Wittlager Kreisblatt / Neue Osnabrücker Zeitung ,
18.02.2006 :
"Wir waren in Zwangslage und mussten handeln"
Rabber (as). "Wir waren in einer Zwangssituation und mussten im Interesse der Gemeinde schnell handeln", unterstrich CDU-Sprecher Heinrich Josef Kesseböhmer. Dies habe der Bürgermeister getan. Und SPD-Fraktionsvorsitzender Timo Natemeyer fügte hinzu, dass Schaden abzuwenden war von Bad Essen. Dies sei mit dem Erwerb des Parkhotels durch die gemeindeeigene Immobiliengesellschaft IBE (wir berichteten) geschehen.
Der Bad Essener Rat fasste am vergangenen Donnerstag im Dorfgemeinschaftshaus in Rabber nach einleitenden Worten von Ratsvorsitzendem Jürgen Frieler und Bürgermeister Günter Harmeyer die notwendigen Beschlüsse, um den Kauf des Hotels rechtlich abzusichern.
Zu Geschäftsführern der IBE-Immobiliengesellschaft wurden Carsten Lüke und Carsten Meyer bestimmt. Der Rat beschloss ferner, die sich im Eigentum der Kurbetriebe Bad Essen (in Liquidation) befindlichen Grundstücke in das Eigentum der IBE zu übertragen und zur Weiterführung des Hotelbetriebes kurzfristig einen Investor oder Pächter zu finden.
Zudem soll ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für die weitere Nutzung oder Verwertung des Gebäudes und der Freiflächen erarbeitet werden.
Der Kaufvertrag zum Erwerb des Parkhotels war am 13. Februar unterzeichnet worden. Diese Rechtsgeschäfte waren aufgrund der Bevollmächtigung durch den Verwaltungsausschuss vom Bürgermeister vorgenommen worden und bedurften noch der Zustimmung des Rates.
Heinrich Josef Kesseböhmer (CDU) betonte, die Zustimmung sei nicht leicht gefallen, denn es sei eigentlich nicht die Aufgabe einer Gemeinde, Immobilien zu kaufen. Aber in der Zwangssituation mit der ungewünschten NPD-Nutzung und angesichts des Imageschadens sei es nicht anders möglich gewesen. Und nun habe man das Heft des Handels in Sachen Parkhotel selbst wieder in der Hand. Kesseböhmer erinnerte aber daran, dass "wir als Kommune mit dem Parkhotel in den siebziger Jahren schon einmal Schiffbruch erlitten haben" und es deshalb Anfang der achtziger Jahre verkauft wurde.
"Erklärtes Ziel ist es, das Parkhotel mit seiner exzellenten Lage nur vorübergehend im Eigentum zu halten und konkrete Möglichkeiten zu sondieren. Wenn sich die Wirtschaftlichkeit mittelfristig nicht einstellt, müssen wir auch über andere Nutzungskonzepte nachdenken", so Kesseböhmer.
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