoll umzugehen.

Bezirksamtsleiter Hans-Georg Hellermann hat nach eigenen Worten nun die Reinigung in Auftrag gegeben. Der Umweltbetrieb soll die Schmierereien entfernen.

Bildunterschrift: Ortsheimatpflegerin Rosemary Flöthmann ist über die Beschädigung der Glasbläser-Skulptur entsetzt.


brackwede@westfalen-blatt.de

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